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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Lieutenant, dies ist Dr. Deirdre Lear.«
Kai ergriff ihre Hand und hob sie an die Lippen. »Sehr erfreut, Ihre offizielle Bekanntschaft zu machen.«
»Dr. Lear, das ist Lieutenant Kai Allard-Liao.«
Ihr Lächeln gefror und verblaßte zu einem schmalen, farblosen Strich. Sie zwinkerte ein-, zweimal, als suche sie vergeblich nach Worten. Sie kratzte heftig über ihren rechten Handrücken, auf den Kai seinen Handkuß gedrückt hatte, dann wandte sie sich abrupt um und verschwand in der Menge.
Kais Kinnlade fiel herab, und auf Andrews Stirn erschienen tiefe Sorgenfalten. Die beiden sahen einander an, dann lösten sie ihre Blicke wieder, wie zwei Freunde, die einen Geist gesehen hatten, dies aber sich gegenseitig nicht eingestehen wollten. Die Härchen in Kais Nacken standen aufrecht, und er versuchte noch einen Blick auf sie zu erhaschen, aber die wogende Menge hatte sie verschluckt.
Er strich sich mit einer Hand über den Nacken. »Was sollte das jetzt?«
Andrew schüttelte langsam den Kopf. »Keine Ahnung. Ich weiß, daß Sie Ärztin wurde' weil Ihr Vater ein MechKrieger war und in einer Schlacht ums Leben kam, als sie noch ein Kind war. Sie hält nichts von Gewalt, auch wenn sie erwähnt hat, daß sie einen Schwarzen Gürtel in Aikido besitzt.«
»Überrascht mich nicht. Aikido beruht darauf, die Energie des Gegners gegen ihn zu benutzen. Es stellt die höchste Form der gewaltlosen Selbstverteidigung dar. Man verletzt seinen Gegner nicht - er verletzt sich selbst.«
»Vielleicht war ihr nicht klar, daß Sie ein MechKrieger sind«, schlug Andrew als Erklärung vor. »Andererseits hätte Ihre Uniform Ihr das bereits zeigen müssen. Vielleicht hat sie einfach etwas gegen Adlige - so etwas soll es geben.«
Kai kaute auf der Unterlippe. »Vielleicht.« Was immer es ist, sie war verletzt, und zwar tief. Reicht es nicht, daß ich mich dem Ruf meiner Familie würdig erweisen muß? Jetzt muß ich auch noch gegen die Taten irgendeines anderen ankämpfen. Was nützt es, mir selbst eine Chance zu geben, wenn ich dabei nur reinfalle?
Am nächsten Morgen fand Kai seine Tasche auf der Bank. Von Deirdre war weit und breit nichts zu sehen. Er suchte in der Tasche nach einem Zettel oder irgendeinem anderen Zeichen, fand aber nichts.
Er sackte auf die Bank. Wenn Bevan recht hat, und sie ist ein Omen, dann wird 3050 ein furchtbares Jahr.
    14 Sprungschiff Höhlenwolf
Star's End, Peripherie
    15. Januar 3050
    Der Gestank schweißgetränkter Laken traf Phelan Kell auf dem schweren Weg aus den schwarzen Nebelschwaden zurück ins Bewußtsein. Tausende Fragen in hundert verschiedenen Formulierungen, gesprochen von einer Legion von Stimmen hallten durch sein Gehirn. Eine einzelne, schmerzverzerrte Stimme antwortete ihnen, immer wieder, und immer wieder gab sie wertvolle Informationen preis. Wie den Gestank seines Bettzeugs erkannte Phelan auch diese Stimme als die seine.
    Lieber Gott, nein, das kann ich ihnen nicht alles erzählt haben! Ich habe alles und jeden verraten, der mir etwas bedeutet. Sein Magen krampfte sich zusammen, aber Phelan konnte nicht erkennen, ob seine Übelkeit von seiner Selbstverachtung herrührte, oder eine Nachwirkung der Drogen war, mit denen sie ihn vollgepumpt hatten. Schwach, zitternd und nach Atem ringend lag er auf seiner Pritsche und starrte in die Dunkelheit der Zelle. Die Tatsache, daß ich von Drogen zum Reden gebracht wurde, macht mein Handeln um nichts weniger furchtbar oder verständlich.
Ein grelles Lichtoval zeichnete die Zellentür nach und lieferte ihm eine kurze Vorwarnung. Er kniff die Augen zusammen aber das Licht drang durch die Lider und stieß brennende Nadeln geradewegs in sein Gehirn. Seine Gedanken bewegten sich so zögernd, daß Phelan erst auf die Idee kam, eine Hand vor die Augen zu heben, als die Tür bereits geschlossen war und ihn jemand auf den Rücken gedreht hatte. Eine Hand packte sein linkes Handgelenk und drehte seinen Unterarm geschickt nach oben. Mit einer schnellen Bewegung wurde der Arm gestreckt, und etwas Scharfes stieß in die Vene der Armbeuge.
    Eine chemische Flut spülte durch seinen Körper und fegte die tranigen Ablagerungen der Myriaden Befragungen hinweg. Als die Stimmen verklangen, fühlte Phelan etwas wie einen Stromstoß durch seinen Leib fahren. Seine Augen flogen auf und machten überdeutlich, daß die Befehle des Gehirns wieder die Expreßroute nahmen, statt wie in den vergangenen zwei Monaten per Bummelzug zu reisen. Er drehte den Arm und packte sein

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