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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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nie zu stellen gewagt habe. Mit Zenotaph ehre ich meinen Vater, aber nur, indem ich einem kleinen Teil seines Lebens nacheifere.«
»Soll heißen?«
»Ich weiß nicht, was es heißt.« Kai lachte, und seine Spannungen verflogen. »Aber ich meine, in der Frage das versteckte Schimmern einer Antwort zu sehen. Wenn Sie nichts dagegen haben, Peter Davion, können wir unser Gespräch vielleicht an Bord der Taizai fortsetzen und unser beider Füße auf den richtigen Weg bringen, bis wir auf Solaris eintreffen.«
37
    Solaris City, Solaris VII
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
    29. April 3056

    Tormano unternahm keinen Versuch, seine Überraschung zu verbergen, als Kai das Büro betrat. »Ich hatte dich früher erwartet, Neffe. Die Taizai hat schon vor vier Stunden aufgesetzt.«
    »Nach meiner Ankunft mußte ich mich um vieles kümmern, Onkel.« Kais Gesicht wurde zu einer Maske, die Tormano nicht lesen konnte, und das störte ihn.
    Sein Vater hatte denselben Gesichtsausdruck.
»Es wird einige Veränderungen geben, Tormano.«
»Ach ja? Gehört dazu auch ein Ersatz für die Angestellten, die deine Schläger auf meinem Landgut umgebracht haben?« Er wartete auf eine Reaktion, aber Kai ließ sich nicht anmerken, daß er seine Worte gehört hatte. »Ich muß zugeben, es war ein Fehler, Dr. Lear und ihren Sohn hierzubehalten, nachdem ich dir die Holographie gegeben hatte. Beim nächsten Mal werde ich ihn nicht wieder begehen.«
    »Nein, Onkel. Es wird kein nächstes Mal geben.« Kai trat weiter ins Zimmer und sah sich um, als sei er zum ersten Mal dort. »Und, ja, du wirst neue Angestellte auf deinem Gut haben. Fuh Teng hat Großneffen und Vettern, die sich um die Bewachung kümmern werden. Sie werden sich Mühe geben, dir den Aufenthalt angenehm zu gestalten.«
    Tormano blinzelte überrascht. »Du schickst mich ins Exil auf mein Landgut in Equatus? Oho, das ist ein wagemutiger Kai Allard-Liao, der da vor mir steht. Wie kommst du darauf, daß ich dies alles aufgeben werde?«
    Auf Kais Miene trat die Andeutung eines Lächelns.
    »Du wirst es tun, um der Schande zu entgehen, vor die Tür gesetzt zu werden. Ich bin der neue Eigentümer des Landguts.«
»Du bist was?«
»Du hast richtig gehört. Noch bevor die Taizai aufsetzte, habe ich Keith Smith eine komplette Analyse deiner Finanzlage erstellen lassen.« Kai verschränkte die Hände im Rücken. »Als du durch Prinz Victors Streichungen in Geldnot kamst, hast du dein Landgut und dein Haus in Solaris City als Sicherheit für eine Reihe kurzfristiger Darlehen eingesetzt, in der Hoffnung, daß die Generalstaaten dir neue Subventionen bewilligen. Ich habe die Kredite von den Banken gekauft.«
»Diese Darlehen können erst in drei Monaten gekündigt werden. Bis dahin kann ich die Mittel auftreiben, sie abzuzahlen.«
»Irrtum, Onkel. Sie können gekündigt werden, sobald die Generalstaaten neue Subventionen ablehnen. Ich habe mich mit Victor Davion in Verbindung gesetzt, und er hat den Generalstaaten sofort ein entsprechendes Gesetz zur Abstimmung vorgelegt. Der Antrag wurde erwartungsgemäß abgeschmettert. All das hier gehört mir.«
Tormano schlug das Herz bis zum Hals. »Du kannst… du kannst Victor Davion nicht von seinem Bruder erzählt haben, denn dann hättest du ihm sagen müssen, daß Harlocs Räuber auf Shiloh stehen. Also hast du ihm Informationen vorenthalten. Ich kann ihm eine Nachricht schicken, die mir seine Dankbarkeit sichert.«
Kai schüttelte langsam den Kopf. »Er wird dir nicht glauben. Ich habe ihm in meiner Botschaft erklärt, daß die Belastung durch das Freie Capella zuviel für dich war. Er nimmt an, daß du einen Nervenzusammenbruch hattest, wie es auch deinem Vater ergangen ist, und jetzt hält er dich für einen sabbernden Idioten, der Illusion und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten kann.«
»Ich glaube es nicht. Ich glaube nichts davon.« Tormano sperrte den Mund auf, als Entsetzen und Ehrfurcht in abwechselnden Wogen über ihn hereinbrachen. Daß sein Neffe ihn innerhalb von nur vier Stunden so einfach absetzen konnte, entsetzte ihn, aber gleichzeitig erregte ihn diese Erfahrung auch. Damit hatte Kai all die Fähigkeiten eingesetzt, die Tormano in ihm aufbauen wollte. Kai hatte sich erschlichen, was Tormano ihm jederzeit freiwillig überlassen hätte. »Das ist unglaublich.«
»O nein, es ist ausgesprochen glaublich.« Kais graue Augen glitzerten im gedämpften Licht des Büros wie Eis. »Du hast mir unmißverständlich klargemacht, daß du

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