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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Commonwealth mit Waffengewalt zu verteidigen.
    Der Gedanke, er könnte als Märtyrer enden, war ihm nie gekommen.
Abrupt verblaßte seine Selbstbetrachtung, als das lächelnde Gesicht der jungen Gymnasiastin vor sein inneres Auge trat, der er das Stipendium überreicht hatte. Sie hatte verlegen mit ihren rotblonden Locken gespielt, während er den fünfhundert Gästen in der Aula die Liste ihrer Leistungen vorgelesen hatte. Sie hatte ihre Nervosität besiegt, als sie ihm gedankt und eine kurze Rede über ihrer Zukunftspläne und darüber gehalten hatte, was es bedeutete, Bürger dieser Nation zu sein. Die Zuhörer hatten ihr reichlich Beifall gespendet, nicht nur aus Stolz über ihre Leistungen, sondern auch aus Bewunderung für ihre hochgesteckten Ziele.
Sie hatte Peter beeindruckt, und der Gedanke, sie hätte in Feuer und Rauch sterben können, nur weil irgend jemand einen perversen Haß auf ihn und seine Familie hegte, machte ihn wütend. Seine Lebensaufgabe war es, die Menschen des Vereinigten Commonwealth zu beschützen, nicht, sie durch seine bloße Anwesenheit in Gefahr zu bringen. Daß es Menschen gab, die bereit waren, ein Mädchen wie sie zu verletzen oder gar umzubringen, nur um ihn zu erwischen, war wahnwitzig, aber Peter hatte keinen Zweifel, daß die FSM es wieder versuchen würde, und beim nächsten Mal würden sie nicht so schlampig arbeiten.
Wenn es denn so kommen muß – ich bin bereit. Er nickte und schaltete den Monitor aus. »Es wird der Tag kommen, wo wir einander in die Augen sehen«, sagte er in die Finsternis, »und wenn es soweit ist, werde ich nicht als erster blinzeln.«

17
    Tharkad City, Tharkad
Distrikt Donegal, Vereinigtes Commonwealth
    1. April 3056
    Lieber den Donner von tausend Kanonen als einen Trompetenstoß! Victor Davion wußte nicht, ob es ein Zitat war, an daß er sich erinnerte, oder ob ihm diese Formulierung gerade selbst eingefallen war, aber sie faßte seine Gefühle perfekt zusammen. Hätte es in seiner Macht gestanden, die protzige Ehrenzermonie im Thronsaal des Archontenpalasts der Triade auf Tharkad abzuschaffen, hätte er diese Möglichkeit mit Freuden wahrgenommen.
    Und ich bin ziemlich sicher, daß der Mann, den ich heute ehren will, auf diesen ganzen Zirkus ebensogern verzichten würde.
Ein Fanfarenstoß dröhnte unter Krachen und Zischen aus den Lautsprechern. Victor zog die Jacke seiner Ausgehuniform gerade und strich eine letzte Haarsträhne unter die Krone, dann nahm er Haltung an.
»Seine Hoheit, Victor lan Steiner-Davion, Archon-Prinz des Vereinigten Commonwealth, Oberster Marschall der Vereinigten Commonwealth-Streitkräfte, Herzog von Tharkad, Herzog von New Avalen, Herzog von Donegal, Landgraf von Bremen, Minister für die Mark Crucis, Erster Lord des Sternenbundes.«
Ein weiterer Fanfarenstoß meldete das Öffnen der Türen vor ihm, und Victor marschierte steifbeinig den roten Teppich zu den beiden Thronen der Triade hinauf.
Mancher der Anwesenden mochte seine zackigen Bewegungen seinem Wunsch nach militärischer Präzision zuschreiben, aber in Wirklichkeit waren sie das äußere Anzeichen unterdrückter Wut.
Ich hatte den Großmarschall angewiesen, die Zeile mit dem Ersten Lord des Sternenbundes aus der Ankündigung zu streichen. Es ist mir egal, ob sie seit dem Zusammenbruch des Sternenbunds vor dreihundert Jahren Teil der Zeremonie ist. Das ist eine Farce, und ich bin nicht bereit, das mitzumachen.
Er stampfte den blutroten Teppich hinab.
Nach einer Weile zwang sich der Erste Prinz, langsamer zu werden. Er zügelte seine Wut. Die an eine Kathedrale erinnernde Kuppeldecke und gewaltigen Steinsäulen erinnerten an ein Zeitalter, als Kraft noch in Stein zum Ausdruck gebracht wurde und Männer Stahlrüstungen anlegten, um sich im Kampf zu messen.
In jenen Tagen wäre ich Futter für eines anderen Klinge geworden.
Die Zeiten hatten sich verändert, aber nicht so sehr, daß es gelungen wäre, den Krieg abzuschaffen. In den zweitausend Jahren, seit auf Terra Karl der Große sein Szepter geschwungen hatte, hatte die Menschheit die Sterne erobert. Ganze Welten hatte sie zu ihren Schlachtfeldern gemacht, und zusammen mit den größeren Konflikten waren auch ihre Waffen gewachsen. Anstatt sich in eine eiserne Rüstung zu zwängen, umgab sich der Krieger des einundreißigsten Jahrhunderts mit einem riesigen, waffenstrotzenden Battle-Mech.
Auf der Empore, zu der Victor Davion unterwegs war, standen zwei Thronsessel. Victor erreichte sie, ohne sich zu den

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