BattleTech 25: Die Kriegerkaste
Dunklen Zeitalter verlorengegangen. Es kam nur deshalb nicht dazu, weil die Araber dieses Wissen bewahrten, das später mit der Reconquista der Iberischen Halbinsel von den Christen wiederentdeckt wurde. In anderen Worten, Malcolm, der Sturz ins Elend und Chaos, den ihr für notwendig haltet, ist nur eine Illusion. Worauf es ankommt, ist, den Menschen ein Vorbild und eine Möglichkeit anzubieten, wie sie auf den rechten Weg zurückfinden können. Es ist kein Zweikampf zwischen dem Weltlichen und dem Geistlichen, zwischen Technologie und Spiritualität. Im Gegenteil, es ist notwendig, den Menschen zu zeigen, daß beides miteinander vereinbar ist.«
Malcolm sah zu ihm hoch. »Ihre Ritter der Inneren Sphäre sind ein Schritt in diese Richtung?«
»Ja, Malcolm, ja, das sind sie. Die Ritter vereinen überlegene Technologie und Fähigkeiten mit reinem Geist und der Entschlossenheit, das Universum zu einem besseren Ort zu machen. Indem wir den Antrieb und das Können von Blakes Wort mit einer Technologie verbinden, wie sie große Staaten wie das Vereinigte Commonwealth besitzen, können wir eine große Gesellschaft aufbauen, ein interstellares Ideal schaffen, dem die Menschen aus freiem Willen zuströmen.« Thomas lächelte. »Ich werde Victor den Frieden anbieten, sofern er den Leichnam meines Sohnes zurückgibt und uns Forschungsergebnisse zukommen läßt, die es uns gestatten, mehr als nur unsere Waffenfabriken zu modernisieren. Ich werde sogar weiter Kriegsmaterial für ihn produzieren, wenn er mir zusagt, seine Anstrengungen wieder gegen die Clans zu richten. Ich werde ihn nicht daran hindern, seine Mark Sarna zu stabilisieren – abzüglich der Systeme, die ich in die Liga zurückgeführt habe, versteht sich -, wenn er im Gegenzug den Anspruch auf meine Welten fallenläßt.«
»Sie werden eine öffentliche Erklärung zu diesen Punkten von ihm verlangen, nehme ich an?«
»Nein, Malcolm, das werde ich nicht. Ich werde ihm gestatten, sein Gesicht zu wahren und sogar öffentlich meine Wiederinbesitznahme der alten Liga-Welten anzufechten, wenn er will. Eine Bedrohung von außen wirkt einigend nach innen, und man sollte seinem Gegner nie die Möglichkeit nehmen, sich vor seiner Öffentlichkeit in einer Weise darzustellen, die über seine privaten Ziele hinwegtäuscht. Eine solche Doppelzüngigkeit erweist sich später häufig als nützlich.«
Malcolm lächelte. »Wie beim bedauernswerten Tod Ihres Sohnes.«
»Exakt.« Thomas dachte einen Augenblick an Joshua, an das Lachen des Jungen, seine Intelligenz und seine Fröhlichkeit in den Tagen, bevor die Krankheit zuschlug. »Wäre er am Leben geblieben, hätte Joshua Großes vollbringen können. Jetzt ist es an uns, Großes in seinem Namen zu tun.«
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Nichts ist für eine kämpfende Truppe hilfreicher als Informationen. Zudem sollten diese gänzlich korrekt und von fähigem Personal sorgfältig zusammengetragen sein.
- ERNESTO CHE GUEVARA , Memorandum
Daosha, Zürich
Volksrepublik Zürich, Liga-Befreiungszone
18. Dezember 3057
Xu Ning zog die Brille auf die Nasenspitze herab und lächelte, als Colonel Burr sein Büro betrat. Nur von einer einzelnen Schreibtischlampe beleuchtet, wirkte der Raum wie eine düstere Höhle. Xu nahm die Brille ab und legte sie auf die Disketten, die er durchgesehen hatte. Dann stand er auf und reichte dem Söldnerführer die Hand. »Danke für Ihr promptes Erscheinen, Colonel.«
»Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen zu Diensten sein zu können, Doktor.«
Xu Ning bemerkte, daß der melancholische Unterton, den er während des vergangenen Monats in Burrs Stimme bemerkt hatte, fast gänzlich verschwunden war. »Sie haben gute Nachrichten erhalten, Colonel? Betreffs Ihres Diebstahlproblems?«
»Wir haben das Problem der verschwundenen Munition gelöst, allerdings. Wir haben einen Lagerarbeiter in Kaishiling gestellt, der Zündschnur und Plastit entwendet hat. Er wurde exekutiert.«
Xu Ning verzog das Gesicht. »Ich wünschte, Sie hätten das nicht getan. Er hätte möglicherweise Informationen liefern können.«
Burrs Miene wurde verschlossen. »Nur eine schnelle und konsequente Rechtsprechung ist effektiv.«
»Das ist mir durchaus bekannt, Colonel.« Xu wußte nur zu gut, was Burr von den Verhörmethoden seines Sicherheitskomitees im Umgang mit vermutlichen Terroristen hielt, aber die Kombination aus Drogen und Folter erschien ihm äußerst schnell und sicher. »Wissen Sie schon, wieviel Sprengstoff abhanden gekommen ist?«
»Etwa fünf Kilo. Nur
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