BattleTech 29: Pflichtübung
davon habt, in New Edinburgh. Wir haben eine Grruppe gesehn, als wirr ankamen…«
»Was?« stieß Robert aus. »Dieser Pöbel? Das ist kaum eine Armee. Demonstranten und Gossenabschaum, allesamt.«
»Du wärrst überrascht, was man mit ›Gossenabschaum‹ alles erreichen kann«, sagte McCall. »Aberr unserre errste Aufgabe wirrd leichterr als das.«
»Was?« fragte Kristal. Sie war eine streng aussehe nde Frau mit einem energischen Kinn. »Was hast du vorr, Davis?«
»Wieso, Lass«, erwiderte McCall fröhlich. »Ich denke, daß Alex und ich gleich als errstes morrgen frrüh unserrem Frreund Wilmarrth einen Höflichkeitsbesuch abstatten werrden!«
»Was? Wir gehen in die Zitadelle?« Alex sah McCall ungläubig an. »Aye, es sei denn, du meinst, wir sollten ihn hierrherr einladen. Irrgendwie glaube ich aberr nicht, daß er käme.«
»Bist du wirklich so dumm?« fragte Robert. »Niemand geht dorthin, nicht freiwillig. Und diejenigen, die hingehen, well, die kommen im allgemeinen nicht wieder.«
Kristal schluchzte gepreßt, dann stand sie auf und lief aus dem Zimmer. »Fahr zur Hölle, Robert«, stieß Julia aus, und eilte hinterher. »Ich habe gehörrt, daß du und Ben dorrt warrt, nachdem Angus festgenommen wurrde«, sagte McCall in die peinliche Stille, die folgte.
»Aye«, bestätigte Ben. »Wir waren da, aberr sie haben uns nicht eingelassen. Haben uns erklärt, Angus würde vor Gericht gestellt, sie würden an ihm ein Exempel für ganz Caledonia exerzieren, und wirr könnten gar nichts dagegen unternehmen.«
»Mit wem habt ihrr gerredet? Mit einem Posten?«
»Genaugenommen war es Wilmarths Verbindungsoffizier zum VerCom-Militär«, erklärte Robert. »Eine schleimige Kröte von einem Mann namens Folker.«
»Folkerr?« fragte McCall, und kniff die Augen zusammen. »Das war nicht zufällig eine bestimmte Krröte namens Kellen Folkerr, oderr doch?«
»Kommandant Kellen Folker«, meinte Ben, und nickte. »So heißt er. Wieso, kennst du ihn?«
»Als ich ihn zuletzt gesehen habe, warr er nicht Kommandant. Aber ich war auch nicht Kommandanthauptmann damals. Aye, ich kenn ›Killer Kellen‹ sehrr gut.«
»Ist das gut?« wollte Alex wissen. »Ich meine, kannst du mit ihm reden, ihn dazu bringen, daß er uns hineinläßt, damit wir mit dem Verwalter reden können?«
»Ich werrde sehen, was ich tun kann«, antwortete McCall langsam, nachdenklich. »Es könnte sein, daß unserre Bekanntschaft das möglich macht…«
»Ja?«
»Immerr vorrausgesetzt, daß keinerr von uns den anderren vorrherr umbrringt.«
12
Die Zitadelle, New Edinburgh, Caledonia
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
1. April 3057, 09:20 Uhr TNZ
Sie fuhren mit dem Mietwagen die Serpentinenstraße zum Gipfel des Mount Alba hinauf. Alex saß auf dem Beifahrersitz und überprüfte ihre Handwaffen, während McCall steuerte. Sie waren nicht unbedingt auf Ärger aus, aber beide Männer trugen an Stelle der Zivilkleidung, in der sie auf dem Planeten angekommen waren, Gefechtsmontur und Munitionswesten. Den Gedanken hinter dieser Entscheidung hatte McCall seinen Brüdern am Frühstückstisch erklärt. Zivilisten hatten bereits vergeblich versucht, zu Wilmarth vorzudringen. Also würden sie einen militärischen Ansatz ausprobieren.
Sie hatten bereits mehrere Sperrschilder und einen Betonpfeiler passiert, der mit Sicherheit Sensoren beherbergte. Als die Bergkrone aus schwarzen Mauern und Türmen sich vor ihnen in den Himmel erhob, hatte Alex das dumpfe Gefühl, genau beobachtet zu werden.
»Wo hast du diesen Killer Kellen eigentlich kennengelernt?« fragte er McCall.
»Auf Furrillo.«
»Wann war das? Bevor du zur Legion gestoßen bist?«
»Aye. Ich muß so ungefährr 17, vielleicht 18 gewesen sein. Sag mirr, Lad, hast du je von den Guarrdians o' Camerron gehörrt?«
Alex überlegte. »Ich kann mich nicht – Moment. Söldnereinheit? Hatte einen zweifelhaften Ruf?«
»Den hatten sie. Ein seltsamerr Haufen, das.«
Über die gesamte Innere Sphäre verstreut existierten Hunderte, wenn nicht Tausende Söldnereinheiten zur Verstärkung der Militärs der verschiedenen großen Häuser, aber auch einzelner Welten oder Konzerne, und Dutzende kamen jedes Jahr hinzu. Einige wenige – der Graue Tod und Wolfs Dragoner waren zwei Beispiele – hatten die vergangenen blutrünstigen Jahrzehnte überstanden und waren sogar gewachsen und gediehen. Viele andere waren spurlos verschwunden, aufgelöst worden, weil sie ihre Vertragsverpflichtungen nicht mehr einhalten, ihre
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