BattleTech 33: Der schwarze Drache
Allianz gehörende Welt Coventry tun würden. Er mußte sich fast von einem Augenblick zum nächsten willentlich dazu zwingen, sich nicht in die Clanbedrohung zu verrennen, auch wenn Subhash Indrahar ihm versicherte, die Rückschläge der Clans im lyranischen Raum hätten die Invasoren ganz zurückgeworfen. Und hier verschwendete er Zeit mit Gesprächen über das Protokoll für diese verflixte Geburtstagsfeier!
Er sah Marquis Fellini an, der die Festivitäten zum Geburtstag des Koordinators überwachte. Das breite Gesicht des Marquis war selbstgefällig wie immer.
»Der Kommandeur des 17., Kolonel Carlos Camacho, weigert sich, unserem Obersten Herrn die Treue zu schwören, auch wenn er sich beeilt, uns seinen tiefsten Respekt zuzusichern.«
»Was ist wohl sein Problem?« wollte Theodore wissen.
» Tono, es scheint, als hätte er persönlich schon während des Clankriegs Victor Davion Loyalität geschworen. Er fürchtet, das verbietet ihm, dem Koordinator einen ähnlichen Eid zu leisten.«
Theodore gab keinen ausgebrannten Heuschreck darum, ob der Gaijin ihm einen Eid leistete oder nicht. Er war darauf eingegangen, als Onkel Chandy ihn überredete, sein Schoßregiment von Söldnern einzuladen, und das 17. hatte dem Drachen zweifellos wertvolle Dienste geleistet, so unangenehm das auch gewesen sein mochte.
»Die Tradition erfordert, daß die Kommandeure aller Einheiten, denen die große Ehre zuteil wird, sich dem Koordinator vorstellen zu dürfen, gemeinsam einen Eid ewiger Loyalität dem Drachen und dem Koordinator gegenüber leisten«, sagte Yoshida.
»Darf ich den Tai-sho daran erinnern, daß eigentlich vorausgesetzt wird, daß diese Kommandeure aktive Mitglieder der VSDK sind?« fragte der Marquis.
Yoshidas Gesicht verfinsterte sich. Er liebte es nicht besonders, Söldnern Anerkennung zuteil werden zu lassen. Er war ein Mann Takashis gewesen, war unter Theodores Vater Befehlshaber des Regiments ›Erstes Schwert des Lichts‹ geworden - das von vielen als das beste der gesamten Vereinigten Soldaten des Draconis-Kombinats betrachtet wurde.
Der Tai-sho hatte Theodore noch nie besonders gemocht. Vor der Nebelparder- und Novakatzeninvasion auf Luthien im Jahre 3052 hatte er den damaligen Kanrei einen Narren genannt, weil er VSDK-Streitkräfte von der Grenze zum Vereinigten Commonwealth abzog, um sich der erwarteten Bedrohung zu stellen. Theodore war nicht der Mann gewesen, der sein Vater war, hatte er gesagt.
Theodore hatte eingeräumt, daß er nicht sein Vater war. Sein Vater hätte Yoshida auf der Stelle getötet statt zu warten, bis der Otomo ihn festnahm. Yoshida hatte seine Worte zurückgenommen und sich entschuldigt. Theodore weigerte sich anzuerkennen, daß ein Mann, der nur am Wohlergehen des Kombinats interessiert war, sich entschuldigen mußte.
Nachdem Theodore den Drachenthron bestiegen hatte, hatte er Yoshida zum General befördert und ihn als Militäradjutant eingesetzt - von der Funktion her dieselbe Rolle, die Theodore selbst als Gunji no Kanrei gespielt hatte, als Beauftragter für Militärische Fragen, obgleich Yoshida einen anderen Titel trug, da Kanrei in der gesamten Inneren Sphäre mit Theodore in Verbindung gebracht wurde. Dieser Schachzug überraschte viele der engsten Freunde Theodores, nicht zuletzt Subhash Indrahar, ganz zu schweigen von der Militärbefehlshaberin der Präfektur Kagoshima, die zufällig auch noch Theodores Frau war, Tai-sho Tomoe Sakade. Wie die Geschichte Japans zuvor war die Geschichte des Kombinats voller Anekdoten über übereifrige Subalterne, denen ihre Stellung durch eine entsprechende Geste ihrer Vorgesetzten wieder klargemacht wurde und die dann mit fanatischer Hingabe weiter dienten. Das Problem war nur, daß es fast ebenso viele Anlässe gegeben hatte, bei denen der Subalterne gelächelt und alles zurückgenommen hatte, um dann loszuziehen und seine grausige Rache zu planen.
Theodore wußte, daß es riskant war. Aber Yoshida hatte den Rang verdient, durch Fähigkeit ebenso wie durch langen Dienst. Und Theodore, der sich bewußt war, daß eine der Hauptschwächen seines Vaters seine Weigerung gewesen war, irgend etwas zu hören, das ihm nicht gefiel, wollte sichergehen, daß er nicht von Jasagern umgeben war. Bisher hatte sich das Risiko gelohnt. Yoshida hatte ihm gut gedient und hatte zwar keine Angst, seine Meinung zu sagen, hatte aber nie auch nur das geringste Anzeichen von mangelnder Loyalität gezeigt.
»Solche Arroganz ist ein Affront dem Drachen sowie dem
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