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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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du nicht zugeben ... Und du wirst mir auch nicht gestatten, dir dafür zu danken, oder? Sie nickte langsam. »Das sehe ich ein«, stellte sie gleichmütig fest. »Das ist nur korrekt.« Sie lächelte ein wenig. »Ich kannte Ravens Namen. Und ich heiße Samantha, aber man nennt mich Sam.« Sie wartete.
»Renard«, erwiderte er nach einer Sekunde. »Ren.«
Sam nickte wieder nüchtern. »Okay, Ren.«
Renard sprang auf, als habe er plötzlich zuviel Kraft, die er irgendwie verbrauchen mußte. »Wohin willst du?« fragte er wieder.
Das ist die große Frage, nicht wahr?
Einiges von den Gefühlen, die in ihrem Innern tobten, mußte sich auf ihrem Gesicht widergespiegelt haben, denn Renard runzelte die Stirn. »Du weißt nicht, wohin?« Wortwahl und Betonung kennzeichneten den Satz als Frage. Seine Miene verwandelte ihn aber zu einer Feststellung.
Sam zögerte.
Anscheinend war das Antwort genug. Er schnaubte angewidert. »Dachte ich mir's. Freck, du bist wirklich Ballast. Was, im Namen der Fünf Säulen, machst du hier, Häschen? Wie kommst du überhaupt hierher?«
Wieder zuckte Sam die Achseln. »Ist doch egal, oder?« wiederholte sie noch einmal.
»Mir jedenfalls, da kannst du ein Ei drauf zerbrechen.«
»Dir kann es auch egal sein.« Irgend etwas ließ sie glauben, daß dieser hartgesottene junge Bursche nicht annähernd so kalt und herzlos war, wie er sie glauben machen wollte - und im Augenblick konnte sie einen Freund gebrauchen, selbst wenn er ihr nur den Weg in die richtige Richtung wies. Sie entschied sich, einer Eingebung zu folgen, seufzte theatralisch und ging davon.
»He, Ballast!«
Sie verkniff sich ein Grinsen - erwischt! - und drehte sich mit entmutigter Miene zu ihm um. »Yeah?«
Renard verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Seine Körpersprache schrie das Unbehagen heraus, das er seiner Miene nicht anmerken ließ. »Wo willst du hin?« fragte er wieder. »Wovon willst du leben, hä?« Er deutete mit einer scharfen Geste auf das formlose Lumpenbündel neben dem Feuer. »Es gibt nicht viele wie Raven, nicht hier in der Gegend.«
Sie zuckte wieder die Schultern und murmelte: »Ich finde schon was.« Sie drehte ihm wieder den Rücken zu und versuchte, sich ihre eigenen Zweifel nicht anmerken zu lassen. Was, zum Teufel, ist mit dir los, Dooley, daß du in dieser Lage die Spröde spielst? herrschte sie sich an. Du hast ihn am Haken. Sie schnaubte leise - eine Geste der Selbstverachtung, gemischt mit Enttäuschung. Du warst immer so verflucht stolz auf deine Unabhängigkeit. Kannst du nicht mal diesem Kind trauen, um dein eigenes Leben zu retten? Er kann dich in keinen Schlamassel bringen, aus dem du nicht wieder rauskämst.
»He, warte.«
Langsam drehte sie sich um. Auf Rens schmalem Gesicht stand ein Ausdruck von seltsamer Bewegtheit.
»Weißt du überhaupt, wo du bist?«
»Rolandsfeld.«
Ren zischte ungeduldig. »Ja, sicher. Aber wo im Feld?«
Sam schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete sie ehrlich. »Das weiß ich nicht.«
Er starrte sie wütend an. Seine Augen blitzten zornig. »Und wo du hinwillst, weißt du auch nicht, oder, Ballast? Wo willst du heute nacht pennen? Was willst du essen?«
»Ich finde was.«
Er schnaufte amüsiert, als hätte sie einen Witz gemacht. Dann musterte er sie mit übertriebener Gestik von Kopf bis Fuß. »Ja, klar findest du was. Auf dem Rücken oder auf den Knien, anders nicht. Bist du bereit, den Weg einzuschlagen, Häschen? Wer weiß, vielleicht gibt's im Feld ja Abnehmer für Fremdweltenfleisch. Hä?« Seine Stimme war hart, abfällig, aber etwas in seinem Blick strafte das Gift in seinen Worten Lügen. »He, wenn du es wirklich willst, kannst du deine Laufbahn gleich hier starten.«
Es kostete sie große Mühe, ein Schaudern zu unterdrücken. Der Bursche hatte recht, das war ihr klar. Mein Gott, es stimmt. Was für Möglichkeiten hätte ich denn sonst? Ich kenne die Kultur nicht, ich kenne die Technologie nicht, es ist reines Glück, daß ich mich überhaupt verständigen kann. Sam zwang sich, diese Gedanken beiseite zu lassen. »Ich finde was«, sagte sie gleichmütig.
Ren spuckte auf den Boden. Samantha sah schweigend zu, wie er auf und ab tigerte und vor Anspannung fast zitterte, während er um eine Entscheidung rang. Schließlich benahm er sich wie ein Hund, der Wasser aus dem Fell schüttelt. »Ach, Freck, ich bin weg!« knurrte er. »Muß zur Arbeit.« Er drehte ihr den Rücken zu, ging aber nicht los - noch nicht. Ohne sie anzusehen, raunzte er

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