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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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wobei sie einem Taxi den Weg abschnitt, und senkte unter dem wütenden Hupen des Droschkenfahrers den Kopf in beide Hände. Wörter und Sätze tanzten durch ihren Geist. Virtuelle Welten. Burton und Bell. Anderswann. Albert Einstein. UFT-Transportercockpit... Was bedeutete das alles? Was war diese VGL?
Sie zwang sich, tief durchzuatmen, um die Gefühle abzuschütteln, die sie zu überwältigen drohten. Sie rieb sich die Augen, strich sich das lange Haar aus dem Gesicht. Nimm dich zusammen, Dooley. Sie öffnete das Handschuhfach und setzte die Ray-Ban auf, die sie dort aufbewahrte.
Die Sonnenbrille dämpfte das grelle Licht der Morgensonne und schien gleichzeitig ihre Konzentration zu unterstützen, ihr zu gestatten, die Flut von Worten und Begriffen zu sortieren. Nimm dich zusammen, herrschte sie sich noch einmal an. Du schaffst das. Du kommst noch dahinter.
Sie fühlte eine wachsende Überzeugung in ihrem Hinterkopf, daß sie genug Informationen besaß, um alles zu durchschauen. Es ist wie ein Puzzle, dachte sie. Ich habe alle Stücke, aber ich weiß nicht, wie sie zusammengehören. Noch nicht.
* * *
    Drei Stunden später saß sie zusammengesunken in ihrem Papasansessel und starrte auf die Karteikarten auf dem Zettelbrett.
    Auf dem Rückweg hatte sie an einer Telefonzelle angehalten und sich bei WestAir krank gemeldet. Ihr Boß hatte sich nicht allzu erfreut angehört. Sie war sich ziemlich sicher, daß er so kurzfristig keinen Ersatz würde auftreiben können und ein paar Flüge absagen mußte, aber er respektierte sie genug, um keine lästigen Fragen zu stellen. Dann war sie zurück nach Venice gefahren und hatte sich an die Arbeit gemacht, das ›Puzzle‹ VGL zu lösen. Als erstes hatte sie alle neuen Fakten, Spekulationen, Fragen und sonstigen Dinge, an die sie sich erinnern konnte, auf weitere Karteikarten geschrieben.
    Nachdem sie einmal damit angefangen hatte, erstaunte sie selbst, wieviel ihr einfiel. Es scheint fast, als ob ich nur mit dem Versuch, alles auf die Reihe zu bringen, die Schleusentore aufgestoßen habe, dachte sie sarkastisch. Aber es waren weniger die Erinnerungen selbst, die so faszinierend waren: Es waren die Verbindungen, die sie zwischen diesen Erinnerungen entstehen sah.
    Zum Beispiel das rätselhafte Modell in dem privaten Museumsschrein, das ›UFTTransportercockpit‹. Als sie dort gewesen war, hatte sie ihre Interpretation der Abkürzung UFT verworfen; welche Verbindung hätte zwischen diesem bizarren Gerät und einer einheitlichen Feldtheorie bestehen können, hatte sie gedacht. Aber nun... Jetzt, da sie wußte, daß Albert Einstein Mitglied der VGL gewesen war, erschien ihr diese Verbindung keineswegs mehr lächerlich.
    Nachdem sie dies einmal als Möglichkeit akzeptiert hatte, lieferte das eine ganz neue Deutung des seltsamen Ausdrucks, den Langland benutzt hatte: ›virtuelle Welten‹, und ebenso für den Namen der Virtual Geographie League selbst. Die einheitliche Feldtheorie befaßt sich mit Quantenmechanik, der Heisenbergschen Unschärferelation, Schrödingers Katze und all dem Mist, oder? Könnte es das sein, was Amy mit ›virtuellen Weiten‹ gemeint hat?
    Und was war das Anderswann? Langland schien vorausgesetzt zu haben, daß die beiden Begriffe gleichbedeutend oder zumindest verwandt waren. Okay, das ist eine Frage, auf die ich noch keine Antwort habe.
Sie dachte an die Textfragmente aus Fred Noonans Tagebuch. Worauf hatte sich die Eintragung bezogen?
    Offensichtlich auf irgendeine Art Testflug. Er sitzt im Cockpit eines Experimentalflugzeugs, und die Flugtechniker schließen das Kanzeldach.
    Nein, dachte sie. Das kann nicht sein. Er hat Quarzglas erwähnt - sie bemühte sich, sich an die genauen Worte zu erinnern - ›konnte ich durch das Quarzglas ...‹ Was für ein Flugzeug hatte 1937 Quarzglas im Cockpit? Quarzglas kam nur zur Anwendung, wenn Strahlungsgefahr bestand, oder? Und das ergibt überhaupt keinen Sinn. Gute Güte, das war 1937, vor dem Manhattan Project, vor Trinity, vor Hiroshima... Wann war es zur ersten Kernspaltung gekommen? 1939? Wozu dann Quarzglas?
    Vielleicht war es kein Flugzeug. Der Gedanke kam aus dem Nichts. Was stand im Rest der Tagebucheintragung? Etwas über ein Gefühl fast wie bei einem Flugzeug, das den Auftrieb verliert und absackt. Noonan hatte irgendeine Erfahrung - ›die Verschiebung‹, so hat er es genannt, erinnerte sie sich plötzlich - mit dem Verhalten eines Flugzeugs verglichen. Hätte er das getan, wenn er über ein

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