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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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insgeheim hoffte er, daß Paul Moon von seiner Hand im Kampf sterben würde. »Ich muß gehen«, stellte er fest und hob die Tasche auf. »Wie du selbst gesagt hast, ich habe eine Verpflichtung zu erfüllen.«
»So ist es, Trent.« Auch Benjamin Howell stand auf. »Dein Ton hat sich während unseres Gesprächs verändert. Bist du zu einer Entscheidung gekommen? Sind wir noch Freunde, du und ich?«
»Aye.«
»Ausgezeichnet. Dann werden wir miteinander essen, wie in alten Zeiten. Und vielleicht eine Partie Schach spielen.«
Trent nickte, aber in Gedanken war er schon bei der Aufgabe, die er noch zu erfüllen hatte.
    Das Innere des Genetischen Archivs bestand aus einer riesigen, aus dem Fels gehauenen Kammer. Der schwarz, grau und weiß marmorierte Boden war mit Bildern springender Parder gefliest. Die dunklen, einschüchternden Wände trugen Dutzende Siegel. Jedes Siegel trug einen Namen und einen Digitalcode, hinter jedem von ihnen lagerte ein Giftake. Auf Strana Metschty wurden ebenfalls Kopien aller Genproben aufbewahrt, aber dies waren die Originale, der Stoff, aus dem die Kriegerkaste Clan Nebelparders gemacht war.
    In der Mitte der schummrig erleuchteten Kammer stand ein Wissenschaftler in weißer Robe, flankiert von zwei Elementarkriegern in dunklem Grau. Die Weihrauchfässer an den Wänden entließen aromareichen Rauch in die Luft und trugen zusätzlich zur Würde des Augenblicks bei.
Trent trat vor und blieb zehn Meter vor dem Wissenschaftler stehen. Der Mann war älter als irgend jemand anderes, den Trent je gesehen hatte. Er trug eine dicke Brille und sprach mit rauher Stimme. »Ich bin der Hüter der Nebelpardersaat, des Bluts unserer Krieger. Wer stört die Ruhe dieses heiligsten aller Orte?«
    Die Worte hallten von den Wänden der Kammer wider und schienen Trent bis ins Mark zu dringen. Ganz sicher war dieses Gewölbe bewußt so angelegt worden, um Furcht und Ehrfurcht in allen zu wecken, die hierher kamen.
    Er atmete tief durch. »Ich, Trent vom Bluthaus Howell, stehe hier als Ehrenwache einer Kriegerin, die in Ehren diente.« Er hatte die Sätze unterwegs geprobt und sprach sie jetzt mit seiner tiefsten zeremoniellen Stimme.
    »Hat eine Blutnamensträgerin den Weg ins Nichts angetreten?«
»Neg. Eine Kriegerin ist gestorben, aber ihre Essenz lebt weiter.« Trent hob den silbernen Gif take-Behälter. »Ich bringe dir Sterncaptain Jez Howell der Galaxis Delta. Sie starb in Ehren.« Das war eine Lüge, aber sie rollte ihm so glatt von der Zunge wie die reinste Wahrheit.
Einer der Elementare nahm den Behälter entgegen und reichte ihn dem Wissenschaftler, der ein kleines Lesegerät an den im Deckel eingelassenen Kodaxchip legte. Ein grünes Blinklicht bestätigte, daß alles in Ordnung war. »Ich trete hier vor alle Versammelten, um zu verkünden, daß eine neue Generation von Kriegern Jez Howell in ihrem Blut tragen wird. Ihre Essenz wird weiterleben, wenn wir alle längst vergangen sind.«
»Seyla«, antworteten Trent und die beiden Elementare mit tiefer, ernster Stimme.
»Ehrenwache, du hast deine Pflicht erfüllt. Wisse, daß diese Kriegerin heimgekehrt ist. Du hast die Dunkelheit des Weltalls bezwungen, um sie zu übergeben, wie es unsere Traditionen verlangen. Du hast dem Nebelparder mit Ehre gedient.« Der alte Wissenschaftler neigte das Haupt.
Trent verneigte sich ebenfalls. In Wahrheit diente er nicht mehr den Pardern, sondern nur noch dem Bild, in dem Nicholas Kerensky sie und die anderen Clans erschaffen hatte. Jetzt blieb nur noch die Reise zurück in die Innere Sphäre, wo Trent seine Chance suchen würde, die Rettung der eigenen Ehre zu vollenden.

27
Technikerviertel, Lutera, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum 19. Februar 3056
    Trent schlug den Kragen des Regenmantels hoch, als er durch den Eingang des Hauses trat, in dem Judith wohnte. Das Technikerviertel Luteras war nicht annähernd so prächtig wie das der Krieger. Es fehlten die Paradeplätze und die riesigen Granit- und Marmorbauten. Hier waren die Straßen eng, die Häuser alt, aber sehr gut erhalten. Insgesamt strahlte das Techviertel eine dunklere, engere Atmosphäre aus. Es war menschlicher und einladender als das unpersönliche Kriegerviertel, und dabei seltsam still.
    Er hatte Judiths Nachricht erhalten, daß sie endlich eine Unterkunft für den Abend gefunden hatte. Er war mehr als bereit, sich mit ihr im Technikerviertel zu treffen statt unter dem prüfenden Auge der anderen Krieger. Sie erwartete ihn in der kleinen

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