BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
wissen nicht allzu viel über das Zweite, aber unser Kontaktmann auf Thorin hat uns eine komplette Liste seiner Aufstellung und Ausrüstung zukommen lassen. Es hat drei Landungsschiffe der Limon-Klasse, zwei BattleMech-Kompanien mit modernster Ausrüstung, eine Kompanie Panzer und Infanterie und eine Lanze Luft/Raumjäger.«
»Colonel«, unterbrach Alice Gett, die gedrungene Panzerkommandeurin. »Auf dem Papier scheinen wir leicht in der Unterzahl zu sein.« Archer kannte Gett gut genug, um zu erkennen, dass sie einen Witz gemacht hatte, aber niemand sonst schien es lustig zu finden.
»Das Bataillon wird entweder bereits eingeschifft oder gerade damit beschäftigt sein, an Bord der Schiffe zu gehen, wenn wir angreifen. Dadurch wird der größte Teil seiner Schlagkraft in den Landungsschiffshangars abgestellt sein. Außerdem haben wir den Vorteil der Überraschung. Unsere Schiffe werden sich als harmlose Handelsraumer auf dem Weg zum Raumhafen von Neudublin ausgeben, bevor wir im Tiefflug den Kurs wechseln und ihre Basis angreifen.«
»Wie sieht der Angriffsplan aus, Colonel?«, fragte Captain Paul Snider, ein hagerer Offizier in der ersten Reihe.
»Ehrlich gesagt, Paul, wir werden improvisieren müssen. Ich hoffe, dass wir die Garde so schnell und hart angehen können, dass sie sich kampflos ergibt, aber dafür gibt es keine Garantie. Wir wissen aus Informationen, die wir vor der HPG-Sperre gesammelt haben, dass ihr Stützpunkt in einem langen, engen Tal liegt, das auf allen Seiten gerodet wurde. Als Außengrenze des Basisgeländes dienen verminte Gräben. Der Stützpunkt selbst besteht aus mehreren mit Sandsäcken und leichter Panzerung verstärkten Fertigbaracken. Auf dem Gelände befindet sich ein Flugfeld. Sofern das Zweite sich an die üblichen Verfahrensregeln hält, werden die Landungsschiffe am Ende des Felds stehen, damit sie mit ihren Triebwerksflammen nicht die gesamte Start- und Landebahn zerstören.«
Archer hoffte, dass das an Informationen genügte. Seine Veteranen hatten Stützpunkte dieser Art in ihrer Laufbahn schon oft genug gesehen. Für die Neulinge galt das zwar nicht, aber der Aufbau war nicht so komplex, dass sie ihn nicht hätten verstehen können.
Er trat näher an seine Leute heran. »Wir werden unsere Luft/Raumjäger beim Anflug ausschleusen«, führte er aus und nickte Subaltern Andrew Hackley zu. Er antwortete mit einem erhobenen Daumen. »Die Volpe Negra und die Shiloh mit unserer Infanterie, den Panzern und einer Lanze Mechs gehen zuerst runter. Sie setzen auf dem Flugfeld auf und bauen sich vor den Gardeschiffen auf. Ihre Aufgabe besteht darin zu verhindern, dass bereits eingeschiffte Truppen sie wieder verlassen.«
»Eine Union hat sechs Hangartore«, warf Captain
Gett ein. »Das wird ein ziemlich dürftiger Kordon.« »Stimmt, aber Sie brauchen sie nur aufzuhalten,
bis wir unsere Mechs absetzen. Ich werde eines der
Landungsschiffe als Primärziel festlegen. Wenn wir
eines von ihnen ausschalten oder zumindest kampfunfähig machen, verlieren die Gardisten mit einem
Schlag ein Drittel ihrer Kampfstärke. Außerdem
werden unsere Infanteristen genügend Sprengladungen dabei haben, um die Laderampen der Schiffe zu
demolieren. Schließlich werden wir noch Störsender
einsetzen, um die Verbindung zwischen der Basis
und dem 3. Bataillon zu unterbrechen, auch wenn
wir nicht garantieren können, dass es uns lückenlos
gelingt. Dadurch können wir uns ganz auf die Landungsschiffe konzentrieren. Wenn wir uns vor allem
deren Rampen vornehmen und die Geschütztürme
beschäftigt halten, sollte es uns gelingen, die Chancen anzugleichen und sie auszubluten, während sie
versuchen, sich zur Gegenwehr zu formieren.« »Glauben Sie ernsthaft, dass die Garde sich ergibt,
Colonel?«, fragte Lieutenant Basil Hawthorne. »Schwer zu sagen. Wir werden ihnen wenig Zeit
zum Nachdenken lassen. Wenn unser Tuning
stimmt, werden sie in ihren Landungsschiffen festsitzen, ohne Möglichkeit, auszubrechen oder sich zu bewegen, und das ist die halbe Miete im Mech
kampf.«
»Landungsschiffe haben eine enorme Feuerkraft
zur Verfügung, Colonel«, warf Kapitän Fullerton ein.
»Die Angelfire ist ein gutes Schiff, aber nur die Hälfte ihrer Geschütztürme ist funktionsfähig. Und es ist
nicht so, als hätten wir auf unseren Frachtfahrten
groß Gelegenheit gehabt, ihren Einsatz zu trainieren.«
»Die Angelfire wird weniger als fünfundsiebzig
Meter neben den Gardeschiffen aufsetzen. Auf die
Entfernung könnte sie
Weitere Kostenlose Bücher