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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Joey auf.
Sie zuckte zusammen, als sie es sah und gleichzeitig Lieutenant General Christifori sagen hörte: »Sprechen Sie, Weißer Tiger Eins.«
Sie antwortete nicht sofort, sondern rief zuerst den gestürzten Caesar auf. »Alles in Ordnung da unten, Smokey?«
»Das soll ein Witz sein, oder, Skipper?«, hörte sie ihn keuchend antworten. Immerhin war er für einen Sarkasmus noch lebendig genug. Sie wechselte den Kanal, um ihrem Kommandeur zu antworten.
»Sir, der Wilde Haufen hält eine Kreuzung vor uns. Ich habe zwei Mechs verloren, einer davon ist ein Totalausfall. Ich kann nicht genug Feuerkraft zum Tragen bringen, um den Schaden auszuteilen, der nötig wäre.«
Eine lange Pause folgte. »Sie sind näher am Geschehen als ich, Weißer Tiger Eins. Was wollen Sie tun?«
Was sie wollte, war: den Wilden Haufen abzuknallen. Die Söldner hatten einen ihrer Männer auf dem Gewissen, ein weiteres Opfer der Tyrannei des Archons. Sie wollte mit der ganzen Kolonne vorwärts stürmen und herausfinden, wie viel Schaden sie austeilen konnten.
Doch als sie sich die Straße anschaute, sah sie, welche gigantischen Trümmermengen auf die Fahrbahn herabgeregnet waren. Jetzt konnte nur noch ein einzelner BattleMech das Nadelöhr passieren... und selbst das würde reichlich Zeit kosten. Ein weiteres Vorrücken hätte ihr die Chance zur Rache gegeben, aber nur zum Preis von noch weit mehr Leben. Und ganz davon abgesehen hatte Snord an der nächsten Kreuzung wahrscheinlich einen ähnlichen Hinterhalt gelegt. Und an der danach ebenfalls.
»Sir«, stellte sie schließlich fest, »wir haben uns hier festgefahren. Ich schlage einen Rückzug vor. Ein Versuch, weiter vorzurücken, würde Sie zumindest derzeit diese ganze Kompanie kosten - und das bei sehr geringen Chancen, das Einsatzziel zu erreichen.«
Wieder eine lange Pause. »Verstanden, Weißer Tiger Eins. Kommen Sie heim.«
* * *
    Archer rieb sich über die Stirn, beugte sich vor und sog den Dampf in die Nase, der von der heißen Tasse Kaffee vor ihm aufstieg. Katya kam herüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wenn Joey-Lynn sagt, es hat keinen Zweck, glaube ich ihr«, stellte sie fest.
    Er hob den Kopf und schaute sie an. »Ja, ich bin sicher, Joey hat Recht. Ich hatte nur gehofft, wir könnten durchstoßen. Es war den Versuch wert.«
»Wir mussten es zumindest probieren.«
    Er nickte traurig. »Und jetzt bleibt uns nichts anderes mehr als eine echte Belagerung. Wir haben nicht die Feuerkraft einzubrechen, und vermutlich hat Snord nicht die nötige Kraft, auszubrechen.«
    »Patt?«, fragte sie.
»Schlimmer. Ein Zermürbungskampf. Wir werden uns gegenseitig aufreiben, bis von keinem von uns etwas übrig bleibt.«
»Unsere Nachschublage ist besser als die des Wilden Haufens«, stellte Katya fest.
»Ich habe solche Situationen schon erlebt. Wir haben eine gute Chance zu gewinnen, aber wir werden uns dabei selbst aufzehren. Bei dieser Art von Kampf gibt es im Regelfall keinen Sieger. Nur zwei Verlierer.«
»Dann läuft es auf eine Frage der Führung hinaus«, erklärte sie. »Du wirst uns nicht enttäuschen, das weiß ich. Du hast uns vom ersten Tag an zusammengehalten, und das wirst du auch weiter tun. Wir alle glauben an dich, Archer.«
Katya glaubte an das, was sie sagte, doch Archer wusste, was sich die ganze Einheit fragte, auch wenn niemand wagte, es auszusprechen: Wie viele von ihnen würden sterben müssen, um die Einheit zusammenzuhalten?

16
Ruinen von Bealton, Odessa
Provinz Donegal, Lyranische Allianz
     
23. April 3063
    »Ich sehe das so, Frau Kommandanthauptmann«, kommentierte Hauptmann Deb H'Chu Taschas Plan, sie aus Bealton hinauszubringen. »Es ist riskant, aber wenn wir alles auf einen Vorstoß konzentrieren, könnten wir unter Umständen - und ich betone: unter Umständen - durch die Linien des 1. Thorin durchbrechen. Falls es uns gelingt, können wir nach New Bealton entkommen.« Ihre Worte hallten durch die halb offene Parkhausruine, die dem Wilden Haufen als improvisierter Mechhangar und Kaserne diente.
    »Ich weiß nicht«, sagte Tascha. Seit dem letzten Vorstoß der Avengers hatte der Kampf sich in ein Katz-und-Maus-Spiel verwandelt, eine Serie überfallartiger Attacken, langer Streifengänge ohne Schlaf - und eine taktische Pattsituation. Die nervliche Belastung stand ihnen allen ins Gesicht geschrieben.
    Norris lehnte sich mit dem Rücken an eine brüchige Steinsäule. »Der Plan hat Vorzüge«, erklärte er. »Es ist ein schmaler Korridor, der uns

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