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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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bremsen und unsere Möglichkeiten reduzieren wird, die Maschinen weit genug zu verteilen, um unsere Feuerkraft zu konzentrieren. Niemand aber würde erwarten, dass wir ihn als Fluchtroute wählen. Das Problem ist: Wir sind in die Enge gedrängt, und falls es den Avengers gelingt, den Versuch mit genug Schlagkraft zu kontern, um uns aufzuhalten, droht uns eine Katastrophe.«
    »Da wäre auch die Frage der Nonkombattanten«, fügte Marcos Shake an. »Wir können sie nicht alle mitnehmen. Ich schlage vor, wir lassen ein symbolisches Kontingent zurück, um freies Geleit oder eine Kapitulation unter den Bedingungen der AresKonvention für sie auszuhandeln.«
    Tascha war, als wäre soeben ein zusätzliches Hundert-Kilo-Gewicht auf ihren Schultern gelandet. Für eine Söldnereinheit wie den Wilden Haufen war ein Verlust der logistischen Unterstützung untragbar. Sie alle, von den Techs bis zu den MechKriegern, spürten die Auswirkungen der verlorenen Ausrüstung und Vorräte in der letzten Schlacht. Weitere Einbußen auf diesem Gebiet drohten die Einheit selbst auf kurze Sicht kampfunfähig zu machen. Und für Tascha selbst hätte das bedeutet, mit den Verwundeten auch ihre Mutter auszuliefern. Das war eine Option, die sie nicht einmal anzudenken bereit war.
    »Ausgeschlossen«, antwortete sie. »Entweder wir nehmen alle mit raus, oder es läuft gar nichts.«
Norris schlug sich mit einer bulligen Faust in die Handfläche. »Wir sollten keine Zivilisten mit hineinziehen, Kommandanthauptmann. Das ist ein Kampf zwischen wahren Kriegern. Zivilisten haben auf dem Schlachtfeld nichts zu suchen.«
»Wir haben keine Wahl«, fuhr sie ihn an. »Wenn wir sie zurücklassen, verlieren wir jede Chance, die Einheit wiederaufzubauen und das 1. Thorin erneut zu stellen.«
Norris knurrte leise, dann atmete er tief durch. »Na schön. Aber es wird der Punkt kommen, an dem Sie sich zwischen Vor und Zurück entscheiden müssen. Wenn wir auf die Weise vorgehen, die Sie vorschlagen, und wir scheitern, wird es uns die gesamte Offensivkapazität kosten. Mit anderen Worten, Frau Kommandanthauptmann, wenn dieses Manöver keinen Erfolg hat, wird es uns mehr kosten, als wir zu zahlen bereit sind.«
Tascha starrte ihn an. Vor allem ärgerte sie, dass er Recht hatte. »Tja, Norris. Dann werden wir wohl dafür sorgen müssen, dass es gelingt.«
* * *
    Major Alice Getts bremste ihren Von Luckner am Rand der Lichtung, die den Patrouillenradius des 1. Thorin markierte. Etwa hundertfünfzig Meter hinter der Lichtung begannen die Ruinen. Warum der Lieutenant General sie in diesem Sektor auf Streife schickte, war ihr ein Rätsel. Sie und Eispickel Eins, die frisch beförderte Sergeant Major Adrienne Glyndon, hatten das Gelände schon einige Male überprüft. Falls der Wilde Haufen einen Ausbruchsversuch unternahm, würde er diesen Sektor sicher ganz zuletzt dafür wählen. Das Trümmerfeld war nahezu unpassierbar, der Weg führte mitten über eine offene Lichtung, und ihre Kompanie stand in hervorragender Deckung in einem Waldgebiet. Snord hätte dumm, verrückt oder beides sein müssen, um hier etwas zu versuchen.
    Aber falls dem so war, warum standen ihr dann die Nackenhaare zu Berge?
»Eispickel Eins von Schmiedehammer Eins. Sehen Sie irgendwas auf der Ortung?« Ihr Tonfall klang misstrauisch. Irgendetwas lag in der Luft.
»Die Sensoren zeichnen nichts. Aber...« Es folgte eine Pause. »Ich sehe Staub in der Ferne.«
»Staub? Wo?«
»Sektion Drei-null-drei-Beta«, antwortete Glyndon. »Wahrscheinlich bloß wieder eine Routinepatrouille.«
Getts sagte nichts und lehnte sich nachdenklich zurück. Die Kabine des Panzers war dunkel und feucht, die Luft schwer vom süßlich-klebrigen Aroma des über Jahrzehnte angesammelten Schweißes. Doch für sie war die Maschine fast wie ein Teil ihres Körpers. Nach den zahllosen Schlachten, die sie in ihrem Leben schon miterlebt hatte, hatte sie ein Gefühl für den Kampf entwickelt, beinahe einen sechsten Sinn. Sie vertraute ihren Instinkten, und die sagten ihr hier und jetzt, dass es Ärger gab.
»Bis jetzt haben wir nie eine Staubwolke gesehen. Und was so viel Staub aufwirbeln kann, ist mit Sicherheit größer als ein, zwei Mechs«, murmelte sie. »Eispickel, alarmieren Sie Ihre Leute. Ich schätze, es geht hier gleich rund.«
Sie schaltete auf den Befehlskanal um. »Gespenst Eins, ich habe Anzeichen von Bewegung in Sektion Drei-null-drei-Beta. Momentan ist es nur eine Ahnung, aber das Kribbeln in meinen Eingeweiden

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