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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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durch, dann feuerte er zwei mittelschwere Impulslaser auf Flanke und Beine eines der vorbeisprintenden Jenner ab.
    »Keine Ursache, Lieutenant General«, erwiderte sie und beharkte den zweiten Jenner mit ihren eigenen Lichtwerfern. Beide Highlander-Maschinen waren von Treffern durchlöchert, aber statt abzubremsen und sich zum Kampf zu stellen, stürmten sie ungerührt weiter.
    »Sie haben es auf den Befehlsposten abgesehen«, stellte Archer fest.
»Sieht so aus.«
Er wechselte den Kanal. »Hirn und Jailhouse Rokker von Gespenst Eins«, gab er im selbem Moment durch, in dem ein graugrüner Panther an ihm vorbeihetzte und seine Kurzstreckenraketen in den Rumpf von Tascha Snords Spartaner setzte. »Sie überrennen unsere Stellungen. Wir ziehen nach Osten und formieren uns neu. Evakuiert den Befehlsposten oder macht euch auf einen Angriff gefasst.«
»Verstanden, Gespenst Eins«, antwortete Katya. »Ich habe Luftunterstützung im Anflug. Wir werden versuchen sie aufzuhalten.«
»Pass auf dich auf, Katya«, ermahnte er sie und konnte die Besorgnis in seiner Stimme nicht verbergen.
»Wenn Sie es nicht tun, halte ich die Augen offen«, kam die tiefere Stimme Oberst Rhonda Snords zurück.
Archer verschwendete keine Sekunde mehr. Er wendete den Lichtbringer und stürmte einem Centurion der Highlanders hinterher, der versuchte, ihn zu umgehen.
»Drauf und dran«, rief Snord ihm nach. »Wir brauchen einen Todesstoß.«
* * *
    Katya bellte Befehle an den Kommoffizier, der auch noch an Bord des bereits überfüllten Blizzard - Schwebetransports musste. Als die Seitentüre sich mit einem zischenden Scheppern schloss, schwenkte ihr Blick über das Areal und vergewisserte sich, dass sie niemanden vergessen hatten. In der Ferne hörte sie das Wummern von Raketen und Autokanonen: Es kam immer näher. Sie kannte den Klang nur zu gut. Die Vibrationen erschütterten ihre Knochen ebenso, wie sie ihr Blut in Wallung brachten. Zufrieden mit dem leeren Befehlsposten drehte sie sich um und sah nur eine einzelne Mechlanze auf der flachen Kuppe von Höhe 403.
    Es waren die letzten BattleMechs, an denen die Techs noch gearbeitet hatten, teils Maschinen des Wilden Haufens, teils solche der Avengers. Völlig wiederhergestellt war eigentlich keine von ihnen, doch sie schienen einsatzbereit. Vor allem aber waren sie ihre letzte Verteidigungslinie.
    Die Fahrzeuge hatten das Lager jetzt verlassen und rückten ab, doch Katya fühlte sich noch immer furchtbar entblößt. Sie stand ohne Waffe oder Panzerung vor einem heranziehenden Orkan. Zwei MechKrieger kletterten die Sprossen hinauf ins Cockpit ihrer Kampfmaschinen.
    Jemand tippte ihr auf die Schulter und sie wirbelte herum. Vor ihr stand eine Frau in einem zerbeulter alten Neurohelm und einer Kühlweste. Erst erkannte Katya das Gesicht hinter der kleinen Visierscheibe des Helms nicht. Dann machte sie die vertrauten Züge und das rote Haar Oberst Rhonda Snords aus. Die ältere Offizierin drückte ihr einen zweiten Neurohelm und eine gummiartige Kühlweste in die Hand.
    Katya starrte die Ausrüstung einen Moment nur an. Es war erst zehn, zwölf Jahre her, aber es schien ihr wie ein Menschenalter, seit sie keinen Mech mehr gesteuert hatte. Auf Tukayyid hatte sie bei einem Cockpittreffer über die Neurohelmrückkopplung einer beinahe tödlichen Stromstoß erlitten. Der hatte ihren Gleichgewichtssinn beschädigt und seither konnte sie einen BattleMech nur noch für kürzeste Einsätze steuern. Weil sie das Militär nicht aufgeben wollte, hatte sie sich von den Mechtruppen in den Nachrichtendienst versetzen lassen. Wie Archer hatte auch sie sich nach dem Ende der Clan-Invasion zur Ruhe gesetzt und als Freizeitsoldatin bei der ThorinMiliz angeheuert.
    »Können Sie einen Mech steuern?«, fragte Snord mit durch den Neurohelm dumpfer Stimme.
»Es ist schon eine ganze Weile her«, stellte Katya nervös fest und hielt Helm und Weste wie bizarre Kultgegenstände. »Ich weiß nicht, ob ich es noch kann.«
Snord deutete auf die beiden noch wartenden Mechs. »Das verlernt man nicht. Es steckt in einem drin. Der Quasimodo hat noch keinen Piloten. Sitzen Sie auf. Die Techs haben das Sicherungssystem gelöscht Sie werden keine Schwierigkeiten haben, ihn hochzufahren.«
Katya starrte den Kampfkoloss an und setzte beinahe reflexartig den Neurohelm auf. Beim Festzurren des Kinnriemens brachen die Erinnerungen über sie herein. Sie fürchtete sich vor dem, was geschehen konnte, wenn sie wieder ins Cockpit stieg.

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