BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
Sie nicht, Kommandanthauptmann Goree, dass die Gray Death Legion hier ist, um Ihr Werk zu schützen, genau wie die Defiance-Schutztruppe. Wenn wir dabei Erfolg haben wollen, müssen wir zusammenarbeiten, und Ihre Waffen auf meine Mechs zu richten, dient nicht gerade der Kooperation.«
Goree nickte schweigend und wirkte mit Kalmar Carlyles Angebot zufrieden. Er stand auf und wandte sich zur Tür. Als seine Hand sich auf die Klinke legte, blieb er stehen und erklärte über die Schulter: »Es ist gut und schön, Oberst Carlyle, wenn Sie mir erzählen, Sie sind hier, um uns zu beschützen. Aber bis die Granaten tatsächlich fliegen und Sie und Ihre Leute sich zwischen uns und die Invasoren stellen, statt sich auf deren Seite zu schlagen, behalte ich mir mein Urteil vor. Ich habe Söldner schon zu oft die Seiten wechseln sehen, um mich mit Ihren Zusicherungen zufrieden zu geben.«
Ohne ein weiteres Wort zog Goree die Krempe seines schwarzen Huts über die Augen und ging.
Zu Brewers beträchtlicher Überraschung packte Oberst Kalmar Carlyle eine leere Kaffeetasse und schien sie ihm hinterherwerfen zu wollen. In dem Bruchteil einer Sekunde, in der sie den Arm zurückzog, sah er ihre Miene sich geringfügig verändern. Die Wut war noch immer da, aber sie war gezähmt. Sie knallte die schwere Steinguttasse auf die Schreibtischplatte.
»Ich weiß nicht, wie Gray all die Jahre damit fertig geworden ist, sich mit solchen Arschlöchern abgeben zu müssen!«, bellte sie, ohne McCall oder ihn anzusehen. Sie wollte weitersprechen, aber ihre Stimme überschlug sich, und ein Geräusch, das wie ein erstickter Schluckauf klang, drang aus ihrer Kehle. Blind tastete sie hinter sich nach dem Sessel und ließ sich schwer hineinfallen. Einen Moment lang blieb sie reglos sitzen und starrte vor sich hin, wie auf etwas, das nur sie allein sehen konnte. Dann brach sie zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen. Brewer konnte ihre Schultern hieven sehen, als sie gegen die Tränen ankämpfte.
Der Anblick ließ seine eigene Wut zerschmelzen. Sie war nicht länger seine Kommandeurin, sondern eine Frau, die erst vor wenigen Wochen ihren Ehemann verloren hatte und ohne jede Gelegenheit zur Trauer in eine unmögliche Situation geschleudert worden war.
Er fühlte McCalls schwere Hand auf der Schulter und ließ sich von ihr aus dem Zimmer schieben. Der große Caledonier folgte ihm dichtauf. Er schloss die Tür hinter ihnen und ließ Lori Kalmar Carlyle mit ihrem Schmerz allein.
8
Südwestlicher Quadrant, Hesperus III Provinz Skye, Lyranische Allianz
23. Juni 3065
»He, Graves, hast du das gesehen?«, rief Leutnant Petar Warner seinem Schwarmführer zu und starrte wie gebannt auf die Sensorkonsole seines Jägers.
»Was gesehen?«, fragte Oberleutnant Ari Graves zurück.
»Meine MAD-Anzeige ist gerade in den Himmel geschossen«, berichtete Warner. »Und dann fiel sie zurück auf Null. Beinahe, als wären wir direkt über etwas Großes und Metallenes geflogen.« Warner zog die Seydlitz in eine enge Kehre und drehte den leichten Luft/Raumjäger zurück über die nahezu luftlose Einöde mitten im Südwestquadranten von Hesperus III.
»Jetzt komm, Warner, zurück in die Formation«, nörgelte Graves. »Wahrscheinlich nur ein Sensorfehler. Wir haben nicht genug Brennstoff in diesen Kisten, um jedem Magnetschatten nachzujagen.«
»Das war kein Magnetschatten. Das war was Großes. Beinahe groß genug für ein Landungsschiff«, ßes. Beinahe groß genug für ein Landungsschiff«, Sensorenphalanx des Jägers war in der Regel ziemlich zuverlässig. Wenn ihr Magnetischer Anomaliedetektor meldete, er habe ein großes Metallobjekt überflogen, neigte Warner dazu, den Instrumenten zu glauben. Andererseits hatte Graves Recht. Wenn die Seydlitz einen ernsten Fehler hatte, dann war es der zu kleine Tank. Die hauptsächlich für schnelle Angriffsflüge entwickelte SYD-21 war ein altes Modell, das noch aus den Tagen des ersten Sternenbunds stammte. Mit zunehmender Entwicklung neuerer Technologien und der Produktion moderner Jägertypen wurden die älteren Maschinen an zweitrangige Einheiten wie die 12. Hesperus-Miliz weitergegeben, in der Graves und Warner ihren Dienst versahen.
»Ein Vorbeiflug, Oberleutnant, dann fliegen wir weiter.«
»Na schön, Warner. Ein Vorbeiflug, aber damit hat es sich«, stimmte Graves widerwillig zu.
Warner stellte den kantigen Jäger auf die Steuerbordtragfläche und ließ ihn zur Planetenoberfläche hinabstürzen. Graves setzte
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