BattleTech 61: Finale
sie eher sehen«, stellte
Doles fest. »Passen Sie auf. Wir sehen alle, wie sich die
Kämpfe auf Marlette entwickeln, nämlich in gerader
Linie in eine Sackgasse. Wir werden den Loyalistentruppen eine blutige Nase verpassen, und sie werden
es sich zweimal überlegen, nach New Avalon aufzubrechen, aber das ist dann auch ziemlich alles, was wir
hier erreichen werden. Es ist okay. Mehr sollten wir
auch nicht erreichen. Aber um es offen auszusprechen,
Präzentor, ein gemischtes Bataillon mehr oder weniger
wird dabei kaum einen Unterschied machen.« Ein warmes Gefühl breitete sich in Schakows Nacken aus und kroch ihm langsam über die Kopfhaut,
als er allmählich erfasste, wovon Doles sprach. »Was
wollen Sie mir sagen, Oberst?«
»Ich sage, Sie sollten Marlette verlassen und zu Ihrem Prinzen fliegen. Ich habe Ihnen zwei gute Gründe
gegeben, aufzubrechen, und wenn Sie wirklich eine
Diskussion wollen, habe ich noch ein halbes Dutzend
im Ärmel. Zum Beispiel, dass Generalleutnant Macon
ebenfalls findet, wir sollten Victor Hilfe schicken, so
viel wir hier entbehren können, nur für den Fall, dass
die Kämpfe auf New Avalon tatsächlich so hart sind,
wie man hört, und ...«
»Schon gut.« Schakow hob abwehrend die Hand. »Sie rennen offene Türen ein, Oberst. Blake weiß, mir sind in der letzten Woche dieselben Gedanken im Kopf herumgegangen.« Er streckte die Hand aus, fasste die des Oberst fest und hielt sie lange genug für einen Abschied, die besten Wünsche für sie beide und ein paar weitere gemeinsame Gedanken. »Oberst ... Warner ...
Danke.«
Doles zuckte die Achseln. »Sie haben die Lanciers
gut behandelt, Präzentor Schakow. Und wie ich schon
sagte, ich halte mich gerne bedeckt.« Er nickte zum
Hangartor. »Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie nach New
Avalon kommen und sich um Ihre Angelegenheiten
kümmern.«
Es gibt keine absoluten Wahrheiten. Die Ewigkeit entsteht aus sich überschneidenden Leben. Selbst die Hoffnung muss >ewig aufblühen<, weil sie einfach nicht überdauern kann. Wir können immer darauf hoffen, dass etwas ewig halten wird, selbst wenn wir wissen, dass es unmöglich ist.
Manchmal ist das auch gut so ...
- Aus Ursache und Wirkung, Avalon Press. New Avalon, 3067
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Feintuch, Port Moseby
Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz 17. Februar 3067
Ein böiger Wind trieb den Schneeregen fast horizontal durch Feintuchs Straßen und Alleen. Der Attentäter saß hinten im Taxi und beobachtete, wie das eisige Wasser mit dem harten Knattern frostiger Fingernägel auf das Fensterglas trommelte. Aus keinem Haus, an dem sie vorbeikamen, drang ein Licht in das Unwetter, und auch alle Straßenlaternen waren dunkel. Stromausfall. Er schüttelte bedauernd den Kopf, denn so hätte David Maass reagiert, wenn er sich bereitmachte, bei dem Wolkenbruch auszusteigen, obwohl es bis zu seinem Haus nur ein kurzer Spurt war. Er bezahlte den Fahrer, schloss den Parka fest und wickelte sich den Schal ums Gesicht. Als er den Schlag öffnete, drückte er mit einer behandschuhten Hand auf die Papacha, um zu verhindern, dass der heulende Wind ihm die Pelzmütze vom Kopf riss. Dann duckte er sich ins Freie.
Er zog zum Schutz vor dem Unwetter den Kopf ein und starrte mit verkniffenen Augen durch den Eisregen. Er sog frostige Luft durch den Schal. Der Geruch von Wolle färbte jeden Atemzug. Aus Gewohnheit schaute er sich um. Der Bürgersteig war menschenleer. Nur städtische Angestellte und Reisende wie David Maass hatten das Pech, bei einem solchen Mistwetter hinaus zu müssen. Er lief mit kurzen Schritten, um nicht auszurutschen, dann stampfte er den Schneematsch auf der Verandatreppe von den Stiefeln und wühlte nach den Schlüsseln für eine Tür, die er nie zuvor geöffnet hatte. Einmal drinnen, knallte er die Tür gegen den entschlossenen Druck des Winds ins Schloss, und genoss es, das kreischende Heulen auszusperren. Er drehte sich um und lehnte gegen die Wand. Dunkle Augen glitten über das Wohnzimmer.
Daheim.
Vorerst.
Er zog den Schal vom Kinn runter und schüttelte
den Kopf, um das Wasser aus der Papacha zu schütten. Er probierte den Lichtschalter aus, stellte wie erwartet fest, dass kein Strom vorhanden war, und ging dann leise durch die Zimmer, um sich mit seinem zeitweiligen Zuhause vertraut zu machen. Er wollte mindestens einen Monat bleiben. Das klang gut. Es hatte lange genug gedauert, hierher zu kommen.
Von Buckminster nach Port Moseby in fünf zähen Monaten. Möglicherweise ein neuer Rekord,
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