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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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selbst für ihn. Er hatte sich Zeit gelassen, war in verschiedenen Schutzhäusern untergetaucht, bevor er sich an einer früheren Route entlang zurückgearbeitet hatte. Er hatte eine Woche als Amnesieopfer in einem Krankenhaus auf Camlann verbracht. Er hatte sich tief in neue Identitäten vergraben und Dutzende falscher Spuren gelegt. Alles, um den unbekannten Gegner abzulenken, die fremde und nicht fassbare Macht, die ihn auf dieser Flucht ständig verfolgte. Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er, dass dieser Verfolger kein einfacher Polizist oder Militär war. Das war jemand anders. Etwas anderes. Gelegentlich kam es vor, dass Naturgewalten sterbliche Gestalt annahmen. Ein äußerst seltenes Vorkommnis. Er war nie auf eine andere getroffen. Aber der Attentäter wusste, dass es vorkam. Er wusste es, weil er sich selbst so sah.
    Kein einfacher Sterblicher hätte sein Leben führen oder auch nur die Hälfte seiner Taten vollbringen können. Die Ermordung Omi Kuritas - in der Sicherheit ihres eigenen, streng bewachten Palastes - war eine Leistung, die er genoss, weil sie für jeden anderen unerreichbar war. Der krönende Triumph seines bisherigen Lebens, auch wenn er kein einziges Leben, das er in seiner langen Laufbahn ausgelöscht hatte, je vergaß. Er hatte sogar nachträglich jeden Todesfall untersucht, der Noble Thayer auf Zürich zugeschrieben worden war. Davor hatten die Ereignisse um Ryan Steiners Tod sein Können auf die Probe gestellt ...
    Der Attentäter blieb in einem langen Flur auf halbem Weg stehen und riss sich zusammen. Omi ... Thayer ... Steiner ... Das waren alles Erinnerungen aus früheren Leben, durch den Spaten seines Verfolgers wieder ans Licht gebracht. Solches Grübeln hatte keinen Zweck, außer um herauszufinden, was sein Gegner beabsichtigte.
    Plötzlich fühlte er fremde Augen im Nacken und wirbelte herum, um sich umzusehen. Der Gang lag leer und dunkel hinter ihm. Bis auf ihn war das Haus tot. Zufrieden ging der Attentäter ins Hauptschlafzimmer, ließ den kalten Blick einmal durch den düsteren Raum schweifen - und erstarrte beim Anblick des Geistes im Spiegel. Es drang genug graues Morgenlicht durchs Fenster, um dem Attentäter ein dunkles Spiegelbild zu präsentieren, und es war nicht David Maass, der ihn anstarrte.
    Es war Karl Kole.
Der Wollschal und die Pelzmütze lösten die Erinnerung aus, Kleidungsstücke, die er mehr als zehn Jahre bewusst gemieden hatte. Karl hatte seine kurze Zeit auf Tharkad verbracht, wo der Winter eigentlich nie aufhörte. Er war eine seiner tieferen Identitäten gewesen, die er bei der Vorbereitung des Todes von ArchonPrinzessin Melissa Steiner-Davion aufgebaut hatte. Melissas Schwäche war ihre Vorliebe für Mycosia Pseudoflora gewesen, Blumen, die bis ins Detail den seltenen Mycosiablüten glichen, die Hanse Davion zu ihrer Hochzeit ausgewählt hatte. Wo immer Melissa erschien, wurden Bouquets für sie besorgt. Der Attentäter hatte Blumentöpfe aus einem Keramiksprengstoff geformt. Nachdem er die Mycosia Pseudoflora in die tödlichen Behälter gepflanzt hatte, hatte Karl Kole sie in die Halle schmuggeln können, in der Melissa bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung auftrat. Die feurigen Explosionen hatten ihrem Leben ein äußerst publicityträchtiges Ende gesetzt.
    Diesen Auftrag konnte der Attentäter kaum vergessen. Er hatte ihm und seiner Karriere mehr Aufmerksamkeit eingetragen als je ein Anschlag vorher oder mit Ausnahme Omi Kuritas - nachher. Dass er auch nur einer von Karls Angewohnheiten erlaubt hatte, sich in eine neue Rolle einzuschleichen, war ein beunruhigendes Zeichen. Er trat langsam näher an den Spiegel. Seine dunklen Augen lösten sich keinen Sekundenbruchteil von dem Bild. Er wagte nicht einmal zu blinzeln, während er den Schal loswickelte und die durchnässte Papacha aufs Bett warf. Selbst ohne diese beiden Kleidungsstücke war es Karl, der seinen Blick erwiderte, jedoch nur, bis seine Augen brannten und er endlich blinzelte. Danach starrte ihm nur noch er selbst entgegen, der Attentäter. Die Illusion hatte sich nur so lange in seinem Geist festgesetzt, wie er Karls Blick festgehalten hatte. Sobald er die Augen schloss, war er wieder zu sich selbst zurückgekehrt. Gleichzeitig hämmerte jedoch eine unbequeme Wahrheit in seinem Bewusstsein, die, von der Illusion verdrängt, schon lange im Hintergrund gelauert hatte. Jetzt stürzte sie sich laut kreischend auf ihn. Er war nicht allein.
    Die Erkenntnis traf ihn wie

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