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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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mit beiden Händen auf den Knien ab. Kai grinste, und seine asiatischen Gesichtszüge wirkten für einen Moment beinahe teuflisch. »Sieht aus, als
hättest du gewonnen«, stellte er mit weit leichterer Atmung als sein Freund fest. Er schlenderte ein paar Mal
um die Lichtung, um sich abzukühlen.
Victor ließ sich hart auf die Bank fallen. »Gemein,
Kai. Das war wirklich gemein.«
Er sog in langen Zügen die Luft ein, um das Brennen in der Brust zu lindern, und hielt sich mit einer
Hand die Seite. Die Luft hier schmeckte nach warmen
Weintrauben, unter den Füßen der Erntearbeiter sah
man zerquetschte Früchte, die in der Sonne liegen geblieben waren. Der harte Boden war von einem rotvioletten Fleckenmuster bedeckt. Ein paar spätherbstliche
Wespen summten auf der Suche nach Nahrung vorbei. Kai blieb stehen, zuckte mit den Schultern und begann mit Dehnübungen. »Du hast dich heute gut gehalten, soweit ich das sehen konnte.« Wenn auch sicherlich nicht, soweit er gehört hatte. »Wir dürften
etwa drei Kilometer gelaufen sein.«
»So schwer ist das nicht«, stellte Victor fest, der endlieh wieder bei Atem war. »Man braucht nur einen Fuß vor den anderen zu setzen.«
Sein Freund nickte. Durch das Laufen war Kais Haut noch etwas dunkler als sonst und hob sich deutlich von dem fast weißen Trainingsanzug ab. Er hatte die grauen Mandelaugen seiner Mutter geerbt, aber die schlaksige Statur und das lockere Lächeln waren ein unübersehbares Vermächtnis seines Vaters. Victor erinnerte sich an Justin Allard. Ein entschiedener, jedoch freundlicher Mann voller Hingabe für seine Nation und Familie.
»Vermisst du deinen Vater?«, fragte er plötzlich.
Kai blinzelte überrascht. »Was ist denn das für eine Frage?« Er nickte trotzdem. »Jeden Tag«, gab er zu. »An manchen Tagen mehr als an anderen.« Victor wäre damit zufrieden gewesen, aber Kai sprach weiter. »Du denkst an Omi, nicht wahr?« Die Worte kamen zögernd, sanft. »Ich habe meinen Vater sehr geliebt, doch ich glaube, zwischen einem Mann und einer Frau ist das etwas anderes.«
»Omi und ich haben kaum Zeit miteinander verbracht«, antwortete Victor, zog die dünne Jacke aus und warf sie neben sich.
»Das spielt keine Rolle.« Kai machte den Oberkörper frei und bereitete sich mit ein paar letzten Dehnungen auf den Sparringskampf vor. »Omi Kurita war das Beste, was dir je passiert ist, und erzähl mir nicht, ihr zwei hättet nie über eine gemeinsame Zukunft gesprochen. So leichthin investiert man solche Gefühle nicht in jemanden.«
Wohl wahr. Victor schnitt eine Grimasse, als die Wunde wieder aufriss und frischer Schmerz in ihm aufwallte. Er und Omi hatten sich auf Outreach kennen gelernt, während die Innere Sphäre versucht hatte, eine Verteidigungsstrategie gegen die Clan-Invasion zu finden. Vom ersten Augenblick an hatte er eine enorme Anziehung gespürt, doch ihrer beider Herkunft hatte die Beziehung extrem belastet. Ein SteinerDavion und eine Kurita? Freundschaft war schon problematisch genug, weil sich beide Familien entschieden gegen eine Annäherung zwischen den beiden jungen Menschen aussprachen. Dass sie es geschafft hatten, trotz aller Opposition ihre Freundschaft zu etwas zu entwickeln, das über diesen Begriff weit hinausging, hatten sie beide als Beweis dafür betrachtet, dass sie eine Zukunft hatten. Und die hatten sie wirklich gehabt, bis ein Attentäter ihm Omis Hand für immer
geraubt hatte.
Natürlich steckte Katherine dahinter, und es war
nicht das erste Mal, dass sie sich für ihre Zwecke eines
Meuchelmörders bedient hatte. Zum ersten Mal - so
weit Victor davon wusste - war das geschehen, als sie
seine und ihre Mutter hatte umbringen lassen. Möglicherweise hatte sie sogar denselben Mann eingesetzt,
um ihren Bruder Arthur aus dem Weg zu räumen. Allerdings gestand Victor sich ein, dass zumindest dies
reine Spekulation war. Aber durchaus denkbar. Arthur
war viel zu beliebt geworden, um Katherines Eifersucht zu entgehen.
Und Omi? Omis Tod war nichts weiter als kleinliche
Rache. Eine Möglichkeit, Victor schlimmer zu treffen
als irgendwie sonst. Theodore Kurita, Omis Vater und
der Koordinator des Draconis-Kombinats, hatte die
Nachricht ein halbes Jahr geheim gehalten. Doch Katherine hatte davon gewusst. Sie hatte die Information
für sich behalten und ihr Wissen ohne Zweifel genossen, bis sie den größtmöglichen Schaden damit anrichten konnte. All das war Victor bewusst, aber das änderte nichts an der Wirkung. Omis Tod hatte ihn
so

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