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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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schwer getroffen, dass seine Offiziere auf Tikonov
schließlich gezwungen gewesen waren, einzuschreiten
und ihn in Sicherheit zu schaffen.
Dabei bedeutete >in Sicherheit< Victor vom größten
Teil seiner persönlichen Eskorte zu trennen und auf
Murphrid einzuquartieren, im Nachbarsystem Thorins. Ein einzelnes Bataillon der 23. Arkturusgarde war
seine Leibwache - und war vollauf damit beschäftigt,
ein ganzes Regiment von Katherines Loyalisten in die
Wildnis der Großen Tundra zu locken. Ein paar Sicherheitsleute und Kau waren alles, was Victor wirklich
beschützte. Sich in voller Sicht verstecken, so hatte
Morgan Kell es genannt. Bis jetzt funktionierte es. Der
Bürgerkrieg hatte Murphrid kaum berührt, und fast
hätte man glauben können, die Kämpfe seien eine Erfindung der Medien.
Fast.
Als Victor sich schließlich von der Bank stemmte, beendete Kai seine Dehnübungen. Er stellte sich
Victor gegenüber und verbeugte sich, dann nahm er
Kampfhaltung an. Victor machte es ihm nach, ohne
den Blickkontakt auch nur einen Sekundenbruchteil
aufzugeben. Auf den zufälligen Beobachter hätte das
Paar einen unausgewogenen Eindruck gemacht, denn
Kai war acht Zentimeter größer als der eher kleinwüchsige Prinz. Mit einem Nicken zeigte Victor, dass
er bereit war, und Kai griff an. Ohne Matten und
Schutzvorrichtungen beschränkte sich der Zweikampf
auf leichten Kontakt und beide verließen sich für die
Wertung auf das Ehrgefühl des Gegners. Der erste
halbe Punkt war eindeutig. Kai sprang geduckt vor,
täuschte einen Rückhand-Fausthieb auf Victors Kopf
an und erwischte ihn mit einem seitlichen Tritt an der
Hüfte.
    »Du bist nicht bei der Sache«, bemerkte er und kehrte an den Ausgangspunkt zurück. »Meine Mutter könnte dich besiegen.« Wieder nickten sie einander zu. Diesmal griff Victor halbherzig an.
    »Deine Mutter trainiert seit dreißig Jahren Tai Chi Chu'an«, erwiderte er und stolperte nach hinten, als Kais Fuß unmittelbar vor seinem Gesicht vorbeizuckte. Er gab seinem Freund den Punkt, dann trat er zurück, um sich wieder vorzubereiten. »Ich habe einfach viel um die Ohren.«
    Diesmal versuchte Kai einen Schwinger, den Victor abfing. Er warf den Freund zur Seite. Sie drängten einander hin und her, über die Kreuzung. Kai hatte den Vorteil der größeren Reichweite, während Victor versuchte, ihn mit schnellen, kurzen Attacken zu überwältigen.
    »In einer Woche kommt Isis«, erinnerte ihn Kai. »Vielleicht hat sie ein paar Neuigkeiten für dich.« Isis Marik war auf Luthien Omis Gast gewesen. Die Tochter vom Generalhauptmann der Liga Freier Welten, Thomas Marik, war wie Kai und Victor Mitglied des Hochadels der Inneren Sphäre und mit ihnen befreundet. Victor schüttelte den Kopf. »Sie sollte besser nicht hierher kommen.« Er hechtete vor und stoppte die Gerade, als sie Kais Brustkorb berührte.
    Der trat einen Schritt zurück. »Warum nicht? Wir können ihre Sicherheit gewährleisten.«
»Das ist es nicht.« Victor atmete tief ein und ließ die Luft in einem langen Seufzer wieder entweichen. »Ich bin sicher, sie hat Informationen über Omis Tod, Kai. Ich weiß nur nicht, ob ich schon so weit bin, sie zu hören.«
»Hast du Cranston ... Cox, meine ich! ... deshalb nach Luthien geschickt? Weil du nichts weiter davon hören willst?«
Victor grinste, weil Kai über Galen Cox' Namen stolperte. Nachdem er fast zu einem Opfer der Pläne Katherines geworden war, hatte sein Adjutant sich über Jahre hinter einem falschen Namen verstecken müssen. Erst auf der letzten Sternenbund-Konferenz hatten sie die Tarnung aufgedeckt. Victor selbst verwechselte von Zeit zu Zeit die Namen, so lange hatte er Galen als Jerrard Cranston gekannt.
»Ich habe Galen nach Luthien geschickt, um bei den Nachforschungen zu helfen. Damals glaubte ich, eine Erleuchtung zu haben, wo der Attentäter sich verstecken könnte.« Victor erinnerte sich noch gut daran, wie absolut sicher er sich plötzlich gewesen war, dass der Attentäter auf Luthien untergetaucht war. »Ich habe mich wohl schuldig gefühlt und wollte mir selbst beweisen, dass ich etwas beitragen konnte. Irgendetwas.«
Kai hatte schon zum nächsten Angriff angesetzt, nun aber stockte er. »Schuldig? Warum solltest du Schuldgefühle haben, Victor?«
»Es ist derselbe Attentäter, Kai. Der, den meine Leute nach dem Tod meiner Mutter auf Solaris VII gefangen hatten. Derselbe, den wir eingesetzt haben, um an Ryan Steiner Vergeltung zu üben. Unmittelbar danach ist er uns entkommen. Wir

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