BAUhERrNOPFER
Styroporsteine bekam Risse, und nachdem Babsi zuvor die Fugen zwischen den Steinen mit Silikon ausfüllte, trat auch kein Beton zwischen den Steinen hervor. Alles in allem ist es perfekt gelaufen. Die Einbauteile haben gehalten und die Wände sind stabil geblieben. Auch die Schalung der Schachtdecke dürften wir gut hinbekommen haben. Somit können wir sicher schon nächste Woche mit dem Einbau der Treppe beginnen.
Jetzt wo uns wieder eine Last von den Schultern genommen wurde, haben wir den Kopf frei für Alex' Fischzuchtbecken. Noch immer sind keine weiteren Toten zu beklagen, was ein recht gutes Zeichen ist. Die Schnecken vermehren sich weiter fleißig und es wird höchste Zeit etwas dagegen zu tun.
Gemeinsam fahren wir Vier zu einem großen Zoofachhandel der neben Süßwasser- auch Salzwasserfische führt. Da die Salzwasserfische viel größer und bunter sind, ist Emma von dort kaum wegzubringen. Sie versucht in einem unbeobachteten Moment eine Garnele aus dem Schaubecken zu fischen. Sowohl die Garnelen als auch der herbeieilende Verkäufer geraten umgehend in Panik, was Emma nicht davon abhält eine Fadengarnele an einem ihrer Fühler zu packen. Diese strampelt hilflos auf ihrem Weg aus dem Zuchtbecken. Zum Glück kann Babsi unsere Tochter davon überzeugen, dass die kleinen Zierfische viel hübscher wären und sie die Garnele fallen lassen solle. Als das verschreckte Tier zu Boden sinkt und blitzartig unter einer Wurzel Schutz sucht, wirkt der Verkäufer etwas unentspannter. »Wenn die Fadengarnele etwas abbekommen hat, dann müssen sie sie bezahlen.« weist er uns zurecht. »Passt schon. So teuer kann so etwas ja nicht sein. Schauen's halt einmal nach ob noch alles dran ist.«
Bei einem Blick in das Zuchtbecken fällt dem Typen ein totes Tier in der hinteren Ecke auf, dem bereits ein paar Stücke fehlen, nachdem seine Artgenossen offensichtlich kein Ehrgefühl kennen. »Das Tier, das das Mädchen angegriffen hat ist gestorben. Ich schreibe ihnen den Code auf, dann können sie die 14,90 bei der Kassa bezahlen.« glaubt er uns bescheissen zu können.
»Sie glauben ja wohl selbst nicht was sie da sagen, oder? Die Garnele die unsere Tochter in der Hand hatte sitzt hier unter der Wurzel und das Vieh dahinten hat es ja wohl schon vor einigen Stunden überstanden. Wir werden ihnen sicher für das Fischfutter da hinten keine Provision verschaffen. Wenn Sie wollen, können sie uns bei den Süßwasserfischen beraten.«
Die Auswahl der Süßwasser Zierfische ist riesig und Alex' Wunschliste dementsprechend. Er hätte gerne von jeder Art welche, was natürlich wegen Platzmangels und der Tatsache, dass sich die Arten untereinander teilweise zum Fressen gerne haben, nicht geht.
Babsi entscheidet sich zu allererst für drei Kampfschnecken, die der Schneckenplage entgegen wirken sollen. Alex sucht sich sechs Platys, zwei Albinopanzerwelse und zwei große Fische, deren Namen ich mir einfach nicht merken kann, aus. Die sollten sich angeblich alle mit den Ureinwohnern vertragen.
Zuhause angekommen wildern wir die Neuen streng nach Anordnung aus. Wie schon beim letzten Mal, sieht es zu Beginn richtig gut aus. Alle schwimmen friedlich und in kleinen Schwärmen im Aquarium, als die vermeintlich männlichen Guppys der hauseigenen Nachzucht beschließen, einen neuen Platy als Lebendfutter zu betrachten. Sie jagen und beißen ihn in den Rücken und die Schwanzflosse, bis dieser beschließt, sich in der Höhle vor den schwachsinnigen Rowdy Fischen zu verstecken. Irgendwie dürften wir einfach kein Händchen für die Fischhaltung haben. Am Futter liegt es nicht, das lassen die Guppyidioten auf der Suche nach ihrem Opfer nämlich links liegen. Mal sehen, ob sich die Platybruderschaft durchsetzen kann, gegen die Lokalmatadore.
Alex und Emma erfreuen sich vor allem an den großen Fischen, die ganz gemütlich durch das Fischland streifen. Ein großes oranges Männchen und ein kleineres silberfarbenes Weibchen. Die beiden Kids träumen schon Nachwuchs dieses Pärchens. Babsi und ich setzen unsere ganzen Hoffnungen in die Kampfschnecken, die sich auch gleich über andere Schneckenhäuser hermachen. Unterstützt werden sie von den beiden großen, die eine besondere Leidenschaft für Schneckeneier zu haben scheinen, denn der Orange saugt pausenlos den
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