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BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian H. Geyer
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gleich die Scheidungspapiere unterschreiben.- »... ruf' halt beim Pannendienst an, oder besser noch bei der Feuerwehr. Die Helfen einer hübschen Frau sicher gerne.«
                So kommt Babsi noch zu dem Vergnügen, die Bekanntschaft mit fünf bemühten Feuerwehrmännern zu machen, bevor sie das geborgene und kaum beschädigte Auto wieder zu unserer Baustelle lenkt. Die Jause, die zu holen ihr ursprüngliches Ziel war, blieb bei all der Aufregung im Supermarkt, was aber nicht weiter schlimm ist, da ohnehin bereits ein Gewitter aufzieht und ich versuchen muss, die Rohre zu verlegen bevor das Blitzschlagrisiko zu hoch wird.
                Die ganze Nacht quälen mich schon Sorgen im Zusammenhang mit dem Betonieren des Pools heute. Werden die Styroporschalsteine halten? Sind die Einbauteile richtig fixiert? Ist unsere Schalung korrekt montiert und stabil genug für eine halbe Tonne Beton? Müssen wir unseren Pool am Ende aus einem massiven Betonblock meißeln, wenn die Schalsteine reißen? Stimmen meine Berechnungen der Betonmenge für den Pool? Was zum Teufel könnten wir vergessen haben?
                Ich hätte mir vielleicht nicht so viele Sorgen gemacht, wenn Herr Ramoser und Gregor, der Polier, im Vorfeld weniger skeptisch gewesen wären. Der Baumeister wollte die Poolwände ursprünglich überhaupt nicht mit einer Betonpumpe machen, der Polier meinte, dass er noch keine problemlose Pumpenbefüllung eines Styroporbecken gesehen hätte, und einer der Arbeiter vergewisserte sich meiner Anwesenheit wenn die Pumpe loslegen würde.  Wenn es Probleme gibt, dann mit dem Pool.
                Bevor wir jedoch erlöst werden, müssen wir zusehen wie die Zwischendecke betoniert wird. Bereits nach dem zweiten Mischer fragte der Fahrer der Pumpe, ob uns vier volle Ladungen tatsächlich genügen würden. Irgendwie will er nicht glauben, dass zweiunddreißig Kubikmeter Beton für die Decke und den Pool ausreichend wären und möchte unbedingt mindestens zwei weitere Kubikmeter bestellen. Immer wieder fragt mich der Polier ob ich mir bei meiner Berechnung für den Pool sicher wäre. »Natürlich! Ich hab es mehrfach nachgerechnet.«  Ja klar. Nachgerechnet hab ich immer wieder, sogar jetzt während die Decke betoniert wird rechne ich noch nach. Aber meine Berechnung führe ich immer wieder mit den gleichen Formeln durch. Also würde ich bei einem Fehler in der Formel natürlich immer ein falsches Ergebnis herausbekommen.
                Die Betonpumpe befördert den Inhalt von drei Betonmischern auf die geschalten Deckenelemente während die Bauarbeiter für die Verteilung und Glättung des Betons sorgen. Der Rüssel wehrt sich extrem gegen die korrekte Platzierung, kann aber gegen die Bärenkräfte des Schlauchbändigers nichts ausrichten.
            Nachdem der dritte Mischer entladen ist, erwarten wir noch einen letzten mit acht Kubikmetern Beton. Maximal zwei würden noch in die Decke passen. Sechs Kubikmeter würden nach meinen Berechnungen für den Pool notwendig sein. Also sollte es wohl passen.
            Kaum ist die Decke fertig, wird es richtig spannend für mich. Der Pumpenfahrer steuert mit dem Betonrüssel auf unseren Pool zu. »Es geht sicher gut!« spreche ich den Bauarbeitern Mut zu und zum Pumpenfahrer sage ich, dass er seine Pumpe auf die langsamste Stufe runterdrehen soll damit der Beton so sanft wie möglich rein läuft. Der Scherzbold antwortet mit »Ok, Schef versteh'. Volle Power also!«
                Anfangs versuchen die Bauarbeiter den Beton durch die große Öffnung des Betonschlauches in die Schalsteine zu pumpen, da der Pumpenfahrer irgendwas in Richtung 'kleinere Öffnung heißt größerer Druck' faselt. Das ist allerdings fast unmöglich, da der Durchmesser fast der gesamten Breite der Styroporsteine entspricht. Der Polier redet dem Pumpenfahrer gut zu und erreicht es, dass dieser ein Reduktionsstück anbringt dessen Öffnung nur halb so groß ist, wie die des Originalrüssels. Damit funktioniert die Füllung perfekt, weil der Beton ganz genau platziert werden kann und trotzdem langsam hineinläuft wie Dinosauerierdünnschiss. Vorsichtig bringen die Arbeiter die Befüllung in die Zielgerade, bei der auch ich tatkräftig mitwirke. Kaum zu glauben wie schwer so ein Füllschlauch sein kann, wenn er prall mit Beton gefüllt ist.

            Nach vierzig Minuten haben wir es geschafft. Keiner der

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