BAUhERrNOPFER
ausgespült. An den Stellen, wo die Nivellierschicht bereits getrocknet war, wurden nur die Ränder abgesprengt. Die zuvor von den Arbeitern frisch angebrachten Teile hat es vollkommen weggespült. Dicke graue Flächen zieren nun die roten Ziegelwände. Der Bautrupp hat keine andere Möglichkeit, als den Kranz fast vollständig zu entfernen und morgen in der Früh aufs Neue damit zu beginnen.
Alex' Aquarium muss wegen der schlechten Wetterlage einen Tag länger auf seine neuen Bewohner warten, da es sich nach dem Chaos auf der Baustelle nicht mehr ausgeht rechtzeitig zur Tierhandlung zu kommen. Er ist glücklicher Weise ein sehr verständnisvoller junger Mann und lässt sich auf kommenden Samstag vertrösten. Unter der kleinen Bedingung, dass er sich dann auch größere Fische aussuchen darf.
Das ist für uns in Ordnung. Außerdem müssen wir fragen, was wir gegen die vor kurzen eingetretene Schneckenplage unternehmen können. Auf einer der Pflanzen dürften sich beim Kauf Schneckeneier befunden haben, wodurch sich nach wenigen Tagen sicher über hundert kleine Gehäuseschnecken an den Scheiben festsetzten. Wo man hinsieht kleben nun neue Eier. Wenn das so weiter geht sehen wir bald keine Fische mehr.
Bis die Zwischendecke betoniert wird, müssen Babsi und ich auch noch dafür sorgen, dass die Schalung der Decke des Technikraumes und des Kranzes an der Oberseite des Pools fertiggestellt wird. Denn gemeinsam mit der Zwischendecke sollen die Wände des Pools betoniert werden. Ein paar Stunden mit meinem neuen besten Freund Google werden mir bei der Konstruktion der Schalungen helfen. Dort finde ich alle benötigten Information über die Festigkeit, die so eine Schalung haben müsste, wie die Konstruktion auszusehen habe und welche Materialien geeignet wären. Dann setze ich mich hin und skizziere die Lage der Bretter, damit wir in einem Arbeitsgang sowohl die Decke über der Technik als auch den Kranz um den gesamten Pool machen könnten. Mit diesem Wissen bewaffnet finden Babsi und ich uns wieder einmal in einem Baumarkt ein. Dort besorgen wir die nötigen Staffelhölzer und Bretter und verladen sie auf das Dach unseres Kombis. - Hätte ich früher schon gewusst, wie praktisch so ein Kombi ist, hätte ich vielleicht eher alle Eitelkeiten über Bord geworfen und mir so eine Kiste gekauft. - Auf unserem Grundstück liegen nun alle Materialien bereit die wir zum Bau der Schalung benötigen.
Mit Schraubzwingen, Stützhölzern und Schrauben schaffen wir ein Gebilde, mit dem wir in den Olymp der Schalungsbauer vordringen könnten. Sogar der Vergleich mit moderner Kunst liegt nahe.
Bevor wir euphorisch feiernd das Grundstück verlassen, müssen wir uns allerdings noch den Einbauteilen widmen. Da die Einlaufdüsen, der Skimmer und die Beleuchtung vor dem Ausgießen der Schalsteine mit Beton montiert werden müssen, schneiden wir mit einem Teppichmesser die Öffnungen dafür aus und fixieren die Kunststoffgehäuse mit Montageschaum. Nun fehlen nur mehr ein paar Baustahlgitter und einige Bewehrungseisen, dann kann die zweite Betonlieferung kommen.
Heute um die Mittagszeit erhält unser Haus endlich die Zwischendecke. Sie besteht aus neun einzelnen Elementen die für den Grundriss passend angefertigt wurden.
Der LKW-Fahrer erzählt mir, dass jede einzelne Platte zwischen eineinhalb und zwei Tonnen schwer sei. Das Gewicht der Elemente wird für die Platzierung an den richtigen Stellen dann auch fast zu einem Problem, da der Kran des LKWs voll ausgefahren mit maximal 1,7 Tonnen belastet werden darf. Andernfalls könnte er nachgeben und das Deckenelement unsanft abwerfen. Bevor das geschieht pfeift der Kran allerdings ein warnendes Lied vom Verderben.
Mit den Elementen über unserem Wohnzimmer gibt es keine Gewichtsprobleme, da diese ja relativ nahe vom LKW abgelegt werden. Hier stellt sich eher die Passform als Herausforderung dar.
Die Bauarbeiter kämpfen mit der richtigen Lage, da auf jeder Seite gerade einmal drei Zentimeter Überstand sind. Eine Seite hat dann auch noch einen diagonalen Abschluss als Sonderprüfung. Nach mehrmaligem Heben können sie das Element jedoch perfekt und stabil ablegen.
Die Platte in der hintersten Ecke unseres Hauses bringt den Kran dann jedoch ziemlich zum Schwitzen. Das Alarmsignal
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