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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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fehlten die Worte, um das auszudrücken, was ihm durch den Kopf ging.
    »Darum geht es nicht, sondern um die Befehle, die mir der Imperator persönlich erteilt hat.« Marais griff in seine Uniformjacke und zog ein Päckchen heraus, das die königsblauen Insignien aus Schwert und Sonne zeigte. »Diese Befehle besagen klar und deutlich, dass meine Mission mir im Kriegsgebiet sämtliche Autorität gibt, solange die Notsituation andauert. Und sie ermächtigen mich, alle aus meiner Sicht notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um meine Aufgabe zu erledigen. Ich beharre darauf, dass ich in keiner Weise das in mich gesetzte Vertrauen enttäuscht habe. Nichts lief den Buchstaben dieses Befehls zuwider. Das ist die Grundlage, auf der mich die Imperiale Navy von allen Vorwürfen freisprechen soll.«
    »Und was habe ich mit diesem Irrsinn zu tun?«
    »Ganz einfach, McMasters. Als hochrangiger Senioroffizier der Imperialen Navy werden Sie alle erforderlichen Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass ich ein gerechtes und dem globalen Recht entsprechendes Urteil bekomme.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich. Sie werden respektiert und sind ehrlich, und Sie würden einem anderen Offizier nicht ein gerechtes Verfahren verweigern.«
    »Gerecht?« McMasters stellte sich zu Marais ans Geländer. »Sie wissen gar nicht, was Sie da vorschlagen. Ihnen ist auch nicht klar, was sich hier abgespielt hat, nachdem Sie jede Kommunikation abgebrochen und Zor-Welten jenseits des Randes unseres Imperiums zerstört haben. Es wäre besser gewesen, wenn Sie gar nicht zurückgekehrt wären.«
    Marais sah McMasters lange an und unterbrach den Blickkontakt erst, als er sagte: »Ich hatte einen Auftrag auszuführen, den mir der Imperator persönlich erteilt hatte. Ich habe diesen Auftrag erfüllt, während hier und anderswo Politiker und Schwächlinge versuchten, mich daran zu hindern. Die Zor sind nicht ausgelöscht worden, und endlich leben wir in Frieden mit ihnen. Ich sollte das wissen, immerhin bin ich jetzt ein Teil ihres Hohen Nestes.«
    »Was?«
    Marais wandte sich an einen der Marines, die ihn begleitet hatten. »Würden Sie se Rrith bitten, zu mir zu kommen?«
    Der Mann nickte, salutierte und verließ die Brücke.
    »Die Zor sind ein stolzes Volk, McMasters. Es war für sie fast unmöglich zu akzeptieren, dass sie den Menschen unterlegen waren. Die Folge unseres Sieges hätte ein Massenselbstmord der gesamten Spezies sein können. Doch der Hohe Lord hat mir erklärt, es gebe ein höheres Ziel, dem die Zor dienen werden, das aber vielleicht Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte in der Zukunft liegt.
    Der Hohe Lord ist eine starker Fühlender, der über enorme seherische Fähigkeiten verfügt. Ich glaube, er hat Recht, wenn er sagt, die Begabungen und der Charakter der Zor werde uns in der Zukunft von Nutzen sein, und es sei besser für uns, sie zum Freund anstatt zum Feind zu haben. Was wir geschafft haben, ist niemandem vor uns gelungen. Wir haben die Zor als Freunde gewonnen.«
    Marais umfasste das Geländer und sah hinaus in die Schwärze des Alls. Lange Zeit schwieg er, als wäge er ab, in welche Richtung er das Gespräch lenken wollte.
    »Auf unsere eigene Weise haben wir diesen Kampf genauso engstirnig geführt wie die Zor. Für sie war es ein Krieg, der vollständig auf der Angst vor allem Fremden basierte. Frühere Befehlshaber hatten mit halbherzigen Maßnahmen und unbegründetem Vertrauen versucht, die Kluft zu überwinden, die diese Angst zwischen uns hatte entstehen lassen. Meine Taktik mag manchen abgestoßen haben, doch sie hat ihr Ziel erreicht: das Ende aller Feindseligkeiten zwischen Zor und Menschen – und zwar für alle Zeit. Aber es ist möglich, dass dies Konsequenzen einer ganz anderen Dimension nach sich zieht. Das Universum ist nicht leer. Wir könnten auf andere Spezies treffen, die vielleicht wesentlich stärker sind als wir und die auf meine Taktik ebenso wenig eingehen wollen wie auf die friedfertige Politik der Vergangenheit. Vielleicht werden dann die Fähigkeiten unserer beiden Spezies gemeinsam bessere Wirkung erzielen.«
    »Augenblick mal«, warf McMasters ein. »Wollen Sie mir erzählen, Sie glauben, dass da draußen« – er zeigte auf Pluto und der Arm der Galaxis dahinter – »ein kosmischer Buhmann herumgeistert, der uns unser Essen wegnehmen will und der uns dazu veranlasst, eine Spezies um Hilfe zu bitten, die wir sechzig Jahre lang hartnäckig bekämpft haben? Und das

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