Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen
Autoren: Lucy Silag
Vom Netzwerk:
kann meine Familie hier eintreffen. Weiß Alex denn davon?«
    Zack zuckt mit den Schultern. »Ich glaube nicht. Wieso sollte sie?«
    Bei Alex weiß man nie so genau. Ich gehe mit Zack in Richtung Eingangstür.
    »Jay, es tut mir wirklich leid, aber ich muss euch rauswerfen.«
    »Aber Liwy, hilfst du uns denn nicht?«, fragt Zack.
    Ich hole tief Luft. »Doch. Gebt mir nur ...« Ich schaue auf die Standuhr in der Eingangssdiele. »Gebt mir eine halbe Stunde. Wir treffen uns bei Alex!«
    Genau in dem Moment, als die Jungs aus der Tür raus sind, klingelt es unten. Oh nein! Meine Eltern! Aber sie sind es gar nicht - es ist das Taxi für Mme. Rouille und Thomas.
    »Olivia!«, begrüßt mich Mme. Rouille. »Oü est tafamille ?«
    »Meine Familie ist auf dem Weg!«, antworte ich fröhlich. »Sie werden jede Minute hier sein!« Irgendwie bin ich ziemlich nervös. Schließlich trage ich nach wie vor das Hemd ihres Sohnes.
    Aber sie merkt es gar nicht. »Elise ist hier, falls ihr heute oder morgen etwas braucht. Wirklich schade, dass du mich so bald verlässt. Wir waren ja gerade erst dabei, uns kennenzulernen. Du bist hier jederzeit willkommen. Schade auch, dass ich nun ta famille gar nicht treffe.«
    »Ein andermal«, sage ich gehetzt und versuche, sie aus der Tür zu schieben. »Vielen Dank für alles!«
    Thomas drückt mir auf jede Wange einen bise, verweilt aber länger, als es bei einem Abschiedsküsschen üblich ist. »Und?«, sagt er. »Es gibt hier in Frankreich noch immer so viel, was ich dir gern zeigen würde. Kommst du irgendwann wieder?«
    »Wir bleiben in Kontakt«, sage ich eilig. Gott, woher soll ich das wissen? Die Erinnerung an die vergangene Nacht, daran, wie sich unsere Körper berührt haben, Überflutet mich. Ich bekomme ganz weiche Knie. »Frohe Weihnachten!« Ich winke ihnen wie verrückt aus dem Fenster nach, bis das Taxi mit Thomas, der hinten rausschaut, außer Sichtweite ist. Wegen ihm mache ich mir keine Sorgen, nicht nach der gestrigen Nacht.
    Schnell renne ich in mein Zimmer zurück, um mich für meine Eltern fertig zu machen. Ich lege mir die »0«-Kette um. Darüber wird sich meine Mutter freuen. Denn was ich zu sagen habe, wird ihr gar nicht gefallen.
    Wieder klingelt es an der Tür, kaum dass ich in meine Jeans geschlüpft bin. Als ich aufmache, sehe ich vier strahlende Gesichter vor mir.
    »Ich kann nicht mit euch zurück nach Hause«, platzt es aus mir heraus, bevor ich auch nur Hallo gesagt habe. »Ich möchte es nicht.« Ich trete zurück, um sie in die Wohnung zu lassen. Mein Dad und Brian tragen die roten Pullis, die sie sich hier gekauft haben (ihre mitgebrachten Sachen waren alle nicht warm genug), und meine Mom hat sich Rattenschwänzchen gemacht.
    »Liwy, was meinst du damit?«, fragt mich mein Dad, als er mich umarmt. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich angefangen habe zu weinen, aber als ich mir über das Gesicht wische, ist alles tränennass.
    »Man hat mir eine Stelle im Paris Underground Ballet Theatre angeboten. Ich tanze jetzt schon seit fast einem Monat dort«, erkläre ich ihnen. Meine Stimme klingt nun, da ich nicht mehr versuche, ihnen mit allem, was ich sage, zu gefallen, ganz anders. »Es ist eine ziemlich renommierte Kompanie. Experimentell, flippig. Mir gefällt es dort wahnsinnig gut.«
    »Was?«, keuchen meine Eltern. Vince sieht mitgenommen aus.
    »Ich werde das Angebot annehmen. Das ist die Erfüllung meiner Träume!«
    »Aber Liwy«, protestiert meine Mom, »was wird dann aus der UCLA?«
    »Und was ist mit mir?«, fragt Vince.
    »Vielleicht gehe ich ja irgendwann später auf die UCLA«, antworte ich. »Aber ich habe mich entschieden - ich werde erst mal in Paris bleiben. Ich möchte hier tanzen.«
    Ein Teil von mir hatte erwartet, dass sie mich von meiner Entscheidung abbringen würden, dass meine Familie und Vince, wenn sie hierherkämen, es letztlich doch noch schaffen würden, mich dazu zu überreden, morgen mit ihnen nach Kalifornien zu fliegen. Ein Teil von mir hatte das sogar gehofft. Schließlich wird das Ganze hier nicht einfach. Wenn mich das schlechte Gewissen nicht umbringt, dann vielleicht der strenge Probenplan beim Underground.
    »Liwy, wann ist das denn passiert?«, fragt mich meine Mom. »Wie konntest du für eine Stelle vortanzen, ohne das vorher mit uns abzusprechen? Wie konntest du mir das nur antun?«
    Da schreitet mein Dad ein. »Leslie, sie tut uns gar nichts an. Sie will sich nur ihren Traum erfüllen.«
    »Aber ich dachte, es sei ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher