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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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leichthin.
    »Zack!« Zur Begrüßung schüttelt er mir die Hand, genau wie Heteros es immer tun. »Das klingt vielleicht seltsam, aber ich muss dir was erzählen.«
    Mit angehaltenem Atem warte ich sehnsüchtig auf die Worte, die ich schon immer hören wollte: Ich bin auch schwul und ich liebe dich, Zack.
    »Schau mal!« Jay drückt mir eine Postkarte mit dem Porträt eines jungen Mannes aus dem 19. Jahrhundert in die Hand. »Das ist Ingres! Die lag heute Morgen vor meiner Tür.« Ich drehe die Postkarte um.
    Jay,
    ich werde Dich nie vergessen.
    Vielleicht werden wir uns irgendwann wiedersehen und dann kann ich Dir alles erklären.
    Ich schreibe, wenn ich bereit bin gefunden zu werden.
    Liebe Grüße,
    PJ
    Jay hibbelt herum, er kann nicht stillhalten. »Siehst du das?«, fragt er. »Hast du gelesen, was sie schreibt?«
    Ich verstehe nur Bahnhof.
    »PJ läuft vor irgendetwas davon«, erklärt er. »Es muss etwas geschehen sein, dass sie plötzlich fliehen musste, aber sie konnte niemandem sagen, warum. Ich habe sie zu Hause angerufen, aber da ist keiner rangegangen.«
    »Jay, immer mit der Ruhe«, sage ich. Noch habe ich lauter Fragezeichen im Kopf. »Steckt PJ in irgendwelchen Schwierigkeiten?«
    »Das versuche ich dir ja gerade zu sagen!« Vor Anspannung schreit Jay fast. »Alles, was ich weiß, ist, dass ich, als ich heute Morgen aufgewacht bin und rausging, um die Zeitung zu holen, darunter diese Postkarte gefunden habe. PJ muss vorbeigekommen sein, während ich noch geschlafen habe. Das bedeutet doch was, Mann. Ich weiß zwar nicht, was, aber ich schwöre, ich werde es herausfinden.«
    Wieder lese ich, was PJ geschrieben hat.
    »Warte mal kurz«, sage ich. »Warum hast du mich angerufen?«
    »Ich brauche deine Hilfe, Mann!«, sagt Jay zum wiederholten Male. »Du bist der einzig Vernünftige in dem ganzen Programm. Du kamst mir immer solide und verlässlich vor. Von den anderen Jungs nimmt das doch keiner ernst. Die werden nur alle denken, dass ich halt scharf auf PJ bin und durch meine Liebe zu ihr so geblendet, dass ich nicht klar denken kann. Aber das hier ist eine ernste Sache. Ich muss sie finden. Ich werde es mir nie verzeihen, wenn ich es nicht tue.«
    »Aber Jay«, widerspreche ich. »Ich bin nicht >solide und verlässlich«. Du und ich, wir sind nicht mal befreundet. Ich meine, klar, irgendwie schon. Aber der Grund, warum ich ... ich meine ... ich mag dich. Ich bin nämlich schwul. Hast du das gar nicht gemerkt? Auf dem Ausflug nach Lyon oder danach?«
    Zum ersten Mal, seit ich hierhergekommen bin, hält Jay reglos inne. »Was redest du da?«, sagt er, aber nicht böse, sondern wirklich verwirrt.
    »Erinnerst du dich noch daran, wie ich mich in Lyon im  McDonald's zu euch gesetzt habe?«, erkläre ich ihm schnell. Mit jedem Wort fällt es mir schwerer weiterzusprechen. »Und wie Alex so sauer war? Hast du nicht gemerkt, dass sie eifersüchtig war, als sie rüberkam und mich wegzog und praktisch vor aller Augen runtergemacht hat?«
    »Alex hat dich runtergemacht?«, sagt Jay. Er denkt kurz nach. »Ach so!« Anscheinend ist ihm jetzt alles klar geworden. Er wird ganz rot, als er eins und eins zusammenzählt. »Das habe ich wohl wirklich nicht gemerkt. Ich dachte, dass sie einfach nur nicht bei Sammy und Cory und mir sitzen wollte, weil wir für euch nicht cool genug sind.«
    Wir verfallen beide in Schweigen.
    Jays Unschuld, seine Herzensgüte, seine Naivität in Bezug auf sexuelle Orientiemng oder auf Alex' Gemeinheiten, mit denen sie mich in Verlegenheit und wieder in Reih und Glied bringen wollte, erwärmt und zerreißt mir das Herz zur gleichen Zeit. Ich finde ihn jetzt sogar noch toller als sowieso schon und genau in diesem Augenblick sagt er mir ... dass er in PJ verliebt ist?
    »Du magst PJ also?«
    »Oh Mann«, sagt Jay zustimmend. Er schüttelt den Kopf, aber nicht um Nein zu sagen - sondern um zu zeigen, dass es keine Worte dafür gibt, wie sehr er sie mag.
    »Und mag PJ dich denn auch?«
    »Tja«, sagt Jay und deutet auf die Postkarte in meiner Hand. »Sie vertraut mir. Sie hat mir geschrieben. Das ist alles, was ich zum jetzigen Zeitpunkt weiß.«
    »Morgen früh«, fährt Jay fort, »werde ich das ganze Stipendiatengeld, das auf meinem Konto ist, abheben. Ich habe gerade eben die Auszahlung für das kommende Semester bekommen. Damit werde ich versuchen, PJ zu finden.«
    »Jay, nein! Sie hat ja nicht mal gesagt, wohin sie unterwegs ist! Wie willst du sie denn da finden? Wahrscheinlich ist sie

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