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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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blöd, wenn du dich schon wieder von uns abkapselst. Ich meine, wir haben uns ja noch nicht wirklich alle zusammengefunden. Manche denken wahrscheinlich schon, dass du gar nicht mit ihnen befreundet sein willst.«
    »Das stimmt nicht«, protestiere ich. »Ich möchte nur einfach meine Gastfamilie kennenlernen. Aber nein, ich fahre nicht wieder übers Wochenende weg. Selbst wenn sie mich einladen, denke ich nicht, dass ich bis zum Louvre-Ausflug noch mal hinfahre. Ich glaube, ich sollte ganz viel für die Schule nachholen. Ich hinke bei fast allem hinterher.«
    »Ah ja, das ist sehr gut«, sagt Alex. »Ich meine, alle bemühen sich im Moment so, sich gegenseitig kennenzulernen, dass sie dich nach einer Weile vielleicht sogar komplett vergessen würden. Und das willst du doch nicht riskieren, oder, PJ?«
    Zack schüttelt den Kopf. »Nein, das willst du nicht, Mädchen. Wir sind ja gerade mitten im Gruppenbildungsprozess. Ich wette, du weißt noch nicht mal alle Namen.«
    Ich blicke mich im Klassenzimmer um. Er hat recht. Ich kenne wirklich noch nicht alle Namen.
    »Das da ist Katie Dinkus«, sagt er mit leiser Stimme und deutet auf ein gelocktes Mädchen in Jeans und einem lavendelfarbenen Pulli mit rundem Ausschnitt. »Katie kommt aus Ohio. Letztes Jahr hat sie in ihrer Schule eine Nonprofit- Organisation aufgebaut, die sich um minderjährige Mütter kümmert. Sie ist eine ziemliche Feministin.«
    »Ach ja?«, frage ich. Klingt so, als wäre diese Katie sehr nett und als würde ich sie gern näher kennenlernen. Ich verstehe nicht, warum Zack so einen vorwurfsvollen Unterton hat.
    »Na ja, auf der Party habe ich, als wir mit Sara-Louise Bierdosen gekippt haben, herausgefunden«, fährt Zack fort, »dass Katie Dinkus total auf diesen Doppelgänger von Justin Timberlake aus Orlando da drüben abfährt.« Er zeigt mit dem Kopf auf einen Jungen mit Bubigesicht, der in meinem Französischkurs ist und Robbie heißt.
    »Das ist Robbie«, sage ich, um zu beweisen, dass ich nicht völlig ahnungslos bin. »Ich habe in Französisch mal bei den mündlichen Übungen mit ihm zusammengearbeitet.« Und darum weiß ich auch, dass Robbie davon träümt, eines Tages in einer Band zu spielen, und dass er früher in seiner alten Schule immer bei den Musicals mitgemacht hat. Ich weiß auch, dass er findet, Frauen sollten nicht arbeiten, sondern zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern. Das hat er mir während einer merkwürdigen Übung, die unsere Französischlehrerin erfunden hatte, verraten. Da sollten wir alle unsere politische Haltung auf Französisch darlegen, damit wir irgendwann in der Lage wären, mit den französischen Schülern zu diskutieren, die uns vermutlich für unsere Überzeugung angreifen würden, falls sie sich jemals dazu herabließen, überhaupt mit uns zu reden. Diese Übung führte natürlich zum Ausbruch allgemeiner Anfeindungen.
    »Na ja, er und Katie sind total sexgeil. Sie treiben es jeden Abend miteinander, weil Katies Gastmutter Krankenschwester ist und immer bis kurz vor Mitternacht arbeitet. Wetten, das hast du nicht von ihnen gewusst«, erzählt er mir.
    Alex sieht mich an. »Es stimmt«, sagt sie ernst. »Sie treiben es jeden Tag. Aber in der Schule reden sie kein Wort miteinander. Sie tun so, als würden sie sich nicht mal kennen!«
    Ich muss laut lachen. Ich schaue von Katie zu Robbie und wieder zurück zu Katie. Unmöglich, dass die beiden ein Paar sind. »Das ist doch völliger Unsinn. Das glaubt ihr doch selbst nicht«, sage ich.
    »PJ!«, schimpft Alex. Sie trägt frischen Lipgloss auf und presst danach ihre Lippen aufeinander. »Zack würde nie etwas weitererzählen, das nicht stimmt. Nicht wahr, Zack?«
    »Ich schwöre auf das Grab des Vaters meines Vaters«, verkündet Zack mit einem albernen Näseln, »ich kann nicht lügen.«
    Ich lache und lache - ich kann einfach nicht aufhören. »Was haben Robbie und Katie eigentlich damit zu tun, ob ich Party mache?«
    »PJ«, sagt Alex und steckt ihre Schminktasche zurück in ihre Ledertragetasche, dann hängt sie sie über die Rückenlehne des Stuhls. »Wir erzählen dir das alles, weil wir deine Freunde sein wollen.«
    Ich starre sie an. Vom ersten Tag an war Alex mir gegenüber eisig. Woher kommt dieser plötzliche Stimmungsumschwung?
    »Ja, wirklich, Miss Penelope Jane«, unterstützt Zack sie. »Wir möchten, dass du weißt, dass wir dich nicht ausschließen wollen. Und am einfachsten könntest du dich integrieren, indem du ein geiles

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