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Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Titel: Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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PJ wirklich dort ist.«
    »Ich weiß aber, dass sie da ist, Mann«, sagt Jay. »Das steht ja praktisch auf der Postkarte. Ingres ist der Schlüssel. Versteht ihr denn nicht? Warum würde sie mir die Postkarte hinlegen, wenn sie nicht gefunden werden will? Sie will, dass ich zu Ingres' Geburtsort fahre. Für sie ist es total leicht, dort hinzukommen, wo es doch so nah bei Perigueux liegt. Dort ist sie untergetaucht. Wir werden sie finden.«
    Und das Mädchen zur Vernunft bringen!, denke ich nicht ohne Verachtung. Also echt! Was denkt sich PJ eigentlich dabei, dass sie uns auf so eine Schnitzeljagd durch ganz Frankreich schickt?
    »Wir können in der Wohnung meInès Dads wohnen«, biete ich an und betrachte wieder das schöne Foto auf Olivias Computer. »Der Kühlschrank ist sicher gut gefüllt.«
    Plötzlich spielen meine Zweifel, ob PJ nun dort ist oder nicht, keine Rolle mehr. Ich habe nur noch den einen Wunsch: nach Montauban zu fahren und zu sehen, wo mein Dad wohnt.
    »Du möchtest bei deinem Dad wohnen?«, fragt Olivia mich misstrauisch. Natürlich möchte ich nicht bei meinem Dad wohnen, aber das heißt ja nicht, dass ich nicht in seiner Eigentumswohnung übernachten will. Die Rugby-Saison ist vorbei, und außerdem verbringt er die Weihnachtszeit immer in Vietnam auf dem ultraluxuriösen Grundstück seiner Familie. Da Rugby der einzige Grund ist, warum er diese Eigentumswohnung hat, bin ich mir absolut sicher, dass er nicht da sein wird.
    Schon immer wollte ich gern mal mit meinem Dad nach Vietnam, auch wenn meine Mom mir erzählt hat, dass die Zeit, die sie dort verlebt hat, zur unglücklichsten ihres Lebens gehört. Die Familie meInès Dads hat sie vom ersten Augenblick an abgelehnt, obwohl sie im sechsten Monat schwanger war und meinen Dad erst frisch im Hôtel de Paris geheiratet hatte. Aber ich habe immer gedacht, dass sie mich in ihr Herz schließen würden, wenn sie mich nur wiedersehen könnten, mir beibringen würden, wie man pho zubereitet, und mir die Tempel und Paläste Vietnams zeigen. Wer weiß, ob sie wirklich pho essen? Meinem Eindruck nach sind die Nguyens nämlich durch und durch frankophil. Als kleInès Kind habe ich sie einmal in Paris getroffen. Kurz bevor sich meine Eltern getrennt haben.
    »Jep«, sage ich schlicht. Was man nicht weißt, macht einen nicht heiß.
    »Gut, das ist ja wunderbar einfach«, sagt Jay. Er kommt zu mir und legt mir dankbar seine Hand auf die Schulter. »Ich war mir nämlich unsicher, was ich meiner Gastfamilie erzählen soll. Aber wenn ich ihnen sage, dass wir zu mehreren deinen Dad besuchen, ist das sicher okay für sie.«
    »Perfekt!«, sage ich. Ich grinse ihn an. Es ist so schön, ausnahmsweise mal Anerkennung zu bekommen! »Wie steht es mit dir, Livvy? Zack?«
    Zack zuckt mit den Schultern. »Meine Gasteltern werden zwar sicher keine Fragen stellen, aber ich halte es trotzdem noch immer für keine gute Idee. Der Fingerzeig, dem wir folgen, ist echt mehr als fadenscheinig.« Sein Blick bleibt an Jays Hand hängen, die noch immer auf meiner Schulter liegt.
    »Na ja, irgendwo müssen wir ja anfangen«, meint Olivia, die immer gern alles anpackt. Da kommt es ihr entgegen, dass wir einen Plan haben. Nicht mehr lang, und sie wird versuchen, uns in AGs einzuteilen und uns Terminpläne zu geben. »Und ich habe ein besseres Gefühl, jetzt, wo ich weiß, dass Alex' Dad uns helfen wird.«
    Fast pruste ich los, aber ich kann mich gerade noch beherrschen. Für mich zählt vor allem, dass ich von hier wegkomme, bevor sich Mme Cuchon meine Gastmutter krallt - oder gar meine richtige Mutter. Noch immer weiß ich nicht, was ich hinsichtlich der Situation unternehmen soll - wegen des Briefes aus der Schule. Wegen der Prüfungsergebnisse. Das Ganze ist im Augenblick einfach zu viel für mich. Wenn ich es nicht verdränge, drehe ich noch durch.
    Montauban. Der Name klingt ländlich und provinziell, irgendwie friedlich. Ruhig. Der perfekte Ort, um sich zu verstecken, bis ich herausgefunden habe, wie ich es anstellen kann, nicht nach New York zurückzumüssen. PJ hat mir gerade den perfekten Ort geliefert, um auf Zeit zu spielen.
    Gut gemacht, Penelope Jane. Sehr gut. Ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten möchte ich PJ sogar danken. Tja, wer hätte gedacht, dass es mal dazu kommt?
    »Sollen wir dann gleich morgen früh losfahren?«, frage ich und stelle mein leeres Weinglas auf den Beistelltisch aus Eiche, der neben mir steht.
    »Klar, Mann.« Jay nickt. Er läuft jetzt wieder

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