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Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe

Titel: Beautiful Americans - 02 - Kopfüber in die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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Alex!«, warnt Jay mich, aber ich stürze auch dieses Glas in einem Zug hinunter.
    »Alex, was zum Teufel soll das?« Zack sieht ernsthaft besorgt aus. »Wenn du so weitersäufst, musst du dich gleich übergeben. Komm schon, ich dachte, wir wollten uns heute einen schönen Abend machen.«
    »Was das soll?«, wiederhole ich. »Gute Frage.« Ich schaue mein Champagnerglas an, betrachte es lange und frage mich, was wohl geschehen würde, wenn ich es hier und jetzt zu Boden schleudern würde. Ob man mich, wenn es zerbräche, aus der Bar werfen würde? Oder sogar aus dem Hotel?
    Würden sie meinen Vater dazu zwingen zu zahlen?
    Aber mir ist nicht vergönnt, das herauszufinden. Als Jay sieht, wie ich vornüberkippe, weil mir schwarz vor Augen wird, fängt er mich auf und trägt mich auf seinen Armen geradewegs zum Lift.
    Ich erbreche mich eigentlich nie, aber der Wodka heute Abend hat mir irgendwie den Rest gegeben. Mitten im Aufzug muss ich mich übergeben und heule dabei die ganze Zeit.
    Jay bringt mich in die Suite, wischt mir mit einem heißen feuchten Waschlappen über das Gesicht und steckt mich - mitsamt Kleid und Strumpfhose - ins Bett.
    Da stürmt Zack herein.
    »Alex!«, brüllt er mich an. »Das ertrage ich einfach nicht länger! Was zum Teufel ist hier eigentlich los? Den ganzen Tag benimmst du dich schon total komisch!«
    Meine Gesichtszüge entgleisen. »Mach dir keine Sorgen, Zack. Lass mich einfach nur in Ruhe.«
    »Warum kannst du nicht einmal ehrlich zu uns sein und straight sagen, was Sache ist?« Zack fährt sich durch das sorgsam frisierte Haar. »Na los!«
    »Zack, lass sie in Ruhe. Du hast sie doch gehört!«, fährt Jay Zack an.
    »Was weißt du denn schon davon, straight zu sein?«, murmle ich leise. Ein ziemlicher Seitenhieb, denn »straight« heißt ja auch »hetero«.
    Dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob ich das wirklich laut gesagt habe, aber dann öffne ich die Augen und sehe die schockierten Mienen von Jay und Zack.
    »Oh, Alex.« Jay schüttelt den Kopf. »Ay Dios mio.«
    »Das war's!«, schreit Zack. »Mit dir bin ich fertig, Alex Nguyen. Scheiß auf dich und deine Mitwohnrechte, deine Luxushotels. Scheiß auf dich und deine verdrehten Spielchen. Du bist - und warst schon immer - ein verwöhntes Miststück. Wir sind fertig miteinander. Und diesmal wirklich!«
    Zack stürmt in das andere Zimmer und schnappt sich seinen Rucksack. »Ich gehe.«
    »Wohin gehst du?«, fragt Jay panisch. »Ich dachte, du wolltest mir helfen!«
    »Euch ist beiden nicht mehr zu helfen«, verkündet Zack. »Ihr seid echt armselig. Helft euch doch selbst. Hier geht es gar nicht um PJ, oder, Alex? In Wirklichkeit bist du auf einer Armes-kleines-reiches-Mädchen-Tour durch Südfrankreich. Für mich ist es aus und vorbei. Ich fahre nach Amsterdam. Ich sehe euch dann im Lycée wieder. Falls ihr beide in der Zwischenzeit nicht wegen eurer dusseligen Pläne rausgeworfen wurdet. Tschüss!«
    Die Tür knallt mit so einer Wucht zu, dass ich hören kann, wie jemand auf dem Flur erschrocken aufschreit.
    »Vergiss ihn«, sage ich leise zu Jay, taste nach dem Schalter der Lampe an meinem Bett und lösche das Licht.
    Um ungefähr sieben Uhr morgens klopft der Zimmerservice an unsere Tür. Der Mann stellt ein Tablett mit einem Café au Lait und einem Croissant auf den Tisch. Zuerst denke ich, das hätte vielleicht Jay bestellt, aber als ich im Morgenrock ins andere Zimmer rübergehe und nach ihm sehe, schläft er noch tief und fest.
    Unter der Serviette liegt ein Umschlag, wahrscheinlich mit der Rechnung. Ich öffne ihn. Ob hier vielleicht eine Verwechslung vorliegt und das Frühstück für die Suite nebenan gedacht war?
    Als ich den Umschlag endlich aufbekomme, fällt er mir vor Schreck fast aus der Hand: In dünnen, steifen 500-Euro- Scheinen liegt darin mehr Geld, als ich je in meinem Leben bar in der Hand gehalten habe.
    »Von deinem Freund aus der Bar«, steht auf dem hastig hingekritzelten Zettel. »Mach dir in Cannes eine schöne Zeit.«
    Ich rufe in der Rezeption an. »Ich muss mit Monsieur Nguyen sprechen. Bitte stellen Sie mich durch.«
    »Monsieur Nguyen hat heute Morgen bereits sehr früh ausgecheckt«, erklärt mir der Angestellte. »Wir haben aber eine Mademoiselle Nguyen bei uns. Soll ich Sie mit ihr verbinden?«
    »Nein, danke schön.« Ich schiebe das Geld in den Umschlag zurück und stecke ihn dann in eine Seitentasche meiner Tote Bags, zu dem Umschlag mit dem Brief aus dem Lycée.
    Schnell laufe ich ins Bad.

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