Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
an den Tisch und setzten sich laut lachend. Travis sah ein bisschen verärgert zu ihnen hin, während er das Essen auf seinem Teller herumschob.
Dann warf Chris Jenks eines seiner Pommes frites auf Travis’ Tablett. »Was ist los, Trav? Ich hab gehört, du hast Tina Martin flachgelegt. Sie hat heute deinen Namen durch den Dreck gezogen.«
»Halt’s Maul, Jenks«, brummte Travis und hielt den Blick auf seinen Teller gesenkt.
Ich beugte mich vor, sodass der bullige Riese, der vor Travis saß, meinen zornigen Blick auch richtig zu sehen bekam. »Lass das, Chris.«
Travis bohrte seinen Blick in meinen. »Ich kann mich schon selbst wehren, Abby.«
»Tut mir leid, ich …«
»Ich will nicht, dass dir was leidtut. Ich will überhaupt nichts von dir«, giftete er, schob abrupt seinen Stuhl zurück und stürmte zur Tür hinaus.
Finch sah mich skeptisch an. »Oha. Was war das denn gerade?«
Ich spießte eine Krokette auf meine Gabel und schnaubte. »Ich habe keine Ahnung.«
Shepley klopfte mir auf den Rücken. »Das hat nichts mit dir zu tun, Abby.«
»Er hat einfach seine eigenen Probleme«, fügte America noch hinzu.
»Was für Probleme denn?«, fragte ich.
Shepley zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder seinem Teller zu. »Du solltest inzwischen wissen, dass es Geduld und Toleranz braucht, um mit Travis befreundet zu sein. Er ist ein Kapitel für sich.«
»Das trifft vielleicht auf den Travis zu, den alle kennen … nicht auf den, den ich kenne.«
Shepley beugte sich erneut vor. »Da gibt es keinen Unterschied. Du darfst es dir einfach nicht zu Herzen nehmen.«
Nach den Kursen fuhr ich mit America in die Wohnung. Travis’ Motorrad war weg. Ich ging in sein Zimmer und rollte mich auf seinem Bett zu einer Kugel zusammen. Einen Arm legte ich schützend um meinen Kopf. Am Morgen war Travis noch völlig in Ordnung gewesen. Nachdem wir schon so viel Zeit miteinander verbracht hatten, konnte ich mir nicht vorstellen, dass mir entgangen sein sollte, was ihn so verstimmte. Außerdem störte es mich, dass America zu wissen schien, was los war, nur ich nicht.
Mein Atem wurde gleichmäßiger, und meine Lider wurden schwer. Es dauerte nicht lange, dann war ich eingeschlummert. Als ich die Augen wieder aufschlug, hatte der Nachthimmel die Fenster verdunkelt. Gedämpfte Stimmen drangen aus dem Wohnzimmer herüber, darunter auch Travis’ tiefer Bass. Ich schlich auf den Flur und erstarrte, als ich meinen Namen hörte.
»Abby versteht das, Trav. Mach dich doch deshalb nicht fertig«, sagte Shepley.
»Ihr geht doch schon gemeinsam zu der Date-Party. Warum fragst du sie denn dann nicht, ob sie mit dir zusammen sein will?«, fragte America.
Bewegungslos wartete ich auf seine Antwort. »Ich will nicht mit ihr zusammen sein; ich will nur in ihrer Nähe sein. Sie ist … anders.«
»Inwiefern anders?«, fragte America und klang irritiert.
»Sie macht sich nichts aus meinem ganzen Mist, das ist irgendwie erfrischend. Und du hast es doch selbst gesagt, Mare: Ich bin nicht ihr Typ. Es ist einfach … nicht so zwischen uns.«
»Du kommst ihrem Typ näher, als du denkst.«.
Ich zog mich so leise wie möglich zurück, und als die Holzdielen unter meinen nackten Füßen knackten, machte ich laut Travis’ Zimmertür zu und kam über den Flur ins Wohnzimmer.
»Hey, Abby«, sagte America grinsend. »Wie war dein Schläfchen?«
»Ich war fünf Stunden lang wie weggetreten. Das hat wohl mehr von einem Koma als von einem Schläfchen.«
Travis starrte mich einen Moment lang an, und als ich ihn anlächelte, kam er direkt auf mich zu, nahm mich bei der Hand und zog mich über den Flur in sein Zimmer. Er schloss die Tür, und mein Herz hämmerte. Ich war gefasst auf eine weitere Äußerung, die mein Ego empfindlich treffen würde.
Er zog die Brauen zusammen. »Es tut mir so leid, Täubchen. Ich hab mich dir gegenüber heute wie ein Arschloch benommen.«
Ich entspannte mich ein wenig, weil ich den Kummer in seinen Augen sah. »Ich wusste ja nicht, dass du wütend auf mich warst.«
»Ich war nicht wütend auf dich. Ich habe nur die schlechte Angewohnheit, meine Laune an denen auszulassen, die mir am Herzen liegen. Das ist eine erbärmliche Ausrede, ich weiß, aber es tut mir leid«, sagte er und schloss mich in seine Arme.
Ich schmiegte meine Wange an seine Brust und beruhigte mich. »Worüber warst du denn wütend?«
»Das ist unwichtig. Das Einzige, worüber ich mir Gedanken mache, bist du.«
Ich lehnte mich zurück,
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