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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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«Ich esse bei dem jungen Adams zu Mittag, und es wird bestenfalls Landschinken, hartgekochte Eier und grünen Salat geben.»
    «Hoffentlich hat er nicht wieder seinen Grundstein verlegt», sagte seine Frau.
    «Dann fliegt er mit Pauken und Trompeten aus der Diözese», sagte der Bischof und nahm sich noch ein Spiegelei. «Ich möchte bloß wissen, wie man einen Grundstein verlieren kann!» Plötzlich lachte er laut auf. «Weißt du, ich würde es dem jungen Adams natürlich nie sagen, aber es war wenigstens mal eine Abwechslung in dem täglichen Einerlei.»
    Der Bischof und seine Frau lächelten sich über den Frühstückstisch hinweg zu. «Wer möchte auch schon Gemeindepfarrer sein», sagte er. Er griff nach dem Daily Telegraph. Dann fiel ihm etwas ein. «Hast du übrigens Simpson gesagt, daß er mich um zwölf Uhr fünfzehn mit dem Wagen abholen soll?» fragte er.
    Um zwölf Uhr dreißig ergriff John Adams die Panik. Kein Senf. Er hatte sich gerade selbst zu dem hübsch gedeckten Tisch gratuliert, als er feststellte, daß der Senftopf fehlte. Er rannte in die Küche. Das Glas war leer.
    Der Bischof sollte erst um zwölf Uhr fünfundvierzig eintreffen. So stürzte John Adams aus dem Haus, um zu Mrs. Hickmanns kleinem Laden zu laufen. Das Grundstück, wo das neue Gemeindehaus gebaut wurde, lag auf dem Weg. Erleichtert stellte er fest, daß die Pfadfinder weiterhin unbehelligt Wache hielten. Dann traf er jemanden, dem das Gemeineblatt drei Tage zu spät zugestellt worden war und der besänftigt werden mußte. Bei Mrs. Hickmann wartete er, bis sich vier Kinder entschieden hatten, ob sie rote oder rosa Bonbons kaufen wollten. Er bedauerte Mrs. Hickmanns Ischias gebührend und galoppierte endlich mit dem Senfglas in der Hand nach Hause. Es war zwölf Uhr vierundvierzig.
    Zu seiner großen Erleichterung war der Wagen des Bischofs noch nicht vorgefahren. Er lief ins Haus, füllte den Senf ab und stand bereit, um dem Bischof die Tür zu öffnen.
    Die Zeit verging. Kein Bischof. Es wurde ein Uhr, ein Uhr dreißig, zwei Uhr. Der Pfarrer war nicht sonderlich betrübt, daß der Bischof es nicht geschafft hatte, zum Essen zu kommen, aber die Zeremonie der Grundsteinlegung war um zwei Uhr dreißig. Es konnte doch unmöglich wieder etwas schiefgegangen sein? Er überlegte, ob er den Bischof anrufen sollte.
    Zehn Minuten später war ihm klar, daß dies das einzig richtige war. Er wählte die Nummer.
    Die Frau des Bischofs meldete sich. Ja, der Bischof war um zwölf Uhr fünfzehn abgefahren. Sie selbst hatte Simpson, dem Chauffeur, gesagt, er solle ihren Mann um diese Zeit abholen. Nein, sie hatte den Bischof nicht ins Auto steigen sehen, aber sie hatte gerade einen Blick aus dem Fenster geworfen, als der Austin aus der Ausfahrt in die Straße bog. Ja, gewiß wollte er mit Mr. Adams zu Mittag essen. Sie war jetzt selbst besorgt. Ob Mr. Adams wohl so nett wäre, sie anzurufen, sobald ihr Mann käme? Ja, sie würde sich auch ihrerseits erkundigen.
    John Adams legte den Hörer auf. Zwei Uhr fünfzehn. Er wagte nicht, zur Baustelle zu gehen, um zu sehen, ob der Bischof dort war, aus Angst, er könne in der Zwischenzeit im Pfarrhaus auftauchen. Dann kam ihm eine Idee. Er rief Mr. Macmillan an.
    «Mac», sagte er, «können Sie mir einen Gefallen tun? Würden Sie bitte so schnell wie möglich zur Baustelle gehen?»
    «Natürlich, ich wollte ohnehin gerade aufbrechen. Was ist denn passiert?» ertönte Mr. Macmillans Stimme. «Sagen Sie bloß nicht, daß der Grundstein wieder verschwunden ist.»
    «Nein, diesmal ist der Bischof verschwunden», antwortete John Adams kurz.
    Vom anderen Ende kam ein kurzes Auflachen. «Sie haben die Nerven verloren, Herr Pfarrer», sagte Mr. Macmillan scherzend. «Er wird in der Kirche sein, um sich anzukleiden. Ich werde Ihnen zuliebe hingehen und nachsehen.»
    Der Pfarrer legte den Hörer auf. Es klingelte sofort wieder. «Ich muß Ihnen etwas Unglaubliches mitteilen», sagte die Frau des Bischofs. «Etwas Furchtbares ist passiert.»
    «Doch kein Unfall, hoffe ich», stammelte der Pfarrer.
    «Nein, das nicht, aber stellen Sie sich vor, wir haben gerade Simpson in der Garage gefunden. Man hat ihn mit Stricken gefesselt und ihm einen Öllappen als Knebel in den Mund geschoben.»
    Dem Pfarrer blieb das Herz stehen. «Haben Sie es der Polizei gemeldet?»
    «Natürlich.»
    «Weiß der Chauffeuer, wer ihn gefesselt hat?»
    «Nein. Er hat keine Ahnung. Offensichtlich sind sie äußerst geschickt vorgegangen. Sie

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