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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Spaß.«

5
    Anordnungen
    Es zeigte sich, daß sowohl Sato als auch sein Kopilot Blut gespendet hatten, um Opfern des unseligen Krieges gegen Amerika zu helfen, und durch die zum Glück niedrige Zahl Verwundeter war dieses Blut noch verfügbar. Mit Computerhilfe fand das Rote Kreuz Japans die Konserven, die Polizei holte Proben ab, schickte sie per Boten nach Washington, via Vancouver, und – japanischen Fliegern war es aus verständlichen Gründen noch verboten, die Vereinigten Staaten oder auch Alaska anzusteuern – eine VC-20 der Air Force brachte sie weiter nach Washington. Der Kurier war ein hoher Polizeibeamter, der Aluminiumkoffer mit Handschellen am linken Handgelenk befestigt. Ein Trio FBI-Agenten holte ihn auf Andrews ab und brachte ihn ins Hoover-Gebäude, Ecke Zehnte und Pennsylvania. Des FBIs DNA-Labor verglich dann diese Proben mit Blut- und Gewebeproben von den beiden Leichen. Die schon vorliegende Blutgruppenübereinstimmung ließ die Testergebnisse vorausahnen. Dennoch würden sie so ausgeführt, als wäre es der einzige, vage Hinweis in einem verwirrenden Fall. Dan Murray, amtierender Direktor, hielt sich sonst bei Ermittlungen nicht immer sklavisch an die Vorschriften, doch sie waren Heilige Schrift bei diesem Fall. Ihn unterstützte Tony Caruso, zurück aus dem Urlaub und mit der Leitung des FBI-Teils der Ermittlung betraut, rund um die Uhr bei der Arbeit, außerdem Pat O'Day als Springer-Inspektor, dazu Hunderte Nebendar-Stellen. Murray empfing den japanischen Kollegen im Besprechungszimmer des Direktors. Auch er hatte Probleme damit, gleich Bill Shaws Büro zu beziehen.
    »Wir führen auch eigene Tests durch«, sagte Chefinspektor Tanaka Jisaburo und schaute auf seine Uhren – er hatte beschlossen, zwei zu tragen, eine mit Tokio- und eine mit Washington-Zeit. »Sowie sie vorliegen, werden Ihnen die Ergebnisse zugefaxt.« Dann öffnete er die erneut. »Dies ist unsere Rekonstruktion vom Ablauf Kapitän Satos letzter Woche, Notizen über Gespräche mit Verwandten und Kollegen, Hintergrundinformationen zu seinem Leben.«
    »Prompte Arbeit. Vielen Dank!« Murray nahm die Blätter entgegen und war unsicher, was er als nächstes tun sollte. Offensichtlich wollte sein Besucher noch etwas sagen. Murray war Tanaka noch nie begegnet, doch was man über ihn sagte, war beeindruckend. Ein sehr erfahrener Ermittler, hatte sich Tanaka auf Politkorruptionsfälle spezialisiert, ein Gebiet, das ihn stark beschäftigte. Sein Beruf hatte ihn zu einem Priester von der Art gemacht, der sich Spanien zu Zeiten der Inquisition bediente. Damit war er bestens geeignet für diesen Fall.
    »Sie bekommen unsere volle Unterstützung. Wenn Ihr Amt einen hohen Beamten zur Beaufsichtigung unserer Ermittlungen hinschicken will, bin ich autorisiert, Ihnen mitzuteilen, daß man es willkommen heißen wird.« Er schwieg einige Sekunden mit gesenktem Blick, ehe er fortfuhr: »Dies ist eine Schande für mein Land. Wie jene Leute uns alle benutzt haben …« Als Abgesandter eines Landes, das dafür bekannt war, keine Emotionen zu zeigen, war Tanaka eine Überraschung. Er ballte die Fäuste, und seine dunklen Augen brannten vor Wut. Vom Besprechungsraum aus konnten die beiden zum entstellten Capitol Hill hinaufsehen, der vor der Morgendämmerung noch durch Hunderte Arbeitsscheinwerfer leuchtete.
    »Der Kopilot wurde ermordet«, sagte Murray.
    »Ach?«
    Dan nickte. »Erstochen und dem Anschein nach noch vor dem Start. Im Augenblick scheint es, als habe Sato allein gehandelt – soweit es das Fliegen der Maschine betrifft.« Zur Tatwaffe hatte sich das Labor auf ein Steakmesser mit schmaler Klinge und Sägerand festgelegt, die übliche Art bei der Fluggesellschaft. Auch als so alter Hase im Ermittlungsberuf erstaunte es Murray immer wieder, was die Laborexperten alles ausmachten.
    »Ich verstehe. Das ergibt einen Sinn«, bemerkte Tanaka. »Des Kopiloten Frau ist schwanger, mit Zwillingen. Sie ist jetzt im Krankenhaus unter strenger Beobachtung. Was wir über ihn erfahren haben, läßt ihn als liebevollen Ehemann ohne politisches Interesse erscheinen. Meinen Leuten scheint kaum denkbar, daß er sein Leben so beenden würde.«
    »Hatte Sato irgendwelche Verbindungen zu …«
    Kopf schütteln. »Wir haben keine gefunden. Einen Verschwörer hat er nach Saipan geflogen, sie unterhielten sich kurz. Sonst war Sato einfach internationaler Pilot. Seine Freunde waren seine Kollegen. Er lebte ruhig im bescheidenen Haus nahe Narita

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