Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
Vom Netzwerk:
hatten nicht viele Beziehungen in ihrem noch jungen Leben, habe ich recht? Aber Sie hätten Sie alle haben können.“
    „Hmpf“, murmelte ich und dann „einverstanden und wie geht es weiter?“
    „Morgens machen Sie ihren Job bei Meusburger. Mittags gehen Sie brav ins Lauftraining und dann kommen Sie zu mir. Ich unterrichte Sie. Keine Angst, Frau Engel, ich unterrichte Sie in Forensik. Wir finden den Mörder. Das ist Ihr erster Job von höchster Stelle, Frau Engel. Sie werden Nachforschungen anstellen und Fakten sammeln.“
    „Herr Davidi, kann ich mir sicher sein, dass das wirklich meine Talente sind?“
    „Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Blicken Sie in den Spiegel, in Ihre Vergangenheit, dann finden Sie die Antwort.“
    „Ich bin die Verführerin, die keiner hinters Licht führen kann?“
    „Das sind Sie! Und ab sofort sind Sie auch meine Assistentin. Enttäuschen Sie mich nicht. Jetzt wird es Zeit für Sie zu gehen. Das Lauftraining beginnt in einer halben Stunde.“
    „Herr Palo?“
    „Palo ist mein Vorname!“
    „Uuups. Herr Davidi, darf ich Sie fragen, was Ihr Talent ist?“
    „Dürfen Sie.“ Er sah mir in die Augen. „Frau Engel, ich habe mich noch nie geirrt!“
    Ich fühlte, dass er die Wahrheit sagte.
     
     
    Schwachsinnskurs
     
    D er Kurs war gut besucht und es gab keine Vorbehalte gegenüber dem Alter der Teilnehmer. Ich gesellte mich zu der jüngeren Truppe, und dann erfuhren wir von der Kursleiterin, dass an jenem Montagnachmittag der Sexy-Walk gelaufen wird.
    Niemand kicherte mädchenhaft oder peinlich berührt. Die nahmen die Sache ernst und das fand ich gut. So ein Persönlichkeitstraining, war ja schließlich kein Kindergeburtstag.
     
    Sandra, Martina und Stefanie hießen die Kolleginnen, die sich zu mir in die Ecke drängten.
    „Ihr wollt auch nicht die Erste sein die drankommt, nehme ich an.“
    „Um Gottes willen nein. Erst mal sehen, wie sich die anderen anstellen“, sagte Martina, eine ganz nette Brünette mit Stupsnase und Grübchen am Kinn.
    Die Maße der anderen beiden entsprachen garantiert auch nicht 90-60-90, aber das hier war auch kein Talentwettbewerb für Supermodels, sondern eine Weiterbildung im sexy Gehen (ziemlich cool).
    „Du bist neu oder?“, fragte Stefanie.
    „Mein erster Tag!“
    „Oh, das ist neu.“ Ich nickte und beobachtete die Erste, die sich über den schmalen Steg katzengleich bewegte. Ich schätzte die etwas pummelige Blondine auf Mitte Dreißig, aber sie machte das echt gut und erhielt auch sofort ein Lob und nicht allzu viele Korrekturvorschläge von der Kursleiterin, Anastasia.
     
    „Natascha hat echt Talent“, meinte Sandra.
    „Was ist eigentlich dein Talent?“, fragte sie mich von der Seite. Die Nächste kam dran.
    „Ich kann Männer ganz gut um den Finger wickeln“, sagte ich. Die Warnung von Davidi, nichts über mein anderes angeblich wahres Talent zu verraten, hatte ich schon einmal befolgt.
    „Dann bist du hier ja richtig!“, sagte sie und konnte ein breites Grinsen nicht wirklich unterdrücken.
    „Und ihr? Welche Talente habt ihr?“
    „Ich bin Multilingual“, sagte Martina.
    „Sie spricht fließend 28 Sprachen. Regionale Dialekte nicht dazu gerechnet“, stöhnte Sandra.
    „26, übertreib nicht immer!“, stellte Martina ihr tatsächliches Repertoire richtig.
    „Das ist krass! Und du?“, fragte ich Stefanie, die eindeutig die Schüchternste oder vielleicht auch nur Ruhigste von uns war.
    „Ich bin ein Schlangenmensch, kann mich ziemlich gut verbiegen. Möchte das jetzt aber nicht demonstrieren.“
    „Passt schon. Und du?“
    „Ich hab´s nicht so mit elektronischen Geräten. Die fangen in meiner Nähe immer an zu spinnen. PCs bringen Fehlermeldungen, die noch nie jemand gesehen hat. Drucker fallen aus. Handys bekommen keinen Empfang und so weiter. Ich dachte eigentlich, ich sei verflucht. Wäre nie im Leben darauf gekommen, dass das ein Talent sein könnte.“
    „Sie arbeitet in der Softwareentwicklung!“, sagte die ruhige Sandra.
    „Wie geht das denn?“, fragte ich.
    „Ich teste Programme.“ Mehr brauchte sie nicht zu sagen, ich hatte verstanden.
    „Dann kennst du Dr. Kleist?“, fragte ich.
    „Klar, sie ist mein Boss.“
     
    Jetzt war Sandra dran. Als ich beobachtete wie sie über den schmalen Steg schwebte, fiel mir auch wieder der Name für das Turngerät ein. Es war ein Schwebebalken. Ich stellte mich beim ersten Versuch gar nicht so schlecht an, auch wenn ich noch viel zu sehr damit beschäftigt

Weitere Kostenlose Bücher