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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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öffneten sich und mir rutschte das Herz aus der Brust.
    Ich war nicht allein.
    Ich konnte mich nicht davon abhalten vor Schreck zu kreischen und mich noch mehr mit dem Rücken an die Fahrstuhlkabine zu kleben.
    Vigor war hier unten!
    Er kam herein, presste sofort meinen verängstigten Körper gegen die Wand und legte mir seine riesige Hand auf meine Lippen. Er war so kräftig und ich hatte nicht die geringste Chance. Ich wimmerte und Tränen liefen in Strömen aus meinen Augen.
     
    „Scht“, zischte er. „Halt die Klappe oder ich dreh dir den Hals um! Verstanden?“ Ich weinte (was für ein Alptraum). Er sah böse aus, aber er machte nichts weiter, als mir den Mund zuzuhalten und mich festzuhalten und ich spürte instinktiv, dass er mich anlog.
     
    „Ich nehme jetzt meine Hand weg und wehe du schreist nochmal!“ Ich nickte so gut es ging und dann nahm er seine Hand tatsächlich weg. Ich schnappte nach Luft und sah zu ihm hoch. Er sah immer noch verdammt böse aus.
    „Was machst du hier? Und warum schreist du?“, fragte er.
    „Ich suche mein Auto“, flüsterte ich, um ihm keinen Grund zu geben, mir wieder die Hand auf meinen Mund zu pressen.
    Er trug andere Klamotten als heute Mittag und ein viel zu kleiner schwarzer Rucksack hing über seinen breiten Schultern. Er hörte sich netter an, als er aussah, trotzdem machte er mir Angst und ich konnte den Moment als ich zu Meusburger ins Büro lief und er mir auf den Hintern kuckte, nicht aus meinen Kopf verbannen.
    „Du zitterst“, stellte er fest und trat einen Schritt zurück. Er hatte recht und ich brauchte alle Willenskraft, um nicht gleich wieder loszuheulen.
    „Hast du Angst vor mir?“ Ich verbot es mir zu nicken und schluckte stattdessen den Klos, der in meinem Hals steckte hinunter. „Würdest du bitte meine Frage beantworten.“
    „Du hast mich erschreckt.“
    „Ich habe nur auf den Fahrstuhl gewartet.“
    „Was machst du hier unten um diese Zeit?“
    „Was ich um diese Zeit hier mache. Tja ich wohne hier.“
    „In der Tiefgarage?!“
    „Natürlich nicht. Ich wohne im Institut.“ So wie Malleki, dachte ich.
    „Schon lange?“
    „Wird das jetzt ein Verhör?“
    „Nein, sorry.“
    Wir standen uns gegenüber - ich mit dem Rücken an der Fahrstuhlkabine, er versperrte mit seinem Körper den Ausgang - und sahen uns ein paar Sekunden wortlos an.
    „Darf ich gehen?“, fragte ich leise.
    Vigor kam zu mir in die Kabine. Seine unmittelbare Nähe ließ mich frösteln, aber der Weg war jetzt frei. Ich tastete mich mit so viel Abstand wie möglich an ihm vorbei, raus aus der Kabine.
    Ich schluckte einen dicken Kloß hinunter, als sich die Fahrstuhltüren schlossen und er mit Vigor aufstieg. Aber ich zitterte immer noch und das Adrenalin in meinem Körper peitschte meine Zellen wie eine Droge auf.
     
    So, jetzt hieß es schnell den Wagen finden, einsteigen und zu Levi nach Hause fahren. Weg hier! Genug Aufregung für den ersten Arbeitstag.
    Ich schritt durch die leeren Parkplatzreihen und meine Turnschuhe quietschten auf dem glatt polierten Betonboten. Hier müsste es sein, dachte ich und umrundete einen gewaltigen Betonpfeiler und da stand er. Ein samtroter 911 Turbo.
    Das musste ein Irrtum sein, dachte ich, aber ein anderes Auto war weit und breit nicht zu sehen und Eve konnte sich jawohl unmöglich täuschen - oder doch?
    Ich kramte den kleinen schwarzen Schlüssel aus meiner Handtasche und intuitiv drückte ich meinen Daumen auf die glatt polierte Oberfläche.
    Warum sollte es hier anders sein, als bei den Türen und bei Eve, dachte ich. Und prompt leuchteten die Blinker links und rechts zweimal auf und es machte klick klack. Er öffnete sich für mich und es stand außer Zweifel, dass es meiner war (verrückt!).
     
     

Levi
     
    „ I st nicht wahr“, sagte Levi. 
    „Doch doch schau, da unten steht er“, sagte ich glückselig und schleppte meinen Freund auf den kleinen Balkon im 3. Stock unserer Dreizimmerwohnung. Unten auf der Straße funkelte der rote Sportwagen im Licht der Straßenlampen.
    „Und jeder fährt so ein Teil? Ich meine, jeder neue Mitarbeiter bekommt einen Porsche? Das kann ich nicht glauben. Ich meine, die kosten doch ein Vermögen.“
    „Keine Ahnung, ob jeder einen kriegt, aber ich hab einen. Cool ne? Aber meinen Käfer behalte ich trotzdem.“ Levi konnte es nicht fassen. „Bisch neidisch?“, fragte ich ihn, in typisch badischen Dialekt, das ich nur dann sprach, wenn ich ihn necken wollte.
    „Nicht wenn ich ihn

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