Beherrsche mich - Erotischer Roman
versohlten Hinterns gezeigt. Jede dieser drei Personen hatte ihr mehrere köstliche, von eigener Hand beigebrachte Höhepunkte beschert. Trotz ihrer sehr realen Angst vor den Konsequenzen war Laura entschlossen, ihre Verfehlungen zu beichten. So reagierte sie auf Charles’ nächste E-Mail mit der Frage »Soll ich den Rohrstock mitbringen?«. Es kam zwar keine Antwort, aber er saß wie immer im Zug und begrüßte sie mit einem Lächeln und einer leise geflüsterten Bemerkung.
»Keine Sorge, ich habe mehrere Rohrstöcke zu Hause.«
Laura verbrachte den Rest der Fahrt und auch die gesamte Nacht in hitziger Erwartung. Die Angst und das Verlangen sorgten dafür, dass sie weder stillliegen noch richtig schlafen konnte. Jeder Blick auf das böse aussehende Instrument an der Schlafzimmertür bescherte ihr eine neue Flut an Gefühlen. Doch der Rohrstock war nicht die einzige Quelle ihrer Erregung. Sie würde zu Charles nach Hause gehen und wahrscheinlich sogar die Nacht dort verbringen. Und das legte nahe, es könnte zu einem endgültigen Vollzug ihrer Beziehung kommen. Wahrscheinlich nachdem er sie mit dem Rohrstück gezüchtigt hatte. Und es war dieser Gedanke, der
dafür sorgte, dass sie ihre Hand vorm Schlafengehen noch zwei weitere Male zwischen ihre Beine steckte.
Er hatte sie aufgefordert, ihn zu überraschen. Das machte die Wahl der Kleidung zwar recht schwierig, aber nachdem sie eine Stunde damit zugebracht hatte, verschiedene Kombinationen auf dem Bett auszubreiten und sie wieder zu verwerfen, entschied Laura sich, ihrer gemeinsamen Vorliebe für die Ästhetik der Fünfzigerjahre Tribut zu zollen. Es dauerte eine weitere Stunde, bis sie ihre Haare entsprechend frisiert hatte. Und es war fast noch eine Stunde nötig, bis sie sich endgültig für ein Outfit entschieden hatte. Laura wählte ein weites rotes Sommerkleid mit dunkelroten High Heels, Strümpfe mit Naht und ihren Lieblingsstrumpfhalter, äußerst eng sitzende French Knickers und einen BH, der ihre vollen Brüste noch üppiger wirken ließ. Den letzten Schliff verlieh ihr ein schwarzer, breitkrempiger Hut mit einer seitlich angebrachten Feder, den sie auf einem Flohmarkt gekauft, aber bisher nie zu tragen gewagt hatte.
Laura fühlte sich in der Kombination herrlich sexy und erntete auf dem eiligen Weg zum Bahnhof vielsagende Blicke von Männern und Frauen. Wie immer war es nicht schwer, sich vorzustellen, dass jedermann Bescheid wusste. Der Blick, den Mrs. Phipps ihr zugeworfen hatte, als sie Smudge bei ihr abgab, hatte sogar auf eine gewisse Eifersucht, auf jeden Fall aber auf deutliche Missbilligung schließen lassen. Doch Laura war jetzt so stolz auf ihre Kleiderwahl und so entschlossen, kein Geheimnis aus ihrem Verhältnis zu Charles zu machen, dass ihr diese Reaktion ziemlich egal war.
Es war Samstag, und der Zug war fast leer. Es fühlte sich ausgesprochen merkwürdig an, in Ely auszusteigen, nachdem sie an der Station über Jahre hinweg immer nur vorbeigefahren war. Wie vereinbart wartete Charles schon auf sie. Er
stand auf dem Parkplatz neben einem leuchtend roten Morgan, war wie immer äußerst schick gekleidet und grinste sie verführerisch an.
»Laura! Ich hätte dich fast nicht erkannt. Du siehst aus …«
»Wie ein Strandflittchen aus den 50ern? Das schien man zumindest in King’s Lynn zu meinen.«
»Nun, ich würde sagen, die müssen es ja am besten wissen. Aber ernsthaft, du siehst hinreißend aus. Nähte, wie ich sehe. Sehr passend und authentisch. Steig doch ein.«
Er hielt ihr die Beifahrertür zu seinem Wagen auf, eine altmodische Höflichkeitsgeste, die perfekt zu seiner selbstverständlichen Annahme passte, sie disziplinieren zu dürfen. Laura stieg ein und versuchte, sich zu entspannen, während er den Wagen anließ und vom Parkplatz fuhr, doch es gelang ihr einfach nicht, ihre Nerven zu beruhigen. Charles wirkte ruhig und kontrolliert wie immer. Er fuhr schnell, aber nicht halsbrecherisch. Die Fahrt ging in Richtung Nordosten und führte an ebenen, offenen Feldern vorbei, die durch Pappelreihen und Dornensträuchern voneinander getrennt waren. Das Verdeck des Wagens war geöffnet, und der frische, knatternde Wind in ihrem Gesicht beschränkte die Unterhaltung auf das Nötigste. Doch das machte Laura nichts aus. Sie war zufrieden, eine Atmosphäre in sich aufsaugen zu können, die sich so sehr von dem Leben unterschied, das sie mittlerweile gewohnt war.
Eigentlich hatte sie sich immer vorgestellt, Charles würde in einem
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