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Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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schon!«
    »Angriff!« stieß Garson verblüfft hervor, dann biß er die Lippen zusammen, um nicht noch mehr zu sagen. Mit größter Anstrengung kämpfte er gegen den Schock an, der in ihm zu wüten begann, und lehnte sich zurück.
    Seine Stimme zitterte, so sehr er sich auch beherrschte.
    »Ich werde dir helfen, wenn du mir sagst, worum es überhaupt geht. Also rede! Und schnell, wenn du die anderen noch einholen willst! Heraus mit der Sprache!«
    Mairphy seufzte. »Das Ganze ist im Grund genommen ja wirklich ganz einfach. Sie trieben eine Gruppe Skeptiker zusammen – das sind wir! Skeptiker in dem Sinn, daß es sich bei uns um Männer handelt, die wissen, daß sie sich in einer anderen Zeit befinden, und die deshalb nicht gleich durchdrehen, die aber wohl trotzdem das Gefühl haben, auf einem Pulverfaß zu sitzen – worüber die Planetarier sich absolut klar sind. Was sie jedoch nicht erkannten, ist, was Derrel in Wirklichkeit ist. Die Meuterei war nur zum Teil erfolgreich. Wir konnten den Kontrollraum nehmen, den Maschinenraum, doch nur eine der Waffenkammern.«
    Mairphy seufzte tief.
    »Das Schlimmste war, es gelang einem der Tentakel aus der Falle zu entkommen. Das bedeutet natürlich, daß die Beobachtungsmaschine Bescheid weiß und man uns bereits Schlachtschiffe entgegenschickt. Wenn wir nicht so schnell wie möglich die volle Kontrolle über das gesamte Schiff übernehmen können, sehe ich schwarz. Man wird uns schnappen und jeden einzelnen von uns erbarmungslos hinrichten.«
    Sein Lächeln war düster, als er fortfuhr: »Das schließt dich und jeden anderen in diesem Saal ein, ob nun lahm, krank oder aus anderem Grund völlig unschuldig und unwissend.« Wieder stöhnte er.
    »Die Planetarier überlassen die Einzelheiten der Verwaltung ihrer Welten den Händen, oder in diesem Fall besser gesagt, Tentakeln, einer titanischen Maschine, die sie den Beobachter nennen. Und dieser Beobachter ist unerbittlich logisch.«
    Er zuckte die Schultern, als er schloß:
    »Das war es, was ich mit schlechten Neuigkeiten meinte. Unser aller Leben hängt von unserem Sieg ab. Eine Niederlage wäre, wie schon gesagt, gleichbedeutend mit unserem Tod.«
    Er schwang ungeduldig die Beine über den Bettrand.
    »Aber jetzt schnell, hilf mir, daß ich zu Derrel komme und den Angriff zu diesem Zeitpunkt verhindere!«
    Garsons Kopf pochte wie verrückt. Er schien ihm wie ein Ballon, der von all den Fragen, die darin herumwirbelten, angeschwollen war:
    Skeptiker! Tentakel! Meuterei!
    Erst als Mairphys energiebetriebener Rollstuhl durch die Tür verschwunden war, die auch die anderen Männer alle verschluckt hatte, spürte er, wie unsagbar müde er war.
    Er streckte sich auf dem Bett aus und ihm schien, als hätte er keine Kraft mehr für auch nur die geringste Regung. Nur der Gedanke, jetzt irgendwie grau und leblos, der sich ihm in der Entpersönlichungsmaschine aufgezwungen hatte, schob sich ihm durch den Kopf – diese ernstgemeinte Mahnung:
    ... geh keine unnötigen Risiken ein. Das Wichtigste ist für dich jetzt, am Leben zu bleiben ...
    Aber hatte er überhaupt eine Chance?
     

 
11.
     
    Der Mond schwebte majestätisch gegen den Hintergrund des schwarzen Alls. Eine gewaltige Lichtkugel war er, die immer noch wuchs. Eine ganze Stunde lang behielt sie ihre fast erdrückende Größe bei, doch schließlich schien sie zu schrumpfen und sich in die unendliche Ferne zurückzuziehen. Gerade diese Unendlichkeit der Ferne machte Garson düster bewußt, daß er doch nichts weiter als eine winzige Schachfigur in diesem gigantischen Kampfspiel titanischer Mächte war.
    Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, bis die leuchtende Kugel des Mondes zu einem verschwommenen erbsengroßen Funken wurde, der halb hinter dem dominierenden Feuerball der Erde schwand.
    Sein nächster Schritt nahm in seiner Überlegung allmählich Form an, als er sich umdrehte und auf Mairphy hinunterblickte, der in seinem Rollstuhl halb seitlich und ein wenig hinter ihm saß. Es fiel ihm auf, daß sich Fältchen der Müdigkeit und schwarze Schatten um die Augen des anderen gegraben hatten.
    Er sah ihn kopfschüttelnd an, dann sagte er:
    »Und nun, da der Angriff abgeblasen wurde, möchte ich gern diesen mysteriösen Derrel kennenlernen. Aber danach siehst du zu, daß du schleunigst etwas Schlaf bekommst.«
    Der junge Mann ließ erschöpft die Schultern fallen. »Hilf mir bitte in mein Bett«, murmelte er.
    Als er sich seufzend ausgestreckt hatte, lächelte er

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