Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
Vom Netzwerk:
Stunde!“
    Markus wurde immer lauter. Rastlos lief ich im Zimmer auf und ab. Warum verriet er mir nicht einfach, wo seine Schwester steckte? Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum und wohin Isa abgehauen war. Hatte ich etwas falsch gemacht? Gestern Abend, als ich nach Hause kam, heftete ein Zettel an ihrer Tür. Isa glaubte, sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen zu haben. Aber nach ihrem überstürzten Aufbruch von heute glaubte ich nicht mehr so richtig daran.
    Entmutigt ließ ich mich neben Markus aufs Sofa fallen. Das machte doch alles keinen Sinn. Schweigend saßen wir nebeneinander.
    „Bier?“, fragte ich nach einer Weile.
    Markus sah mich erleichtert an und atmete tief durch.
    „Ja, gern.“
    Ich erhob mich, ging zum Kühlschrank und nahm zwei Flaschen heraus. Eine reichte ich meinem Freund und setzte mich wieder. Versöhnend hielt er mir seine Flasche hin und wir stießen an.
    „Wo ist sie nur hin?“, fragte ich, nachdem ich einen Schluck getrunken hatte, und bemühte mich dabei einen möglichst versöhnlichen Ton anzuschlagen. Markus zögerte, bevor er sagte: „Sie ist gut aufgehoben. Mach dir keine Sorgen.“
    „Also weißt du, wo sie ist?“
    „Ja, aber ich musste ihr versprechen, nichts zu sagen.“
    „Aber warum ist sie weggelaufen?“
    „Das musst du sie schon selbst fragen.“
    Am liebsten hätte ich ihn angebrüllt, dass ich das liebend gerne tun würde, wenn ich doch nur die Gelegenheit dazu bekäme. Ich hatte wirklich Mühe mich zu beherrschen. Markus nippte an seinem Bier und rieb sich mit einer Hand über sein Kinn, auf dem ein Bartschatten zu erkennen war.
    „Sie war in Miami so unbeschwert, so glücklich. Und plötzlich ist sie von einem Tag auf den anderen wie ausgewechselt und haut einfach ab.“
    „Du magst sie wirklich, oder?“
    Ich horchte kurz in mich hinein. Ja, ich mochte Isa wirklich. Sie war absolut liebenswert, so unkompliziert. Mit ihr konnte ich lachen, ich liebte es meine Nase in ihre wunderbar weichen Locken zu graben, um ihren süßen Duft einzuatmen. Ich liebte es, sie im Arm zu halten, ihren hauchzarten Mund zu küssen und in ihre manchmal so verletzlich wirkenden Augen zu sehen. Es machte mich schon glücklich, wenn sie neben mir lag und schlief. Allein durch ihre Gegenwart fühlte ich mich besser. Sie fehlte mir und ich fühlte mich schrecklich ohne sie. Mir war, als ob ich neben mir stehen würde.
    Ich nickte.
    „Ja, ich mag sie wirklich“, beteuerte ich.
    „Ryan beantworte mir bitte eine Frage.“
    „Klar, alles, was du willst.“ Wenn er mir nur endlich verriet, wo sie war!
    „Womit verdienst du dein Geld?“
    „Was?“
    Was hatte diese Frage mit dem Verschwinden von Isa zu tun?
    „Womit verdienst du dein Geld?“, wiederholte er. Ich hatte ihn akustisch gut verstanden, aber den Sinn verstand ich auch beim zweiten Mal nicht.
    „Das weißt du doch. Ich arbeite im Fitnessstudio.“
    „Wirklich nur dort?“
    „Ja, verdammt!“
    Was sollte das denn plötzlich?
    „Nun, ich denke es könnte womöglich etwas damit zu tun haben.“
    Isas Verschwinden sollte etwas mit dem Fitnessstudio zu tun haben? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn!
    „Kannst du bitte auf den Punkt kommen?“ Ich hatte absolut keinen Nerv für dumme Spielchen und geheimnisvolle Andeutungen.
    „Ich habe schon zu viel verraten“, sagte Markus und sein Tonfall hatte etwas Endgültiges. Er ging in sein Zimmer und ließ mich allein zurück.
    Ich musste daran denken, als Isa und ich das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Gott, ich war nervös wie bei meinem allerersten Mal gewesen. Ich hatte solche Angst zu versagen und sie zu enttäuschen. Ein Gefühl, das ich schon lange nicht mehr gehabt hatte. Aber dann war es so wunderbar gewesen, dass ich mir nicht vorstellen konnte, es jemals wieder mit einer anderen zu tun. Und dazu bedarf es nicht einmal irgendwelcher ausgefallenen Techniken. Isa gab sich einfach voll und ganz ihren Emotionen hin und ließ mich mit all ihrer Leidenschaft daran teilhaben. In meinen letzten Beziehungen war mir mein eigenes Vergnügen beim Sex meist wichtiger gewesen, aber nicht so bei Isa. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es diesmal etwas anders war. Aber mit Isa war so vieles anders. Sie weckte Empfindungen in mir, die mir fremd waren. Mir ging es schlecht, wenn sie nicht in meiner Nähe war. War sie traurig, versuchte ich sie aufzumuntern. Ich konnte sie nicht ansehen, ohne das Bedürfnis zu haben, sie an mich zu ziehen, um sie an mir zu spüren oder

Weitere Kostenlose Bücher