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Bei Tag und Nacht

Titel: Bei Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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belgischen Gobelinsvorhängen diente. Selbst das Mobiliar war geblieben: japanische Lacktische und dazu samtgepolsterte Sessel.
    Sie aßen Schnitzel Cordon bleu und Forelle Müllerin, in Butter geschwenkt. Vorab gab es eine köstliche Leberknödelsuppe, und auf dem Tisch standen Gebäck und kleine Naschereien.
    Ihre Unterhaltung beinhaltete anfangs das Wetter und den Ball, den die Kaiserin Caroline Ende nächster Woche geben würde.
    »Die Gästeliste ist bestimmt sehr eindrucksvoll«, sagte der Colonel. »Metternich kommt Anfang nächster Woche, und sogar der Erzherzog wird sich wohl blicken lassen.«
    »Dieser Metternich ... scheint ja eine ziemlich wichtige Person zu sein.«
    Der Baron nickte und trank einen Schluck des trockenen österreichischen Weißweins. »Er ist einer der engsten Berater des Kaisers. Höchstwahrscheinlich wird Franz ihn zum Außenminister ernennen.«
    Elissa seufzte. »Österreich ist anscheinend fest entschlossen, an diesem Krieg teilzunehmen. Man sollte meinen, daß sie nach der Erfahrung in Austerlitz nicht mehr so versessen auf eine Begegnung mit Bonaparte sind.«
    »Die Österreicher haben die französische Bevormundung satt«, erklärte ihr Wolvermont. »Ihre Armee war noch nie so stark wie jetzt. Erzherzog Karl ist bereit, Napoleon die Stirn zu bieten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Bündnis gegen ihn offiziell bekannt wird.«
    Elissa wollte noch etwas sagen, doch der Colonel nahm ihre Hand. »Müssen wir unbedingt vom Krieg sprechen?« Er lächelte. »Damen finden das Thema doch angeblich langweilig?«
    »Wie könnte ein Thema langweilig sein, das eventuell den Verlust des Lebens von Tausenden junger Männer bedeutet?« Aber natürlich mußte er es müde sein, immer dasselbe zu diskutieren. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. »Aber Ihr habt recht, Colonel Kingsland. Schon im Laufe des Tages wird immer genug über Kanonendonner gesprochen. Wenigstens am Abend sollten wir eine solche Diskussion meiden.«
    Er hob ihre Hand an seine Lippen und drückte einen weichen Kuß auf ihre Fingerspitzen. Wärme pulsierte durch Elissas Bauch.
    »Vielen Dank, Mylady.« Er bestellte Sachertorte und Kaffee zum Dessert. Während des Mahls hatte Elissa nur kleine Häppchen zu sich genommen. Es war schwer, unter dem scharfen grünen Blick des Colonels zu essen, der anzudeuten schien, daß er sie wesentlich köstlicher fand als die Speisen auf dem Tisch.
    Dann wurde abserviert und die Tür geschlossen, so daß sie allein in dem Chambre Separee zurückblieben, wo sie nun Anislikör nippten.
    »Ich habe meine Pflicht versäumt«, sagte er gespielt reuevoll, »und Euch noch gar nicht mitgeteilt, wie exquisit Ihr heute abend ausseht.« Er saß jetzt näher bei ihr, und wenn er sich vorbeugte, war sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt.
    »Danke«, flüsterte sie plötzlich ein wenig atemlos. Sie sah ihn vorrücken, wendete sich aber nicht ab, sondern schloß nur die Augen und wartete, daß sich sein Mund auf den ihren legte.
    Ihrer beider Lippen paßten perfekt zusammen, weich und doch fest, warm, feucht und unglaublich erregend. Er legte seine Hand an ihre Wange und vertiefte den Kuß, strich mit seiner Zunge über ihre Unterlippe und verlockte sie dazu, sich ihm zu öffnen. Das tat sie ohne Zögern, denn sie wollte gern noch einmal die aufregenden Empfindungen spüren, die sie beim letzten Mal kennengelernt hatte.
    Seine Zunge drang ein, und Hitze schien schmelzend durch ihre Adern zu strömen. Sie hörte das Klappern seines Stuhls kaum, als er aufstand und sie mit sich hochzog. Nur die Wärme seiner wollenen Uniformjacke spürte sie und das Schlagen seines Herzens unter ihrer Hand.
    »Elissa ...« Er umfaßte sie noch fester, bedeckte ihren Mund erneut, und sein Kuß war nicht mehr zärtlich, sondern wild besitzergreifend, als er sie umfing. Dann küßte er ihren Hals, saugte ihr Ohrläppchen in seinen Mund und nuckelte sanft daran, küßte sich ihr Kinn entlang, eroberte schließlich wieder ihren Mund. Seine Zunge drang tief ein, und die Wärme in ihrem Bauch strömte bis in ihre Hände und Füße. Sie hatte das Gefühl, gleich unterzugehen, hineingezogen in einen Strudel, der sie in seine wirbelnde Mitte saugte.
    »Adrian«, flüsterte sie und spürte, wie sich die Muskeln an seiner Brust bewegten, als sie ihre Arme um seinen Hals schlang und er sich erregt an sie drückte, hart und entschlossen. Er küßte ihre Kehle und bewegte sich weiter abwärts,

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