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Bei Tag und Nacht

Titel: Bei Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Benutzung ihres Körpers fordern - und doch tat er es nicht. Sie fragte sich, was ihn wohl zurückhalten mochte - am Ende war das Glitzern in seinem Blick vielleicht gar kein Begehren, sondern einfach Ärger darüber, daß er sie mitschleppen mußte.
    Elissa aß das Gulasch und legte sich im Nachthemd hin, um seine Rückkehr abzuwarten; doch als er schließlich kam, war sie schon eingeschlafen. Sie ließ ihn herein, als er klopfte, drehte dann aber ihr Gesicht zur Wand, als er sich niederlegte, bemüht, nicht an seinen muskulösen Körper zu denken.
    Mitten in der Nacht wurde sie wach von einem wirren Alptraum. Sie stützte sich auf einen Ellenbogen, wischte sich das Haar aus den Augen und suchte im Dunkeln Adrians Lager. Er lag auf dem Rücken, einen Arm locker über dem Gesicht, seine breite Brust entblößt oberhalb der dünnen Wolldecke, die sich über seinen Hüften bauschte.
    Sein Atem ging stetig, ihr Blick wanderte über das lockige Haar auf seiner Brust bis hinab, wo es in einer schmalen Linie unter der Decke verschwand. Sein Bauch war flach und die Form von dessen Muskeln erinnerten sie an eine Leiter. Seine Hüften waren schmal, und sie erkannte die Senke, in der sein Nabel lag.
    Ihr Herzschlag wurde schneller und ihr Mund trocken. Am liebsten hätte sie die Decke hochgehoben und den Rest des harten, männlichen Körpers betrachtet, ihn berührt wie schon einmal, seinen Mundwinkel geküßt und seinen männlichen Duft genossen. Sie hätte gern diese starken, breiten Hände auf ihrer Haut gespürt und ihren Druck, wenn er sie an den Hüften hochhob, um sich in ihr zu versenken. Fast spürte sie die Bewegung seiner Hüften, mit der er sich in sie drängte, die heiße, süße Lust, die er in ihr weckte.
    Natürlich hätte sie den Blick abwenden müssen, eigentlich verletzte sie seine Intimsphäre, indem sie ihn so dreist anstarrte - aber sie schaffte es nicht, sich loszureißen.
    »Ich hoffe, dir gefällt, was du siehst.«
    Herrjemine, er hatte sie ertappt, sie konnte es nicht leugnen. In der Hoffnung, er würde die heiße Röte auf ihren Wangen nicht bemerken, sagte sie: »E ... entschuldige! Ich konnte nicht schlafen.«
    »Wenn du mich noch eine Weile so musterst, mein Engel, komme ich zu dir hinüber und sorge dafür, daß du baldigst einschläfst.«
    Sie errötete bis zum Haaransatz über seine Hellsicht. »Nein, ich will...« Doch noch während sie diese Worte aussprach, stieg Schuldbewußtsein über diese Lüge in ihr auf. Wenn sie sich nicht wegen Lady Kainz so betrogen fühlte, wäre er ihr jetzt sicher höchst willkommen. »Gute Nacht, Colonel!«
    Er sagte nichts. Die Geräusche der Nacht drangen herein: Männergegröle aus der Schenke, das Schnauben der Pferde vom Stall. Sie merkte auch, daß er sich hin und her wälzte; es dauerte lange, bis er einschlief.
    Am nächsten Tag ritten sie weiter ins Waldviertel hinein, über sanft gewellte Hügel mit Eichen und hohen Fichtenwäldern. Kleine Bauernhäuser und Dörfer lagen an ihrem Weg, wo sie zu essen und zu trinken bekamen.
    Nachmittags durchquerten sie die Ortschaft Ottenstein, und Elissa bewunderte die majestätische mittelalterliche Burg an ihrem Rand, deren massiver Mittelturm wie ein Wächter ihrer Bewohner wirkte. Auf ihrer Route sahen sie noch andere Burgruinen wie zerklüftete Erinnerungen an die Vergangenheit, die die Landschaft beherrschten.
    Gegen Abend erreichten sie den Marktflecken Zwettl inmitten sanfter Hügel, umgeben von einer Stadtmauer mit sechs Türmen.
    »Bis wir den genauen Aufenthaltsort der Armee herausgefunden haben«, sagte Adrian und stieg von seinem Hengst, »bleiben wir hier. Wenn Ravenscrofts Informationen stimmen, müßten Erzherzog Karl und seine Truppen ganz in der Nähe sein.«
    Sie nahmen sich wieder zwei Zimmer in einer angenehmen Herberge in der Nähe einer großen, romanischen Kirche. Danach begab sich Adrian auf Erkundigungstour, und Elissa war dankbar für diese überraschende Pause.
    Zumindest währte die Erleichterung, bis Adrian zurückkam.
    »Wir haben Glück!« Er stand im Flur vor ihrem Zimmer, ein Lächeln auf seinen geschwungenen Lippen. »Es heißt, der Erzherzog und seine Truppen lagern vor der Stadt Weitra, ungefähr ein Tagesritt westlich von hier. Karl hat die Burg als Hauptquartier gewählt, vielleicht sogar für etwas länger, bis seine Männer ausgeruht sind für den Marsch auf Wien.«
    »Oh, Adrian, wie schön, das zu hören!« Morgen würde sie also Peter sehen und sich endlich vergewissern

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