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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Realitätscheck.
    Fia nahm noch einen Schluck Tee. An diesem Abend war es irgendwie merkwürdig im Pub gewesen. Und was, um Himmels willen, lief da zwischen Ash und Georgia? Ash hatte einen Drink nach dem anderen gekippt, und Georgia hatte ihn noch offener angeschmachtet als sonst schon. Zweifelsohne eine höchst seltsame Situation. Sie hatten den Pub auch zusammen verlassen, obwohl das ganz sicher nichts zu bedeuten hatte. Natürlich nicht. Tom war ja dabei gewesen. O Gott, so viel, über das sie nachdenken musste. Kein Wunder, dass sie nicht schlafen konnte …
    Auf der anderen Seite des Dorfangers öffnete sich eine Haustür, und goldenes Licht fiel heraus. Fia presste die Stirn an die kalte Fensterscheibe und sah, wie zwei sofort erkennbare Gestalten aus Ashs Cottage traten. Ash und Georgia gingen durch den Vorgarten und dann zusammen über die Straße. Ihre Köpfe steckten zusammen, und sie unterhielten sich angeregt. Georgia hatte den Arm um Ashs Hüfte geschlungen, und sein Arm lag über ihrer Schulter. An einer Stelle blieben sie stehen, und Ash küsste Georgia zärtlich auf die Stirn. Fia fuhr vom Fenster zurück, als hätte sie einen Schlag in die Magengrube erhalten. Sie hatte keine Ahnung, warum der Anblick der beiden sie so heftig traf, aber der Schlag ließ sich nicht leugnen.
    Fia beobachtete sie weiter, ihr heißer Atem kondensierte an der Scheibe. Die beiden gingen zu Georgias Haus. Sie sahen aus wie ein Paar, und damit hätte Fia nicht gerechnet. Und sie waren gerade zusammen in Ashs Cottage gewesen …
    Als sie aus ihrem Sichtfeld traten, blieb Fia reglos sitzen. Ihr Tee wurde kalt, während sie die Ereignisse verarbeitete. Ein Fuchs lief über die Straße und verschwand in einem Garten. Eine Eule rief in der Nähe, und je besser sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, desto mehr Sterne sah sie am samtenen Himmel funkeln. Schließlich tauchte Ash wieder auf, schlenderte über die Straße, die Hände in den Hosentaschen. Im Licht des orangefarbenen Glühens der Straßenlampe blieb er stehen, drehte sich um, und einen Augenblick lang schien er Fia direkt anzusehen. Sie zuckte zurück, ihr Herz pochte, aber natürlich sah er sie nicht an. Entweder hatte er den Fuchs im Gebüsch gehört, oder er schaute einfach nur zum Pub.
    Dann schritt er zu seinem Cottage, schloss die Haustür auf und verschwand im Innern.
    Fia glitt vom Fenstersims, zog die Vorhänge zu und stieg wieder ins Bett. Nach der Menge an Bier, die Ash an diesem Abend getrunken hatte, würde er sich morgen früh verdammt zusammenreißen müssen, um eine gute Sendung zu liefern.

    »Ist es komisch, wenn ich gerade dich das frage?« Nachdem sie die ganze Kindersache mit Will zu Ende erzählt hatte, sah Fia Cleo an. »Ich möchte Rob und Molly gern wiedersehen, aber ich ertrage den Gedanken nicht, mit ihnen und Will zusammen zu sein. Das wäre doch auch für die Kinder verwirrend, oder nicht? Ich fände es furchtbar, wenn sie dächten, wir würden wieder zusammenkommen.«
    Cleo nickte. »Warum sagst du ihm das nicht einfach? Sag, dass du allein die Kinder sehen willst.«
    »Ich weiß, das könnte ich natürlich tun. Aber die Sache ist die, es ist Monate her, seit ich sie zuletzt gesehen habe. Und ich habe nie allein etwas mit ihnen unternommen. Immer, wenn sie kamen, war Will auch da. Er ist ihr Dad. Ich würde sie wirklich gern sehen, aber ich weiß nicht, ob ich mir nicht komisch vorkäme.« Fia schnitt eine Grimasse. »Und ich weiß eigentlich auch nicht, was ich mit ihnen anfangen soll. Wir könnten ins Kino gehen, aber dann würden wir nur im Dunkeln sitzen und uns einen Film anschauen. Und der Zoo hängt ihnen zum Hals raus …«
    Oops , der Zoo …
    Cleo sah Fia neugierig an. »Wirst du gerade rot?«
    Meine Güte, allein der Gedanke an den Zoo reichte aus, um sie zu erregen. Der Pinguintraum würde sie wohl noch länger verfolgen. Fia wedelte mit dem Kragen ihrer Bluse. »Ich bin nur in Panik und frage mich, was ich tun soll.«
    Cleo dachte einen Moment lang nach. »Also gut, wie wäre es mit Sonntagnachmittag?«
    Fia nickte. Sie hatte Frank bereits um eine kurze Auszeit gebeten. »Ab ein Uhr habe ich frei.«
    »Gut.« Cleo drückte eine Taste auf ihrem Handy. »Hallo, Shelley. Was macht Saskia am Sonntag? Nichts? Frag sie, ob sie Lust hätte, ihre reizende Tante Cleo zu besuchen. Großartig. Ich sehe sie dann um eins. Bis dann!«
    Sie nickte Fia triumphierend zu. »Na bitte, alles klar. Wir unternehmen alle zusammen etwas,

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