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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Zweige der Bäume hinter dem Haus, die im heulenden Wind hin und her schwankten. Die arme Cleo, ihr erster Tag bei der Arbeit, und sie musste einen Wagen voller Manager nach Gatwick fahren.
    Sie selbst dagegen hatte es warm und trocken und gemütlich, und sollte das nicht ausreichen, sie glücklich zu machen? Aber das tat es nicht. Unablässige Seelenpein gehörte jetzt zu ihrem Leben, und sie wusste, dass es keinen Spaß machte, mit ihr zusammenzuwohnen. Wie Cleo es mit ihr aushielt, war ihr schleierhaft. Es war höchste Zeit, sich zusammenzureißen und anzufangen, ihre Zukunft zu planen. Sie konnte sich Cleo nicht endlos aufdrängen. Außerdem brauchte sie einen neuen Job.
    Abbie ging im Morgenmantel nach unten. Sie würde sich einen Tee machen, sich auf das Sofa kuscheln und etwas Anstrengungsloses im Fernsehen anschauen.
    Mitten in Das Supertalent klingelte es an der Haustür. Ein wahnsinniger Zauberer hatte sich soeben – allem Anschein nach – den Arm mit einer Kreissäge abgetrennt. Das Publikum schnappte vor Entsetzen kollektiv nach Luft, als Blut aus der Wunde und über die Bühne sprudelte. Abbie schnappte ebenfalls nach Luft, als sie die Haustür öffnete und Des Kilgour durchnässt und windzerzaust vor ihr stand.
    »Abbie? Darf ich hereinkommen?«
    Sie zögerte. »Warum?«
    »Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Des, das sehe ich anders.« Gott, war er etwa gekommen, um ihr zu sagen, dass er sie immer noch liebte? Ihr Puls schlug vor Besorgnis schneller. »Ehrlich, es gibt nichts mehr zu sagen.«
    »Hören Sie, es ist nicht wie beim letzten Mal. Damit hat es nichts zu tun.« Er hielt inne, war sichtlich peinlich berührt. »Es geht um … etwas, das ich herausgefunden habe.«
    Abbie schwankte. Des war ein gutherziger Mensch; es war ja nicht so, als ob sie Angst vor ihm hätte.
    »Bitte«, sagte er erneut.
    Sie löste die Kette und öffnete die Tür. »Also gut.«
    Regen tropfte von seiner Barbourjacke und bildete kleine Pfützen auf dem Parkett. Sie setzte sich auf das Sofa. »Worum geht es?«
    Des blieb vor dem Kamin stehen, die Hände tief in die Taschen vergraben. »Sie dachten doch, dass Georgia Tom von uns erzählt hätte?«
    Uns . Sie wünschte, er würde dieses Wort nicht benützen. »Es muss Georgia gewesen sein. Sonst wusste keiner davon.«
    »Sie war es nicht.« Er schüttelte den Kopf, und Abbie wurde übel.
    »Was wollen Sie mir damit sagen? Dass Sie es waren?«
    »O Gott, nein!« Entsetzt bekräftigte Des: »Natürlich war ich es nicht!«
    »Wer dann? Wer hat diesen Zettel geschrieben und hinter Toms Scheibenwischer gesteckt?«
    »Glynis.«
    »Wie bitte? Glynis vom Verkauf?« Das ergab keinen Sinn. Wie hätte Glynis davon wissen sollen? Das war schlichtweg unmöglich.
    »Sie hat nicht geschnüffelt. Sie hat … zufällig mitgehört.«
    Abbie konnte es immer noch nicht glauben. »Und das hat sie Ihnen einfach so gesagt?«
    »Huw war’s«, stellte Des klar. »Sie hat es ihm erst gestern Abend erzählt. Er kam heute zu mir, weil er fand, ich solle es wissen.«
    »Ich verstehe nicht, wie das möglich sein kann …«
    »Es war meine Schuld.« Er trat von einem Bein aufs andere. »Glynis hörte das Telefon klingeln. Sie nahm ab und hörte unsere Stimmen. Ich weiß, wie es passiert ist«, fuhr Des eiligst fort. »Ich habe es mir zusammengereimt. Bevor Sie an jenem Morgen in mein Büro kamen, hatte ich versucht, Huw zu Hause anzurufen. Als Sie dann auftauchten und wir uns unterhielten, muss ich versehentlich an mein Handy gekommen sein …« Er drückte auf seine Hemdtasche, in der er sein Handy immer aufbewahrte. »… und muss dabei auf die Wahlwiederholungstaste gekommen sein. Glynis ging ans Telefon und hörte uns. Vermutlich klang es so, als hätten wir eine wilde Affäre. Und sie ist ziemlich konservativ. Sie war schockiert. Sie wollte keine Gerüchte verbreiten, aber sie fand, Tom verdiene es zu wissen, was hinter seinem Rücken vor sich ging.«
    »O Gott.« Abbie rieb sich über das Gesicht, während sie die Information verarbeitete. Das ergab nun wirklich einen Sinn.
    »Tut mir leid. Aber ich musste es Ihnen einfach sagen.« Des fuhr sich mit den Fingern durch das rötliche Haar. »Huw fühlt sich deswegen auch ganz schrecklich.«
    »Aha. Tja, danke. Wenigstens wissen wir jetzt Bescheid.«
    Als sie ihn zur Tür brachte, sagte Des zu ihr: »Alle im Gartenzentrum vermissen Sie. Nicht nur ich. Wenn Sie wollen, können Sie morgen wieder anfangen.«
    »Danke, aber das wäre zu schwierig. Es

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