Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)
und …
»Bitte? Kann das jemand abstellen ?«, bellte Schofield, als es erneut an der Tür klingelte.
Na gut. Cleo stand auf.
»Einen Moment.« Abrupt hielt Schofield mit Fotografieren inne und sah mit zusammengekniffenen Augen durch das Fenster zum Bentley. »Wir brauchen einen … einen … Chauffeur.«
»Fabelhafte Idee«, hauchte Terri.
»Sie!« Schofield wirbelte zu Cleo herum. »Haben Sie eine Chauffeursmütze?«
»Äh … ja. Zu Hause.« O ja, er würde sie bitten, für die Fotos zu posieren, man würde ihr die Haare machen und sie schminken und sie würde tatsächlich in einem Hochglanzmagazin erscheinen …
»Seien Sie so gut und holen Sie sie«, bat Schofield.
Cleo öffnete die Haustür und stand Fia gegenüber, die ein riesiges, abgedecktes Tablett in der Hand hielt. Hinter ihr, mit einem weiteren Tablett, stand Georgia.
Fia war sichtlich perplex. »Was machen Sie denn hier?«
Ha, das fühlte sich gut an! »Ich soll mit auf die Fotos.«
»O Gott, du Glückliche«, quietschte Georgia. »Dürfen wir bleiben und zusehen?«
»Terri kam vorhin vorbei und hat Essen bestellt.« Fia, die normalerweise tagsüber nicht geschminkt war, trug an diesem Tag tonnenweise Make-up. »Sie warten jetzt auf uns, sollen wir es einfach hineintragen?«
»Nur zu. Ich muss nur schnell etwas holen.«
»Sieht Johnny heiß aus?«
Cleo stutzte kurz, aber die Frage war von Georgia gekommen. »Entschuldigung?«
»Fia will das wissen. Sie hat sich wie eine Verrückte mit Mascara zugekleistert.« Georgia stupste Fia an und fügte scherzhaft lasziv hinzu: »Sie hofft inständig, dass es sich um ein Aktfoto-Shooting handelt.«
28.
Kapitel
Cleo brauchte weniger als fünf Minuten, um die selten getragene Chauffeursmütze vom Hutablagefach ihrer Garderobe zu holen, sie mit dem Ärmel rasch zu entstauben und durch den Garten nach Ravenswood zurückzueilen. Sie ließ sich selbst ein und fand das Essen ausgebreitet in der Küche. Mike und Roz häuften sich Fajitas, Crostini und Frittata-Dreiecke auf ihre Teller. Fia und Georgia waren im Wohnzimmer und beobachteten begeistert das Shooting.
Cleo fragte: »Müssen Sie nicht zurück in den Pub?«
»Es ist halb drei, ab da ist die Küche geschlossen.« Fia konnte den Blick kaum von Johnny abwenden. »Ich habe den Fotografen gefragt, ob wir bleiben können, und er hat ja gesagt. Er fotografiert gern vor Publikum.«
Ehrlich, sie beäugte Johnny wie ein Groupie. Wo blieb ihr Stolz? »Tja, na schön. Achten Sie nur darauf, niemand im Weg zu sein.« Cleo wandte sich an Georgia, ihre Beinahe-Nichte: »Wie kommt es, dass du im Pub warst? Ich dachte, du willst ein Unternehmen gründen?«
»Tue ich ja auch.« Georgia war empört. »Gestern habe ich eintausend Visitenkarten drucken lassen. Seit sieben Uhr heute morgen verteile ich sie schon. Ich bin ins Hollybush gekommen, um einige auszulegen, und Fia brauchte Hilfe, um das Essen herzutragen. Außerdem dachte ich, dass Johnny an meinem Bügelservice interessiert sein könnte.« Sie zog einen dicken Umschlag aus ihrer Jeansjackentasche und nahm zwei blauweiße Visitenkarten heraus. »Hier, du kannst auch eine haben. Sind sie nicht toll?«
Cleo betrachtete die Karte, auf der es hieß:
Keine Sorge, Georgia das Bügelgenie ist hier,
um all Ihre Bügelwünsche zu erfüllen!
Sie werden nicht glauben können, wie billig ich bin!
Dieser bestürzenden Ankündigung folgten eine Telefonnummer und eine Homepageadresse.
»Ein Faltblatt werfen die Leute weg, aber eine Visitenkarte behalten sie viel eher und pinnen sie an ihre Korkwand. Die Homepage habe ich gestern eingerichtet.« Bescheiden meinte Georgia: »Sie ist brillant.«
Ach du Schande. »Das kannst du so nicht schreiben«, sagte Cleo.
»Doch, kann ich.«
»Süße, das kannst du nicht.«
»Was kann sie nicht?« Johnny trat zu ihnen, während Schofield das nächste Motiv vorbereitete.
Wortlos reichte Cleo ihm die Visitenkarte.
»Siehst du?«, sagte Georgia, als Johnny laut auflachte. »Er versteht es!«
»Er versteht es nicht. Er lacht darüber.«
»Und er schenkt ihr seine Aufmerksamkeit. Viel besser, als wenn es nur irgendeine altmodische gewöhnliche Visitenkarte wäre. Sie ragt aus der Menge heraus«, erläuterte Georgia. »Okay, manche Menschen denken dadurch vielleicht, ich sei etwas unterbelichtet, und glauben, wenn ich sage, das Bügeln sei billig, dann würde das bedeuten, es sei wirklich billig, was sie dann wiederum denken lässt, sie würden ein Schnäppchen
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