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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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er­klä­ren, daß es in den Va­ku­um­sog pin­keln soll und nicht auf die Bild­vi­si­on. Aber dann stieß er plötz­lich den Atem aus und frag­te mich: „Und wo, hat­ten Sie ge­dacht, wür­den Sie ger­ne ar­bei­ten?“
    „Na ja, was gibt es denn al­les?“ stot­ter­te ich.
    „Recht we­nig“, mein­te er, „ge­ra­de im Au­gen­blick.“ Er setz­te hin­zu: „Sie wür­den ei­ner Äl­te­ren Per­son, die ein An­recht dar­auf hat, ei­ne Ge­le­gen­heit zum Ar­bei­ten weg­neh­men“, aber ich igno­rier­te dies. Wen küm­mer­te das schon? Ihn be­stimmt nicht.
    Dann stand er auf.
    „Ich neh­me Sie auf ei­ne klei­ne Tour mit“, sag­te er, „durch die Ar­beits­zen­tren von Vier BEE. Das ist das üb­li­che Ver­fah­ren, wenn je­mand ei­ne An­fra­ge die­ser Art stellt.“
    In ei­nem klei­nen, tief flie­gen­den Him­mels­boot, das der Ko­mi­tee-Hal­le ge­hör­te, roll­ten wir hin­aus. Der Wind blies mei­ne el­len­lan­gen, schar­lach­ro­ten Haa­re stän­dig in die Au­gen des Q-R, aber das stör­te ihn über­haupt nicht. Mei­ne Bee fiel ihm auf den Kopf, und auch das stör­te ihn über­haupt nicht.
    Wir stie­ßen hin­un­ter in die Net­ze des Sen­de­zen­trums von Sek­tor Zwei, und die Art, wie der Q-R die Kon­trol­len weg­scheuch­te und uns au­ßer der Rei­he hin­un­ter­brach­te, wo­bei er fast al­le Net­ze ver­fehl­te, er­in­ner­te mich nost­al­gisch an Her­gal.
    Drin­nen war es hell, ge­pflas­tert mit aus­ge­schmück­ten Schlag­zei­len und Be­rich­ten über be­son­ders auf­se­hen­er­re­gen­de Er­eig­nis­se, wie et­wa die letz­te Jang-Sa­bo­ta­ge, durch die vor zwei Ta­gen die vul­ka­ni­sche Asche über Sek­tor Eins nie­der­ge­gan­gen war und die Ster­ne ver­dun­kelt wur­den (oh ja, dar­an konn­ten so­wohl der Q-R als auch ich mich er­in­nern), oder wie eins der Wüs­ten­tie­re aus Vier BOO aus sei­ner Ge­fan­gen­schaft in Sek­tor Vier ent­kom­men war und Ver­hee­rung und Zer­stö­rung an­ge­rich­tet hat­te. Na, Ver­hee­rung viel­leicht, das konn­te ich mir vor­stel­len. In der Haupthal­le ka­men Ro­bo­ter her­ein- und her­aus­ge­has­tet, die Nach­rich­ten aus al­len Win­keln der Stadt zu­sam­men­tru­gen, Bild­schir­me über­tru­gen Bil­der von ge­eig­ne­ten Punk­ten, kom­plett aus­ge­stat­tet mit Zoom-Lin­sen, für den Fall, daß ir­gend et­was Be­son­de­res pas­sie­ren wür­de, zum Bei­spiel, wenn ei­ne Roll­stra­ße für zwei Mi­nu­ten klemm­te. Ich muß sa­gen, al­les sah sehr mun­ter und leb­haft aus, bis auf die zwei Äl­te­ren Leu­te, die da sa­ßen, die Bild­vi­sio­nen be­trach­te­ten und ge­le­gent­lich einen Knopf drück­ten oder einen Schal­ter um­leg­ten.
    „Die Ro­bo­ter, Bild­schir­me und so wei­ter sam­meln die Nach­rich­ten für die Sen­dun­gen, wie Sie se­hen kön­nen. Die Spei­cher der Mo­ni­to­ren hier er­hal­ten und sor­tie­ren Be­rich­te des Ko­mi­tees über so­zia­les Ver­hal­ten. Die­ser Com­pu­ter über­trägt die täg­li­che Lis­te aus Lim­bo über Kör­per Wech­sel, so­bald sie zu­sam­men­ge­stellt ist, und die­ser hier sen­det auf An­fra­ge des Kör­pe­r­in­ha­bers in­di­vi­du­el­le Iden­ti­fi­zie­run­gen aus.“ Der Q-R führ­te mich in dem Raum her­um und er­teil­te mir ei­ne klei­ne Lek­ti­on.
    „Und was ma­chen die da?“ woll­te ich wis­sen und deu­te­te auf die bei­den ver­geß­li­chen Ar­bei­ter.
    „Oh“, sag­te der Q-R, „sie drücken die Knöp­fe, die die Sen­dun­gen ak­ti­vie­ren.“
    „Oh­ne sie bricht al­so tat­säch­lich al­les zu­sam­men?“ frag­te ich.
    „Nein, nicht ganz“, muß­te der Q-R zu­ge­ben. „Je­der Knopf schal­tet sich nach ei­ner hal­b­en Se­kun­de au­to­ma­tisch ein.“
    „Ich ver­ste­he“, sag­te ich.
    Es gab noch ein oder zwei an­de­re ähn­lich auf­re­gen­de Auf­ga­ben, die al­le au­to­ma­tisch er­le­digt wur­den, falls man es ver­gaß, und das war fast das glei­che, denn wie man se­hen konn­te, wa­ren die bei­den Ar­bei­ter ge­ra­de ein­ge­nickt.
    „Vie­len Dank“, mein­te ich. „Wo­hin ge­hen wir jetzt?“
    Wirk­lich pa­the­tisch. Ich fand, Stadt­pla­nung klang viel­ver­spre­chend. Aber tat­säch­lich pas­siert fol­gen­des: Das Ko­mi­tee stellt zum

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