Beiss nicht in die Sonne
es sind all die armen, unwissenden Tiere. Ich …“
„Oh, was für ein Dummkopf du manchmal bist“, sagte Lorun fast erfreut. Er dachte wohl, ich wollte es ihm kokett schwermachen.
Elend verwandelte sich in Ärger. Ich hatte wohl das Gefühl, mich verteidigen zu müssen.
„Bring mich in die Stadt zurück, du K … rt!“
Loruns Gewandtheit versiegte, aber sein Gesicht sagte mehr als Worte. Er schritt zu mir herüber, und ich duckte mich. Auf einmal wandte sich das Tierchen von meiner Wange ab und knurrte Lorun an. Es war das erstemal, daß das Tierchen Lorun angeknurrt hatte. Lorun nahm sich sofort Zeit, um es wieder zu besänftigen. Er redete ihm gut zu, schmeichelte ihm und streckte seine Hand aus. Das Tierchen hielt es vielleicht für eine aggressive Bewegung, aber war das Tierchen denn so selt ? Ich glaube es nicht.
Grr – Knurr – Schnapp! machte das Tierchen und biß Lorun so fest, wie es noch nie jemanden gebissen hatte, und es hatte mir – im Vertrauen gesagt – schon ganz ordentlichen Schaden zugefügt.
Lorun schlug das Tierchen hart und fluchte. Er gebrauchte Worte, die ich vorher nie auch nur gehört hatte. Ich erinnere mich schwach daran, daß ich versuchte, sie mir für künftigen Gebrauch zu merken, trotz meines Kummers und des Schocks.
„Ich bringe dich zurück“, sagte er schließlich, „aber nicht das Floop -Biest, das du so gern hast.“
„Beide oder keinen“, schnauzte ich ihn an.
„Dann eben keinen“, sagte Lorun, während ihm das Blut heruntertropfte.
„Die Erleichterung liegt ganz auf meiner Seite“, sagte ich eiskalt und mit dem Gefühl, als ob ich unter der Kälte krank würde. Es hörte sich allerdings wunderbar endgültig an. Ich drehte mich um, und er kam hinter mir her.
„Na schön“, sagte er, „es tut mir leid, aber das garstige Vieh hätte mich nicht beißen sollen.“
„Es hatte meine volle Zustimmung“, antwortete ich und wünschte dabei immer noch, er würde es mir ausreden.
„Du weißt, daß du mich zaradann machst“, sagte er. „Komm schon. Wir wollen alle wieder Freunde sein.“ Er streichelte mein Haar. „Laß uns die Aufzuchttanks anschauen gehen.“
„Hast du denn überhaupt nicht zugehört, was ich dir gesagt habe?“ schrie ich ihn an. „Ich hasse dies alles hier! Ich hasse das Prinzip dessen, was wir diesen Tieren antun, was wir aus ihnen machen! Ich hasse diese Farm, ich hasse die dreckigen Städte, und ich hasse jeden einzelnen der Thalldraps darin, und das betrifft auch dich, du kostbares Nichts!“
„Ich bringe dich besser nach Vier BAA zurück“, antwortete er, ärgerlich und mürrisch.
Es war ein Alptraum. Er brachte mich zur Sandschiff-Station, wie ich ihn gebeten hatte, und auf dem ganzen Weg dorthin erstickte ich fast an dem Wunsch, ihm zu verzeihen und ihn zu bitten, mir zu verzeihen. Aber ich konnte es nicht. Ich wußte, daß – wer immer von uns auch recht hatte – ich mir nie mehr vormachen konnte, wir würden zusammenpassen. Also, keine blinde Idylle mehr. Als wir ankamen, sagte ich steif: „Vielen Dank für eine wundervolle Zeit. In einer halben Einheit ist unsere Ehe sowieso abgelaufen, also brauchst du dich nicht um eine Annullierung zu kümmern. Eigentlich wollte ich dich bitten, mir dabei zu helfen, ein Kind zu machen, aber jetzt sehe ich ein, was das für ein Fehler gewesen wäre.“ Ich weiß nicht, warum ich das noch zur Sprache brachte. Es war unfair und unnötig, und es brachte mich fast um, es auszusprechen.
Und das war unser Abschied. Die Schiffstüren schlossen sich, und das Tierchen und ich waren wieder allein.
11
Glücklicherweise ging in dieser Einheit ein Schiff ab. Aber was hat es für einen Sinn, wenn man bei solch unwichtigen Dingen Glück hat?
Ich konnte den Gedanken an Vier BEE nicht ertragen, wo mein halbes Kind wartete, also fuhr ich zurück nach
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