Beiss nicht in die Sonne
Vier BOO.
Ich war der einzige Passagier.
Ich glaube, in einem gewissen Sinn bin ich das immer.
12
Als ich nach Vier BOO kam, fand ich, daß es mich aufregte, das Tierchen um mich zu haben, und so schickte ich es kurzerhand mit einem Robotschiff nach Vier BEE und damit nach Hause zurück.
Eine lange Zeit hing ich alleine herum, in Parks und Palästen, ignorierte jeden männlichen Jang, der mich ansprach, oder wurde sonst ernstlich böse. Ich hatte entsetzliche Angst, daß mir noch einmal das gleiche Schreckliche passieren könnte, wenn ich mich mit einem von ihnen einließ. Man nennt das Desillusionierung, glaube ich.
Dann bemerkte ich, daß es mir wirklich Spaß machte, mit Jang-Mädchen zu plaudern und ihre guten Seiten zu entdecken.
Ein Körperwechsel schien angebracht, ebenso ein Geschlechtswechsel. Ich hatte vermutlich meine weibliche Seite mit Lorun zeitweilig übersättigt, und im Moment hatte ich genug davon, eine Frau zu sein. Ich sah nicht ein, warum ich meine Erzeuger-Jagd aufgeben sollte, wenn ich wechselte. Wahrscheinlich konnte ich sogar die Floops unter ihnen besser erkennen, wenn ich einer von ihnen war. Meine sechzig Einheiten in Vier BEE waren natürlich noch nicht vorüber, aber in einer anderen Stadt hat man eine neue Akte. Viele Leute, die nicht gerne Selbstmord verüben, waren schon nach BOO oder BAA gesaust, um einen Körperwechsel vorzunehmen, wenn sie es eilig hatten und eine Sperrfrist bekommen hatten. Hatta tat es einmal und kam warzenübersät zurück, so ausgesprochen drumdik anzusehen, daß es kaum zu glauben war.
Jedenfalls ging ich ins Limbo von Vier BOO und erklärte meine Situation und warum ich das Gefühl hatte, jetzt für eine Weile männlich sein zu müssen. Sie sagten, sie könnten es gerne machen – zu einem bestimmten Preis, man darf nie den Preis vergessen, und es hatte in dieser Einheit nur wenige Eruptionen gegeben, so daß es auch noch verdammt teuer war –, aber wußte ich denn, daß es für fünf Einheiten nicht in die Akten von Vier BEE eingehen würde, wenn ich es in BOO machen ließ? Das würde bedeuten, daß mich fünf Einheiten lang niemand in BEE kennen würde, wenn ich es ihm nicht sagte, und daß ich meine neue Identität nicht eher über eine Rufsäule verbreiten lassen konnte, bis der Nachrichtencomputer mich registriert hatte.
Das alles klang nicht sonderlich beunruhigend, also stimmte ich zu, bezahlte, bestellte einen Beruhigungstraum und wachte eine Weile später als ausgesprochen insumatt männliches Wesen wieder auf. Ich war durchaus zufrieden, bis ich bemerkte, wieviel Ähnlichkeit mit Lorun ich mir gegeben hatte. Das machte mir eine Zeitlang Kummer, vor allem weil ich jetzt gerne hingegangen wäre und ihm eins auf die Nase versetzt hätte. Statt dessen verpaßte ich mir eine Nahrungsinjektion und ignorierte alle Jang-Mädchen, die versuchten, mich zu angeln.
Mein männliches Selbst wünschte noch immer sehnsüchtig, ein Kind zu machen, wenn auch meine Art, die Dinge zu sehen, sich jetzt etwas verändert hatte; ich stellte auch fest, daß ich als Mann lieber ein männliches Kind gehabt hätte. Ich begriff, daß ich wieder zu meinem ursprünglichen Wunsch zurückkehren würde, wenn ich mein Geschlecht erneut wechselte, denn ich war schließlich immer noch überwiegend weiblich. Nichtsdestoweniger hatte ich mein Erzeugerproblem immer noch nicht gelöst.
Ich war jetzt bestimmt kein besserer Prüfer. Als Mann hatte ich eher noch weniger Geduld mit ihnen und fand schließlich ein kurvenreiches, zierliches Jang-Mädchen und heiratete es für den Nachmittag. Es war kurz, unkompliziert und groshing. So wie es sein sollte.
Und als ich in dem Halbdunkel des Federgrases im Park lag, ihr letztes
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