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Beißen will gelernt sein (German Edition)

Beißen will gelernt sein (German Edition)

Titel: Beißen will gelernt sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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sobald ich weiß, dass es möglich ist.
    In seinem Inneren entbrannte ein Krieg zwischen dem Wunsch, mir zu vertrauen, und dem Bedürfnis, mich zu beschützen. Dass er so heftig mit sich rang, berührte mich zutiefst.
    »Ich glaube, ich könnte mich ganz leicht in dich verlieben«, sagte ich und gab ihm ein schnelles Küsschen auf seine herrlichen Lippen.
    Seine Augen wurden dunkler. »Sollte das ein Kuss sein? Oder hast du mich mit deiner Großmutter verwechselt?«
    »Hey!« Ich sah ihn stirnrunzelnd an. »Keiner meiner Ehemänner, kein einziger von ihnen, hat sich jemals über meine Küsse beschwert!«
    »Deine Ehemänner sind mir herzlich egal«, entgegnete er mit einer tiefen, grollenden Stimme, von der ich weiche Knie bekam, und ich lehnte mich Halt suchend an ihn an, als er sich über mich beugte. »Aber mich küsst du entweder so, wie ich es verdient habe, oder gar nicht!«
    Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, wohin er sich seine Arroganz stecken konnte, fiel jedoch meiner eigenen Dummheit zum Opfer, denn im nächsten Augenblick küsste er mich auch schon; leidenschaftlich, voller Verlangen und absolut unerbittlich. Er drückte mich an sich, seine Hände ergriffen von allem Besitz, an das sie heranreichten, und seine Hüften rieben sich begierig an meinen. Aber es war sein Mund, der mich vollends zum Wahnsinn trieb. Seine Lippen und seine Zunge waren so fordernd, dass ich mich dem Kuss völlig hingeben musste. Als Sebastian seinen Mund langsam von meinem löste, rang ich keuchend nach Atem und war vollkommen von seinem Geschmack und seinen Berührungen erfüllt.
    Er sah mich mit einer eitlen, zutiefst männlichen Selbstzufriedenheit an. Angesichts einer derart chauvinistischen Einstellung versuchte ich, wenigstens ein Fünkchen Würde, ein kleines bisschen Empörung aufzubringen, aber mein Gehirn verweigerte mir die Zusammenarbeit.
    »Du wirst die Suite nicht verlassen«, befahl er. »Ich komme wieder, sobald ich den Dämon vernichtet habe.«
    Er küsste mich noch einmal und nun waren auch die letzten Reste meines Verstands dahin. Erst als Sebastian schon fast zur Tür hinaus war, nachdem er den Wiedergängern noch ein paar Befehle erteilt hatte, begann ich zu protestieren.
    »Oh, là, là – ta coiffure! Tu siehst aus comme rückwärts durch die Hecke gezogen!«, bemerkte Sally und kam zu mir herübergeschwebt. »Der tolle Hecht hat es vraiment drauf, eh?«
    »Und wie«, entgegnete ich und fasste mir an die Lippen. Sie waren ganz heiß und kribbelig und brannten noch von Sebastians würzig-süßem Geschmack – genau wie es tief in meinem Inneren brannte, wo er eine aufglimmende Empfindung geschürt hatte, der ich mich noch nicht stellen wollte. Ich schüttelte verwundert den Kopf und fragte mich, wie es möglich war, dass er so schnell ein Teil von mir hatte werden können.
    Sally taxierte mich einen Moment, bevor sie leise fragte: »Tu l’aimes?«
    Ich ging zum Telefon und warf einen Blick auf das offene Notizbuch, das Sebastian auf dem Schreibtisch liegen gelassen hatte. Der Name und die Rufnummer einer Londoner Wächterin waren in schwungvoller Handschrift darin eingetragen. Ich blätterte eine Weile in dem kleinen Buch und fühlte mich erleichtert und schuldig zugleich, als ich feststellte, dass Noëlles Name nirgendwo auftauchte. Wie konnte ich so großen Gefallen an einem Mann finden, wenn es meiner Freundin derart wehtat?
    »Das muss warten«, sagte ich und hoffte, dass Noëlle mir verzeihen würde, dass ich sie auf der Liste der Dinge, die ich zu tun hatte, bevor hier die Hölle los war, ein Stück nach hinten schob.
    »Was jetzt?«, fragte Tim, als ich zum Telefon griff und eine Nummer eintippte. »Bestellst du etwas zu essen? Ich muss zugeben, ich bin inzwischen auch ein bisschen hungrig geworden, und William jammert die ganze Zeit herum, dass er völlig vom Fleisch fällt, wenn er nicht bald was zu beißen bekommt.«
    »Bevor ich gehe, werde ich Essen für alle bestellen – vegetarisches Essen wohlgemerkt«, erklärte ich und schaute auf die Uhr. Es war noch nicht zu spät, um den Direktor der GSW , mit dem ich unbedingt sprechen musste, noch im Büro zu erwischen.
    »Du willst weg?« Tim runzelte die Stirn. »Sebastian hat gesagt, dass niemand außer der Wächterin, die du anrufen sollst, die Suite betreten oder verlassen darf. Davon, dass du allein irgendwohin gehst, war nicht die Rede.«
    »Ist doch egal«, sagte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung, während ich darauf wartete, dass

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