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Beißen will gelernt sein (German Edition)

Beißen will gelernt sein (German Edition)

Titel: Beißen will gelernt sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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auf schnellstem Wege zu verlassen, aber ich war nicht allein. Ich musste auch an Damian und meine Freunde denken.
    »Ich glaube, ich überlasse es lieber meinem Herrn, darauf zu antworten. Bitte, wenn du jetzt mitkommen würdest?«
    Ich holte tief Luft. »Du kannst Asmodeus sagen, dass ich nirgendwohin gehe, und wenn er mit mir reden will, soll er gefälligst seinen pockennarbigen Hintern herbewegen und … «
    Mit einem Mal erschütterte ein unglaublicher Lärm, wie ich ihn noch nie in der diesseitigen oder jenseitigen Welt gehört hatte, die Höhle und hallte von den Felswänden wider. Die Flammen schlugen plötzlich an die Höhlendecke und das prasselnde Feuer und das schreckliche Gebrüll drohten, die ganze Höhle über uns einstürzen zu lassen. Ich wich in die Nische zurück und zog Damian instinktiv hinter mich. Und ich betete, dass der Zauber – oder was auch immer diese Illusion erzeugte – stark genug war, um die reale Welt vor diesem Albtraum zu schützen.
    Irgendwann legte sich das Gebrüll und die Flammen gingen wieder auf ihre normale Höhe zurück. Mit zitternden Händen klopfte ich Damian Ruß und Asche von den Sachen und vergewisserte mich, dass er unverletzt war, bevor ich mich zu dem dämonischen Butler umdrehte.
    Simon schaute nervös zum anderen Ende der Höhle. »Ich kann dir nur nahelegen, meinen Herrn nicht noch einmal zu verärgern. Er kann es nicht ausstehen, wenn ihm jemand sagt, was er tun soll.«
    »Er kann mich mal an meinem rosigen … « Sally verstummte, als ich sie scharf ansah, fluchte aber noch eine Weile leise vor sich hin. Ich überlegte, was ich tun sollte, und kam schnell zu dem Schluss, dass ich keine Wahl hatte.
    »Na gut, ich komme mit zu Asmodeus. Aber zuerst muss er meine Freunde freilassen.« Sally, Tim und Jack begannen zu protestieren, aber ich hob die Hand, um ihnen Einhalt zu gebieten, während ich meinen Blick fest auf Simon gerichtet hielt. »Wir gehen, sobald meine Freunde frei sind, und keine Sekunde früher.«
    Ich befürchtete schon neues Gebrüll von dem Dämonenfürsten, aber zu meiner Überraschung lächelte Simon. »Aber, aber, meine Liebe, deine Freunde sind doch nicht unsere Gefangenen. Sie können jederzeit gehen.«
    »Wirklich?« Ich stutzte. Dann schaute ich zu den Feuergruben. Ich hätte zu gern gewusst, wo der Haken an der Sache war. »Also gut. Dann bring sie nach draußen. Wenn sie das Gebäude verlassen haben und in Sicherheit sind, werde ich mit Asmodeus sprechen.«
    Der Dämon nickte, schob zwei Finger zwischen die Lippen und stieß einen schrillen Pfiff aus. Ein kleiner Dämon mit kurzer Laufhose und schmutzigem T-Shirt erschien. »Was gibt’s?«
    »Diese Leute … äh … die Wiedergänger, der Dunkle und der Geist müssen nach draußen gebracht werden. Kümmere dich bitte darum.«
    Der kleine Dämon musterte mich neugierig und machte große Augen, als er merkte, dass ich zwei Seelen hatte. Er schürzte die Lippen, doch bevor meine Freunde abermals protestieren konnten, riss er ein Loch in den Vorhang zwischen den Welten und schob die ganze Bande mit einem letzten Blick in meine Richtung hindurch.
    »Woher weiß ich, dass sie wirklich in Sicherheit sind?«, fragte ich, als ich den Fehler in meinem hastig zurechtgeschusterten Plan erkannte.
    Simon verdrehte die Augen, nahm mich am Arm und führte mich zu dem Weg durch die Höhle. »Asmodeus hat kein Interesse an ihnen. Achtung, pass auf die Lava auf!«
    »Lava. Ist ja reizend«, murmelte ich leise vor mich hin und machte vorsichtig einen großen Schritt über ein Rinnsal aus geschmolzenem Stein, während ich gleichzeitig darauf achtete, ausreichend Abstand zu der nächsten Feuergrube zu halten. Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich auf dem Weg durch die Höhle zwei Mal an den Punkt kam, dass ich am liebsten die Flucht ergriffen hätte, aber Simon spürte meine Panik offenbar jedes Mal und blieb so lange stehen, bis ich mich wieder gefasst hatte.
    »Da sind wir also, gesund und wohlbehalten – noch jedenfalls.« Als wir das kleine Büroplateau erreicht hatten, war Simons Lächeln selbst für dämonische Verhältnisse recht matt. »Mein allergnädigster Herr, die Tattu ist hier.«
    Mein Leben war bisher in relativ geordneten Bahnen verlaufen. Ich hatte Monarchen und Politiker aufsteigen und wieder untergehen sehen. Radikale, Genies und Verrückte hatten meinen Weg gekreuzt, doch mit ganz wenigen Ausnahmen (darunter Sally) waren sie alle sterblich gewesen. Zur Gesellschaft zum Schutz der

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