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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wäre, lesen zu lernen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr sie das getroffen hatte.
    »Nennst du mich dumm?« wollte sie mit ihrer vollen Stimme wissen, und von diesem Punkt an ging es bergab. Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht was sie so verärgert hatte.
    Wie dem auch sei, ich ging schlecht gelaunt ins Bett und schlief unruhig.
    »Belgarath, mein Sohn!« Natürlich erkannte ich die Stimme.
    »Ja, Meister?«
    »Ich werde dein Haus mit dem des Orbhüters vereinen.«
    »Ist das eine Notwendigkeit Meister?«
    »Ja, mein geliebter Jünger. Aber es ist die schwierigste Aufgabe, mit der ich dich je betraute. Aus der Verbindung deines Hauses mit dem Haus des rivanischen Königs wird das letzte Kind des Lichtes hervorgehen. Wähle deshalb, welche deiner Töchter du dem rivanischen König zur Frau geben willst denn durch die Vereinigung der beiden Häuser soll eine unbesiegbare Allianz geschmiedet werden zwischen meinem Willen und dem Willen meines Bruders Belar, und Torak selbst kann dann nicht mehr gegen uns bestehen.«
    Ich geriet in Versuchung. Gott weiß, wie sehr ich in Versuchung geriet; aber ich wußte bereits, wer Rivas Frau werden würde. Er hatte sie mir an jenem Tag, an dem er sein Schwert schmiedete, eingehend beschrieben, und sie hatte kein dunkles Haar.
    Beldaran war begeistert, als ich ihr meine Entscheidung mitteilte. »Ein König?« rief sie aus.
    »Nun, genaugenommen, ja. Ich weiß nicht ob Riva sich selbst so betrachtet Er ist an Pomp und Zeremoniell nicht sehr interessiert.«
    »Wie sieht er aus?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Groß, dunkle Haare, blaue Augen.« Ich ging zum Waschtisch und füllte das Becken mit Wasser. »Hier«, sagte ich. »Ich zeig’ ihn dir.« Und ich ließ Rivas Bild auf der Wasseroberfläche erscheinen.
    »Er sieht gut aus!« quietschte sie. Dann wurden ihre Augen schmaler. »Muß er denn den Bart tragen?«
    »Er ist Alorner, Beldaran. Die meisten Alorner tragen Barte.«
    »Vielleicht kann ich mit ihm darüber reden.«
    Polgaras Reaktion war ein wenig seltsam. »Warum hast du Beldaran gewählt?« fragte sie.
    »Das habe ich gar nicht«, erwiderte ich. »Riva selbst hat sie gewählt –, vielleicht wurde die Wahl aber auch für ihn getroffen. Er träumt von ihr, seit er auf der Insel der Winde landete. Vielleicht ließ Belar Beldarans Gesicht in Rivas Träumen erscheinen. Belar hat blonde Mädchen besonders gern.«
    »Das ist doch lächerlich, Vater. Du verheiratest meine Schwester mit einem völlig Fremden.«
    »Sie werden viel Zeit haben, einander kennenzulernen.«
    »Wie alt ist der Alorner?«
    »Oh, ich weiß nicht – vielleicht Ende Dreißig.«
    »Du läßt Beldaran einen so alten Mann heiraten?«
    »Fünfunddreißig, vierzig oder ein wenig mehr kann man wohl kaum alt nennen, Pol.«
    »Du würdest das natürlich nicht Du selbst bist ja fünfunddreißig- oder vierzigtausend oder noch mehr.«
    »Nein. Vier.«
    »Was?«
    »Ich bin viertausend Jahre alt, Pol, nicht vierzigtausend. Mach es nicht schlimmer, als es ist.«
    »Wann soll dieser Unsinn denn stattfinden?«
    »Zunächst müssen wir zur Insel der Winde reisen. Kurz darauf werden sie heiraten. Alorner bleiben nicht lange verlobt.«
    Fluchend stürmte sie aus dem Turm.
    »Ich hatte gehofft, sie würde sich für mich freuen.« Beldaran seufzte.
    »Sie kommt darüber hinweg, Liebes.« Ich versuchte, zuversichtlich zu klingen, doch ich hatte meine Bedenken. Wenn Polgara sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es sehr schwer, sie umzustimmen.

22. K APITEL
    ielleicht hätten sich die Dinge besser entwickelt wären wir gleich aufgebrochen, doch es war noch Winter, und ich wollte meine Töchter nicht dem schlechten Wetter aussetzen. Beldaran nutzte die Zeit um ihr Hochzeitsgewand zu nähen. Polgara jedoch zog wieder in ihren Baum und weigerte sich standhaft, mit uns zu sprechen. Etwa einen Monat nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, kamen Rivas Vetter Anrak und ein weiterer Alorner ins Tal. »Hallo, Belgarath!« grüßte mich der ungestüme Anrak. »Warum seid Ihr noch hier?« »Weil noch Winter ist.«
    »Ach, das Wetter ist gar nicht so schlimm. Riva wartet ungeduldig darauf, das Mädchen zu treffen, das er heiraten wird.«
    »Wie hat er das denn herausgefunden?«
    »Er hatte wieder einen dieser Träume.«
    »Oh. Wer ist dein Freund?«
    »Sein Name ist Gelheim. Er ist Künstler. Riva möchte ein Bild von seiner Braut.«
    »Er weiß, wie sie aussieht. Er träumt schon seit fünfzehn Jahren von ihr.«
    Anrak

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