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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ein.«
    Das weckte ihn auf. »Ich sende sofort die Legionen in den Norden«, sagte er.
    »Damit solltet Ihr noch warten, Ran Borune«, schlug Polgara vor. »Ihr werdet sie anderenorts brauchen.«
    Ich berichtete ihm von der anderen Armee, die sich bei Dal Zerba sammelte, und hörte einen Boruner fluchen, was äußerst selten vorkam. »Wie viele Leute hat dieser Wahnsinnige?« wollte er wissen.
    »Es heißt nicht umsonst ›grenzenloses Mallorea‹«, erwiderte ich.
    »Was werden wir unternehmen?«
    »Wir haben noch etwas Zeit«, erwiderte ich. »Urvon wird seine Armee nicht an einem Tag über das Meer des Ostens bringen können, und es ist ein langer Weg durch das südliche Cthol Murgos.«
    »Was ist mit Kal Torak? Er könnte in einer Woche an meiner Ostgrenze sein.«
    »Das ist unwahrscheinlich. Zuerst muß er an den Algarern vorbei.«
    »In Drasnien hat er sich nicht lange aufgehalten.«
    »Zwischen Drasnien und Algarien besteht ein großer Unterschied«, erklärte ihm Pol. »Die Algarer haben keine Siedlungen zu verteidigen. Außerdem besitzen sie die besten Pferde. Kal Torak wird der Ausflug nach Algarien sehr teuer zu stehen kommen.«
    »Ihr werdet verstehen, daß ich Euch in Arendien nicht zur Seite stehen kann«, sagte er. »Die zweite Armee zwingt mich, meine Legionen an der Südgrenze zu postieren.«
    »Wir wußten, daß Ihr so denken würdet«, flüsterte Pol.
    Ich kratzte mich am Bart. »Das ist keine Katastrophe«, sagte ich ihnen. »Wir könnten zwar die Hilfe der Legionen in Arendien brauchen, aber es wäre mir lieber, wenn sie sich damit beschäftigten, die zweite malloreanische Armee vom Schlachtfeld fernzuhalten. Wie ich schon sagte, bleibt uns noch Zeit. Urvon wird nicht über Nacht hier eintreffen, und auf Kal Torak warten eigene Probleme in Algarien. Ich glaube, Pol und ich sollten nach Sthiss Tor gehen und mit der Schlangenfrau sprechen. Ich möchte nicht, daß sie Urvon ihre Tore öffnet und tatenlos zusieht wie er durchmarschiert. Ich möchte alles Erdenkliche tun, um Kal Toraks Zeitplan durcheinanderzubringen.«
    »Viel Glück«, wünschte der Herrscher uns. »Ich werde nun meine Generäle rufen. Wir haben viel zu besprechen.«
    »Und Pol und ich reisen nach Nyissa. Wir werden uns erkundigen, wie die Dinge stehen, wenn wir zurückkommen.«
    Meine Tochter und ich erreichten Sthiss Tor zwei Tage später, lange bevor die Depesche des nyissanischen Botschafters eintraf; deshalb mußten wir eine Verzögerung in Kauf nehmen, ehe wir in den Thronsaal geführt wurden. Die Reaktion der Schlangenfrau auf die Information war nicht gerade begeistert. »Warum sollte ich mich in Euren Krieg mit den Angarakanern einmischen?« fragte sie und nahm dabei die Augen kaum von ihrem Spiegelbild.
    »Es ist nicht nur unser Krieg, Salmissra«, sagte Pol. »Er betrifft uns alle.«
    »Mich nicht. Eine meiner Vorgängerinnen mußte erleben, wie närrisch es ist sich in die privaten Fehden zwischen den Alornern und den Angarakanern einzumischen. Ich werde nicht denselben Fehler machen. Nyissa bleibt neutral.«
    »Es ist Eure Entscheidung, Salmissra«, sagte ich. »Urvons Armee wird bald an Eurer Südgrenze erscheinen, und Nyissa liegt zwischen ihm und Tolnedra.«
    »Und?«
    »Er wird mitten durch Euer Land marschieren.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Laßt ihn. Ich werde ihn nicht daran hindern. Er wird keinen Grund haben, Nyissa dasselbe anzutun wie Drasnien.«
    »O doch, das wird er«, widersprach Pol. »Issa hat am Krieg der Götter teilgenommen, erinnert Ihr Euch? Torak hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis, und er ist nachtragend. Urvons Armee wird nicht einfach durchmarschieren. Er wird Nyissa zerstören. Ihr seid Issas Dienerin; deshalb wird Urvon sich etwas Besonderes für Euch ausdenken, damit die Grolims Euch das Herz aus dem Leib schneiden können.«
    Salmissras farblose Augen wirkten nun betroffen. »Das wird er nicht tun – nicht, wenn ich ihm keinen Widerstand leiste.«
    »Es ist Euer Herz, Schlangenfrau«, bemerkte Pol mit erschreckender Gleichgültigkeit.
    »Was Ihr tut, ist Eure Sache, Salmissra«, sagte ich. »Wir haben Euch mitgeteilt, was auf Euch zukommt. Wie Ihr damit umgeht, bleibt Euch überlassen. Tut wie Euch beliebt. Wenn Ihr Euch für den Kampf entscheidet dann nehmt mit Ran Borune Verbindung auf. Es ist auch für ihn von Vorteil, Urvon von seiner Südgrenze fernzuhalten; deshalb entsendet er vielleicht einige Legionen.«
    »Würde er das tun?«
    »Es kann nicht schaden, ihn danach zu fragen.

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