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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hinausgehen«, schlug er vor. »Ich möchte nur mit Euch sprechen und vor allem verhindern, daß tolnedrische Spione Ran Borune von unserer Unterhaltung berichten. Er ist ein guter Mann, aber er wird nervös, wenn Dinge auftauchen, die er nicht versteht.«
    Ich lächelte. ›Nervös‹ war arg untertrieben. Brand und ich verließen das Hauptquartier und gingen über den durchgeweichten Rasen außerhalb des Palastes. »Ihr seid bereits das Werkzeug der Macht des Unabänderlichen gewesen, nicht wahr?« fragte er mich, als wir sicher sein konnten, daß sich niemand mehr in unserer Nähe befand.
    »Ich weiß nicht, worauf du anspielst, Freund«, erwiderte ich. »Mein Leben lang erledige ich schon Aufträge für ihn.«
    »Ich spreche von etwas Greifbarem. Soviel ich weiß, wart Ihr und diese Macht einander sehr nahe, als Ihr mit Bärenschulter und seinen Söhnen nach Cthol Mishrak gezogen seid.«
    »Das ist richtig. Was willst du wissen?«
    »Sprach die Stimme zu Euch?«
    »Ja.«
    »Den Göttern sei Dank. Ich dachte schon, den Verstand zu verlieren. Sie spricht ein wenig merkwürdig, nicht wahr?«
    »Sie hat eine Vorliebe für trockenen Humor. Was hat sie gesagt?«
    »Nichts Bestimmtes. Ich war wegen meiner Aufgabe vor Vo Mimbre ein wenig nervös, und die Stimme meinte, ich solle mir keine Sorgen machen.« Er hielt inne und blickte mir in die Augen. »Wußtet Jhr, was Ihr tun würdet bevor Ihr es getan habt? Ich meine, wenn sich etwas ergab – wußtet Ihr da plötzlich, wie Ihr Euch verhalten solltet?«
    Ich nickte. »Ja«, erwiderte ich. »Der Freund, den du in deinem Kopf hast nimmt sich für gewöhnlich nicht die Zeit für Erklärungen; er gibt dir das richtige Verhalten einfach ein. Was läßt er dich zur Zeit tun?«
    »Ich soll die Tolnedrer davon überzeugen, daß die Bedrohung durch Urvons Armee bedeutungslos ist Ich brauche die Legionen vor Vo Mimbre.«
    »Das könnte problematisch werden. General Cerran ist fast besessen davon, seine Südgrenze zu verteidigen.«
    »Er wird feststellen, daß es nicht nötig ist Urvon und Ctuchik werden einen Fehler machen. Sie werden Nyissa gar nicht erreichen.«
    »Welchen Fehler?«
    »Ich weiß es nicht Allerdings wird Cerran das erst herausfinden, wenn Torak schon fast vor Vo Mimbre steht. Dann bleibt ihm nicht mehr genug Zeit mit seinen Legionen aus dem südlichen Tolnedra zum Schlachtfeld zu marschieren.«
    »Sie werden nicht marschieren«, sagte ich.
    »Wie kommen sie dann voran?«
    »Die Chereker werden sie in ihren Schiffen dorthin bringen.«
    »Woher wißt Ihr das?«
    Ich verzog das Gesicht »Unser gemeinsamer Freund hat mich vor einigen tausend Jahren auf diese Idee gebracht.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß Ihr die ganze Zeit davon gewußt habt?«
    »Nicht bewußt Du wirst dich daran gewöhnen, Brand. Die Anweisungen werden dir erst klar erscheinen, wenn du sie brauchst Ich vermute, das ist Teil der Vereinbarung zwischen unserer Macht des Unabänderlichen und der Toraks. In dem Augenblick, als du den Fehler erwähnt hast den Urvon und Ctuchik machen würden, wußte ich genau, wie wir die Legionen nach Vo Mimbre bringen.«
    Er lächelte trocken. »Das klingt einleuchtend – auf seltsame Weise allerdings. Offensichtlich will unser Freund nicht daß wir uns über diese Dinge Gedanken machen, ehe der entscheidende Zeitpunkt gekommen ist Ich hoffe nur, daß ich rechtzeitig über die Informationen verfüge, wenn ich Torak gegenüberstehe.«
    »So soll es sein. Weißt du, warum nun ein Schild und nicht mehr das Schwert den Orb trägt?«
    »Ich weiß nur, daß ich Torak mit dem Orb nicht schlagen soll – oder mit irgend etwas, das mit ihm in Verbindung steht Das ist die Aufgabe eines anderen. Ich soll Torak lediglich den Orb zeigen.«
    »Zeigen? Er hat ihn doch schon gesehen, Brand.«
    »Es ist nun genug, Belgarath. Halte deine Nase aus der Sache heraus.« Ich erkannte die Stimme natürlich. »Tu du deine Arbeit, und laß Brand die seine tun.«
    Brands verblüffter Gesichtsausdruck zeigte mir, daß auch er die Worte unseres Freundes gehört hatte. »Spricht er stets auf diese Art mit Euch?« fragte er.
    Ich nickte verdrossen. »Immer. Irgend etwas an mir geht ihm gegen den Strich. Wir sollten mit General Cerran sprechen und ihn über mögliche Alternativpläne nachdenken lassen.«
    »Warum sagt Ihr ihm nicht einfach, wer Ihr wirklich seid?«
    »Nein, Brand, noch nicht Ich möchte seine Legionen vor Vo Mimbre sehen, ehe ich ihn mit Dingen konfrontiere, die ihn verwirren.

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