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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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daß sie mich nicht erspähen konnte – zumindest nicht deutlich genug, um meine wilden, triumphierenden Sturzflüge zu sehen, die ich vor Freude vollführte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß meine schrillen Triumphschreie nicht bis zu ihren Ohren drangen. Unsere aus der Verzweiflung geborene Strategie war aufgegangen!
    Zedars Reserven waren noch nicht in Kampfhandlungen verwickelt und nach einigen Augenblicken der Verwirrung versuchten sie verzweifelt zurückzulaufen, um ihre alten Stellungen zu verteidigen. Inzwischen waren die Asturier allerdings nahe genug, um sie mit einem massiven Pfeilhagel abzufangen, und Rivaner und Sendarier stürmten geradewegs auf sie zu.
    Kal Toraks ursprüngliche Strategie war, uns zwischen zwei Armeen aufzureiben. Nun hatte das Blatt sich gewendet Seine Armee war die in der Mitte, und meine nahm ihn in die Zange. Die Malloreaner saßen in der Falle, und die Thulls waren geflohen. Murgos und Nadraker waren demoralisiert und hatten das Kämpfen weitgehend eingestellt Er saß in der Falle! Und plötzlich wußte ich, was zu tun war.
    »Pol«, rief ich meine Tochter, »komm dort weg! Wir müssen uns Brand anschließen.«
    »Was?«
    »Wir müssen während des EREIGNISSES bei ihm sein.«
    »Das hast du nie erwähnt.«
    »Ich wußte es bis jetzt nicht. Halte dich nicht länger dort auf, Polgara.
    Wir dürfen nicht zu spät kommen.«
    Ich flog zum Nordende des Schlachtfeldes, landete und nahm meine eigene Gestalt an. Einige Sendarier waren offensichtlich erstaunt darüber. Ich hatte allerdings keine Zeit für Erklärungen, und einige ziemlich abenteuerliche Geschichten, die während der letzten fünfhundert Jahre in Sendarien die Runde machten, waren die Folge.
    Es dauerte eine Weile, bis ich Brand fand, und Polgara war bereits bei ihm, als ich schließlich eintraf. »Du weißt, was du zu tun hast?« fragte ich den rivanischen Hüter.
    »Ja«, erwiderte er.
    »Und weißt du auch, wann du es tun mußt?«
    »Das werde ich, wenn es soweit ist.« Die ruhige, beinahe gleichgültige Haltung des Kindes des Lichts – wer immer es auch war – hat mich stets ein wenig aus der Fassung gebracht Ich glaube, das ist verständlich, denn er steht gänzlich unter dem Einfluß der Macht des Unabänderlichen. Dennoch erscheint es mir unnatürlich. Garion erzählte mir, daß er ähnlich empfunden hatte in jener schrecklichen Nacht in Cthol Mishrak, als er und Torak sich schließlich gegenüberstanden. Doch wenn ich mich recht entsinne, teilte ich diese Gleichgültigkeit nicht, als ich Zedar seinerzeit in Morindland traf. Ich empfand damals eine persönliche Feindseligkeit ihm gegenüber; das mag etwas damit zu tun gehabt haben.
    Dann veränderte sich Brands Gesichtsausdruck. Seine ruhige Gelassenheit fiel von ihm ab und wich einer fast unmenschlichen Entschlossenheit. Er richtete sich auf, und als er sprach, klang seine Stimme so, als würde nicht er, sondern jemand ganz anderer reden; und die Worte, die er sprach, waren gewiß nicht Rivanisch.
    »Im Namen Belars fordere ich dich, Torak, Entstellter und Verwünschter«, sagte er. Seine Stimme kam mir gar nicht so laut vor, aber später sagte man mir, daß man sie innerhalb der Mauern Vo Mimbres deutlich vernommen hatte. »Auch im Namen Aldurs«, fuhr er fort, »schleudere ich dir meine Verachtung entgegen. Laß uns dem Blutvergießen Einhalt gebieten, und ich werde dir gegenübertreten – Mann gegen Gott –, und ich werde dich besiegen. Ich werfe dir den Fehdehandschuh hin. Nimm ihn auf, oder gelte fortan als feige vor den Augen der Menschen und der Götter!«
    Das erregte Toraks Aufmerksamkeit schlagartig. Ehe er seine alberne eiserne Burg verließ, hatte er seine Rüstung angelegt, und er trug denselben archaischen Panzer wie damals während des Krieges der Götter. Der riesige Schild war an seinen verstümmelten Arm geschnallt; das Visier seines hoch gefiederten Helms verbarg die polierte Maske, hinter der er sein entstelltes Gesicht versteckte, und das schwarze Schwert, das er Cthrek Goru nannte, hielt er in der rechten Faust. Brands beleidigende Herausforderung brachte ihn in Rage, und er zerschlug etwa ein Dutzend Felsbrocken, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte. Die Angarakaner in seiner unmittelbaren Umgebung zogen sich eiligst zurück, und Zedar schlug Haken wie ein Hase.
    »Wer von euch Sterblichen ist so närrisch, den König der Welt herauszufordern?« donnerte Torak. »Wer von euch will sich mit einem Gott messen?«
    Ihr müßt einfach

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