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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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die Gerissenheit der Macht des Unabänderlichen bewundern, die durch Brand gesprochen hatte. Torak stellte sich ihm nur widerwillig zum Zweikampf, doch seine Wut war größer als seine Urteilskraft. Torak, der vollendete Egomane, mußte sich diesen Beleidigungen stellen.
    »Ich bin Brand, Hüter von Riva«, erwiderte das Kind des Lichts. »Und ich fordere dich heraus, verruchtes, elendes Abbild eines Gottes, und deine ganze verderbte Heerschar. Beweise deine Stärke. Nimm den Handschuh auf, oder verkrieche dich und ziehe nie wieder gegen die Königreiche des Westens.«
    Das trieb die Dinge auf die Spitze. Torak war immerhin ein Gott, und ob es nun Einschränkungen gab oder nicht, mochte ihm nach dieser Rede gleichgültig sein. Einen Lidschlag lang erschien mir die Vision der zerbrechenden Welt. Er tat es allerdings nicht noch einmal; statt dessen zerschlug er einige weitere Felsen mit seinem Schwert.
    »Höret!« brüllte er mit gewaltiger Stimme, die in Tol Honeth die Fenster bersten ließ. »Ich bin Torak, König der Könige und Fürst der Götter! Ich fürchte keinen Sterblichen noch fürchte ich die blassen Schatten längst vergessener Gottheiten! Ich werde hervortreten und diesen schandmäuligen rivanischen Narren vernichten, und meine Feinde werden sich ob meines Zorns verkriechen. Cthrag Yaska wird mein sein, und ebenso die Welt!«
    Allen Warnungen zum Trotz hatte er Brands Herausforderung angenommen.
    Während des Wortwechsels der beiden war es auf dem Schlachtfeld still geworden. Viele Soldaten, sowohl meine als auch Zedars, schienen wie gelähmt durch den bloßen Klang der beiden donnernden Stimmen. Das Kämpfen nahm ein Ende. Das Ächzen und Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden waren die einzigen Laute, die zu vernehmen waren. Durch die Herausforderung und ihre Annahme lastete die Verantwortung für die Schlacht auf Brands Schultern – und auf Toraks.
    Torak schritt nordwärts, und seine Malloreaner machten ihm Platz. Brand, der ebenso erbittert wirkte, kam auf ihn zu. Ich verwandelte mich in den Wolf und trottete an seiner Seite. Über ihm flog eine Schnee-Eule.
    Brand war ein kräftiger Mann mit gewaltigen Schultern und mächtigen Armen. Er ähnelte Dras Stiernacken, war jedoch nicht so hochgewachsen. Den Schild hatte er um seinen linken Arm gegurtet, und Nieten spannten ein graues rivanisches Tuch sorgfältig um den Schild, so daß der Orb meines Meisters verborgen war. Sein Schwert war nicht ganz so gewaltig wie die Klinge von Eisenfaust, doch es war groß genug, daß ich es nicht hätte führen mögen.
    Torak in seiner antiken schwarzen Rüstung schwang sein Cthrek Goru, als er sich näherte. Die Übereinkunft zwischen den Mächten des Unabänderlichen hinderte ihn daran, zu übermenschlicher Größe anzuschwellen, wie vor Jahren in Cthol Mishrak, als er Garion gegenübergetreten war, aber er war keinen Zoll kleiner als Brand. Soweit ich es beurteilen konnte, schienen die beiden einander ebenbürtig zu sein. Da keiner einen besonderen Vorteil besaß - weder an Körperkraft, noch was die Waffen betraf –, versprach dies ein äußerst interessantes Duell zu werden.
    Sie näherten sich einander bis auf etwa zwanzig Schritt; dann hielten sie inne. Offensichtlich handelten sie auf Anweisung. Brand erhob wieder die Stimme. »Ich bin Brand, Hüter von Riva«, rief er. »Ich werde gegen dich kämpfen, Torak. Sei auf der Hut vor mir, denn die Geister Belars und Aldurs sind mit mir. Ich allein stehe zwischen dir und dem Orb, dessentwegen du den Krieg in den Westen getragen hast.«
    Torak antwortete nicht Statt dessen wandte er sich an mich. »Hinweg mit dir, Belgarath«, befahl er mir. »Fliehe, wenn dir dein Leben lieb ist. Es scheint, als könne ich dir bald die Lektion erteilen, die ich dir schon so lange versprochen habe. Ich bezweifle jedoch, daß du meine Lehre überleben wirst.«
    Ich verstand nie, warum er sich die Mühe gemacht hatte. Schließlich hätte er sich die Antwort denken können. Ich bleckte die Lefzen und knurrte ihn an.
    Dann sprach er zur Eule, die über Brands Kopf schwebte. »Schwöre deinem Vater ab, Polgara, und komm mit mir«, lockte er schmeichelnd. »Ich werde mich mit dir vermählen und dich zur Königin der Welt machen, und nur ich werde mächtiger sein als du.«
    Dieser Heiratsantrag verfolgt Polgara nun schon seit fünfhundert Jahren in ihren Träumen. Es verwirrte auch die Grolims völlig, die seither einen vorsichtigen Bogen um Pol machen, um Toraks Auserwählte nicht zu

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